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Ossiach

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Ossiach
Wappen von Ossiach
Ossiach (Österreich)
Ossiach
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Feldkirchen
Kfz-Kennzeichen: FE
Fläche: 17,37 km²
Koordinaten: 46° 41′ N, 13° 59′ O46.67513.982222222222510Koordinaten: 46° 40′ 30″ N, 13° 58′ 56″ O
Höhe: 510 m ü. A.
Einwohner: 785 (1. Jän. 2018)
Bevölkerungsdichte: 45 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9570
Vorwahl: 0 42 43
Gemeindekennziffer: 2 10 06
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Nr. 8, 9570 Ossiach
Website: www.ossiach.gv.at
Politik
Bürgermeister: Johann Huber (FPÖ)
Gemeinderat: (2015)
(11 Mitglieder)
6 FPÖ, 2 ÖVP, 2 Grüne, 1 SPÖ
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Ossiacher See bei Ossiachs Vorort Ostriach
Stiftskirche
Barockes Stuckornament mit Abbildung der Stiftskirche (Wessobrunner Schule, um 1740)
Tauernkirche, Innenraum

Ossiach (slowenisch: Osoje; „Schattseite“) ist eine Gemeinde mit 785 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2018) im Bezirk Feldkirchen in Kärnten.

Geographie

Geographische Lage

Die Gemeinde liegt am Südufer des Ossiacher Sees zwischen der Schattseite der Ossiacher Tauern und der Südseite des Ossiacher Sees. Die Schattseite erstreckt sich nach Osten in die Bleistatt. Ossiach liegt etwa auf halber Strecke zwischen Villach und der Bezirkshauptstadt Feldkirchen.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet besteht aus folgenden sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2015[1]):

  • Alt-Ossiach (226)
  • Ossiach (112)
  • Ostriach (187)
  • Rappitsch (184)
  • Tauern (10)
  • Untertauern (0)

Die Gemeinde besteht aus einer Katastralgemeinde "Ossiach".

Nachbargemeinden

Steindorf Himmelberg
Treffen Nachbargemeinden Feldkirchen
Villach Wernberg Velden

Geschichte

Die Geschichte der heutigen Gemeinde Ossiach wurde über Jahrhunderte wesentlich vom Stift Ossiach geprägt. Das genaue Datum der Gründung des Benediktinerklosters ist nicht bekannt, sie erfolgte wohl kurz vor 1028; aus diesem Jahr stammt die älteste bekannte urkundliche Erwähnung der Kirche. Das Stift unterstand dem Patriarchat von Aquileja, behielt aber die Vogteirechte. Zum Stift gehörten weite Landstriche um den Ossiacher See, bei Feldkirchen und im Rosental. Das Stift entwickelte sich zu einem wichtigen kulturellen Zentrum in der Region und erlebte insbesondere im 17. und 18. Jahrhundert seine Blütezeit, was sich im Ausbau und der Ausgestaltung der Klostergebäude und der Kirche niederschlug; eine Marktsiedlung hat sich beim Kloster allerdings nie entwickelt. Im Jahr 1783 wurde es schließlich auf einen Erlass von Kaiser Joseph II. hin aufgehoben.

Mit der Konstituierung von politischen Gemeinden im Jahr 1850 zählte Ossiach zunächst zur Großgemeinde Steindorf. 1894 entstand durch Abtrennung von vier Katastralgemeinden zunächst die Gemeinde Glandorf, die im darauf folgenden Jahr in Ossiach umbenannt wurde, 1912 wurde das Gemeindegebiet durch die erneute Bildung einer Gemeinde Glandorf auf die Katastralgemeinde Ossiach reduziert.

Mit dem Aufkommen des Sommerfrische-Tourismus ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Ossiach allmählich zur heutigen reinen Fremdenverkehrsgemeinde.

Bevölkerung

Laut Volkszählung 2001 hatte die Gemeinde Ossiach 749 Einwohner. 94,9 % der Bevölkerung besitzen die österreichische Staatsbürgerschaft, 2,1 % sind Deutsche. 78,8 % bekennen sich zur römisch-katholischen und 12,1 % zur evangelischen Kirche. 5,7 % sind konfessionslos.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Ossiach

Bauwerke

  • Stift Ossiach: Ursprünglich wurde die Stiftskirche um das Jahr 1000 als romanische Pfeilerbasilika erbaut. 1028 erstmals urkundlich erwähnt, gilt sie als die älteste benediktinische Klosterkirche in Kärnten. 65 Äbte sind seit Beginn des 11. Jahrhunderts bis zur Aufhebung des Klosters durch Kaiser Josef II. im Jahr 1783 in der Ordenschronik verzeichnet. Nach einem Großbrand im Jahr 1484 wurde die gesamte Kirche im spätgotischen Stil neu gestaltet. Zwischen 1737 und 1746 wurde das Gotteshaus nahezu vollständig im Barockstil erneuert. Hervorzuheben sind die Stuckarbeiten der Wessobrunner Schule, die Freskenmalereien des Kärntner Malers Josef Ferdinand Fromiller, die Barock-Orgel aus dem Jahr 1680 sowie die reich verzierte Barock-Kanzel.
    Im 15. Jahrhundert entstanden ein Wehrturm und mächtige Außenmauern, die dem Schutz vor Türkeneinfällen dienen sollten. Nach der Aufhebung des Klosters drohten die Gebäude zu zerfallen. Erst in den Jahren 1965 bis 1975 wurde die gesamte Klosteranlage mit der Stiftskirche restauriert.
    Die Klostergebäude dienen heute als Aufführungsort für kulturelle Veranstaltungen.
  • Das Grab des polnischen König Bolesław II. Die Grabplatte trägt die Inschrift: Rex Boleslaus Poloniae occisor sancti Stanislai Episcopi Cracoviensis (Bolesław König von Polen Mörder des heiligen Stanislaus des Bischofs von Krakau).

Regelmäßige Veranstaltungen

Das Stift Ossiach ist einer der Austragungsorte des Carinthischen Sommers. Der Carinthische Sommer wurde 1979 von Jakob Stingl, einem ehemaligen Pfarrer der Gemeinde, und Helmut Wobisch in Ossiach gegründet.

Jedes Jahr im August findet in Ossiach der Internationale Kunsthandwerksmarkt statt. Bei diesem Markt präsentieren Kunsthandwerker aus dem In- und Ausland ihre Kunstwerke (Ton, Holz, Glaskunst, Malerei, Produkte aus Stoff und Wolle).

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Ossiach hat 11 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2015 wie folgt zusammen:

Bürgermeister

Michael Huber von der ÖVP wurde am 18. Juli 2004 zum Bürgermeister gewählt. Er ist Nachfolger des Ossiacher Bürgermeisters Josef Martinz. Dieser wurde nach dem schlechten Abschneiden der ÖVP bei den Kärntner Landtagswahlen vom 7. März 2004 zum Nachfolger Georg Wurmitzers als Parteichef (Obmann) der Kärntner ÖVP gewählt und bekleidet gleichzeitig die Position des EU- und Agrarlandesrat von Kärnten.

Bei der Bürgermeisternachwahl – bedingt durch den Rücktritt von Michael Huber – wurde am 24. Juni 2007 Johann Huber zum neuen Bürgermeister gewählt, 1. Vizebürgermeister Peter Ermann (ÖVP), 2. Vizebürgermeister Heinz Köchl (SPÖ). Johann Huber wurde bei der Bürgermeisterwahl 2009 wiedergewählt.

Wappen

Die Gemeinde übernahm das Wappen des Ossiacher Stifts, das sich erstmals an Urkunden des Abtes Andreas vom 10. Februar 1433 und 9. September 1436 findet[2] und das im Wellenbalken den Ossiacher See und dessen Fischreichtum symbolisiert.

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 12. Jänner 1965 verliehen. Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet:

Im roten Schild ein von zehn blauen Wellenlinien geteilter schrägrechter silberner Wellenbalken, der mit drei nach rechts schwimmenden, natürlich gefärbten Seeforellen belegt ist.[3]

Die Fahne ist Weiß-Blau mit eingearbeitetem Wappen.

Weblinks

 Commons: Ossiach – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2015 nach Ortschaften
  2. Beide Urkunden befinden sich im Kärntner Landesarchiv
  3. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 138

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ossiach aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.