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Online-Archiv: Zwangsarbeit 1939-1945
Zwangsarbeit 1939-1945 | |
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Erinnerungen und Geschichte | |
Onlinearchiv mit Zeitzeugeninterviews | |
Sprachen | Oberfläche dt. & engl. |
Registrierung | erforderlich |
Online | 2009 |
http://www.zwangsarbeit-archive.de |
Das Online-Archiv „Zwangsarbeit 1939-1945“ präsentiert eine Sammlung digitaler Zeitzeugen-Berichte. Knapp 600 ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus 27 Ländern erzählen ihre Lebensgeschichte in ausführlichen Audio- und Video-Interviews. Damit erinnert das Archiv an die über zwölf Millionen Menschen, die für das nationalsozialistische Deutschland Zwangsarbeit leisten mussten.
Entstehung
Die Interview-Sammlung entstand in den Jahren 2005 bis 2006 im Rahmen des Projekts „Dokumentation lebensgeschichtlicher Interviews mit ehemaligen Sklaven- und Zwangsarbeitern“. Unter der wissenschaftlichen Leitung und Koordination des Instituts für Geschichte und Biographie (namentlich Alexander von Plato, Almut Leh und Christoph Thonfeld) führten 32 Interviewteams in 27 Ländern die Gespräche. Zu diesen Teams gehörten wissenschaftliche Einrichtungen ebenso wie erfahrene Projektgruppen aus Stiftungen und zivilgesellschaftlichen Initiativen.
Das Projekt
Das Projekt „Zwangsarbeit 1939–1945. Erinnerungen und Geschichte“ ist eine Kooperation der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ mit der Freien Universität Berlin und dem Deutschen Historischen Museum. Es startete im Herbst 2007 mit dem Ziel die Interviewsammlung für Bildungszwecke, die wissenschaftliche Nutzung sowie eine interessierte Öffentlichkeit aufzubereiten und online zugänglich zu machen.
Das Deutsche Historische Museum inventarisierte und archivierte die rund 2000 Audio- und Video-Bänder und ihre Begleitmaterialien. Ausgewählte Interview-Ausschnitte werden in einer PC-Station im Deutschen Historischen Museum gezeigt.
Die Freie Universität Berlin digitalisierte die Interview-Bänder in den Jahren 2005–2006, optimierte dabei Ton und Bild und sicherte digitale Kopien in verschiedenen Formaten. Seit Januar 2009 steht das Archiv in einer ersten Online-Version zur Verfügung.
Das Archiv
Die Sammlung enthält 583 lebensgeschichtliche Interviews mit KZ-Häftlingen, Kriegsgefangenen und ‚zivilen‘ Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern. Die Video- und Audio-Interviews wurden in der Muttersprache der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen durchgeführt. Etwa ein Drittel der Interviewten waren „Sklavenarbeiter“ in Konzentrationslagern; fast die Hälfte sind Frauen.
Beinahe alle Interviews sind sowohl transkribiert als auch übersetzt und wurden mit den Interviewaufnahmen direkt verknüpft. Diese technische Erschließung wurde durch eine inhaltliche Aufbereitung ergänzt, welche unter anderem ein Inhaltsverzeichnis mit Navigationsfunktion zur Verfügung stellt. Mithilfe der Volltextsuche kann innerhalb und über verschiedene Interviews hinweg nach Begriffen gesucht werden, welche dann direkt an die Stellen im Interview führen. Das heißt, die Nutzer finden nicht nur Verweise auf die vollständigen Interviews, sondern können auch diejenigen Interviewpassagen direkt ansteuern, in denen zu einer spezifischen Thematik gesprochen wird. Die Rechercheergebnisse sind unmittelbar im Online-Archiv abrufbar.
Kurzbiografien und über 4.000 Scans von privaten Dokumenten und Fotografien ergänzen die insgesamt rund 2.000 Gesprächsstunden. Darüber hinaus finden sich auf der Webpräsenz des Online-Archivs einführende Informationen zu den Themen Zwangsarbeit, Oral History, Entschädigung etc. ergänzt durch Experteninterviews aus diesen Bereichen (Alexander von Plato, Constantin Goschler, Ulrike Jureit, Franziska Henningsen etc.).
Die Webpräsenz bietet nicht zuletzt didaktische „Einstiege“ für die historisch-politische Bildungsarbeit. So können sich Schülergruppen auf einen Besuch der Gedenkstätte Flossenbürg oder der Gedenkhalle Oberhausen mit Hilfe von Interviewausschnitten, zusätzlichen Text- und Bildmaterialien sowie verschiedenen Arbeitsaufgaben vorbereiten. Dieses spezifische Bildungsangebot ergänzen die im Rahmen des Projekts produzierten und übergreifend ausgerichteten Unterrichts-Materialien „Zeitzeugen-Interviews für den Unterricht: Video-DVD - Lernsoftware - Lehrerheft“, die gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung herausgebracht wurden.
Weblinks
- Link zum Online-Archiv: Zwangsarbeit 1939–1945 (deutsch & englisch)
- Center für Digitale Systeme (CeDiS) - E-Learning, E-Research, Multimedia
- Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ Auswahl von Zeitzeugeninterviews
- Lernmaterial als DVD bei der bpb beziehbar
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Online-Archiv: Zwangsarbeit 1939-1945 aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |