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Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

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Dieser Artikel beschreibt die 1993 gegründete Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Für die von 1953 bis 1993 in Magdeburg bestehende und ebenfalls nach Otto von Guericke benannte Technische Hochschule beziehungsweise Universität, siehe Technische Universität Magdeburg.
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Logo
Gründung 3. Oktober 1993
Trägerschaft Land Sachsen-Anhalt
Ort Magdeburg
Bundesland Sachsen-Anhalt
Staat Deutschland
Rektor Jens Strackeljan
Studenten 13.829 WS 2012/13[1]
Mitarbeiter 2754[2] (SS 2012)
davon Professoren 246[2] (SS 2012)
Netzwerke Netzwerk Mittelgroße Universitäten
Website www.ovgu.de
Plastik am Eingang Gareisstraße

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) wurde 1993 gegründet und gehört zu den jüngsten Universitäten Deutschlands.

Die Wurzeln der nach Otto von Guericke benannten Universität liegen in den drei zuvor in der Stadt Magdeburg bestehenden Hochschuleinrichtungen Technische Universität, Pädagogische Hochschule und Medizinische Akademie Magdeburg. Mit neun Fakultäten und 14.000 Studierenden bildet sie ein universitäres Zentrum der Lehre und Forschung in Sachsen-Anhalt.

Geschichte

Katholische Universitätskirche Sankt Petri
Luftbild der Universität
Siegel mit dem Bild Otto von Guerickes

Magdeburg schaut auf eine erst relativ kurze akademische Tradition zurück. Anders als bei anderen Universitätsstädten mit langer Geschichte stammen die ersten Hochschulgründungen aus der noch jungen DDR der fünfziger Jahre. Die Otto-von-Guericke-Universität wurde 1993 aus der Technischen Universität Magdeburg, aus der Medizinischen Akademie Magdeburg und aus der Pädagogischen Hochschule Magdeburg gegründet.

Erste Hochschule in der Stadt war die 1953 aus der Taufe gehobene Hochschule für Schwermaschinenbau Magdeburg. Da Magdeburg der wichtigste Standort für Schwermaschinenbau in der DDR war und unter einem akuten Mangel an Ingenieuren litt, lag es im staatlichen Interesse, durch akademische Ausbildung vor Ort diesem Mangel zu begegnen. Nach kurzer Zeit erfolgte die Umbenennung in Technische Hochschule Magdeburg, ehe sie 1987 zur technischen Universität erklärt wurde.

Ähnlich wie an gut ausgebildeten Ingenieuren fehlte es in der frühen DDR an Ärzten, sodass neben den traditionellen universitären Studienorten Berlin, Halle, Jena, Leipzig, Greifswald und Rostock drei medizinische Akademien, neben Magdeburg waren dies Dresden und Erfurt, gegründet wurden. Zum Wintersemester 1954/55 öffnete somit die Medizinische Akademie Magdeburg (MAM) auf dem Gelände des ehemaligen Krankenhaus Sudenburg erstmals ihre Pforten. Gründungsrektor der neuen Hochschule war der Pathologe Hasso Eßbach. Das Besondere daran war, dass sich das Studium zu diesem Zeitpunkt einzig auf den klinischen Abschnitt nach dem bestandenen Physikum reduzierte, die Studenten also allesamt bereits zwei Jahre erfolgreich an anderen Hochschulen studiert haben mussten. Zum Jahreswechsel 1960/1961 wurde auch der vorklinische Studienabschnitt bis zum Physikum etabliert.

Der dritte Ursprung der Otto-von-Guericke-Universität ist die als letzte gegründete Pädagogische Hochschule Magdeburg, die dem Lehrermangel im damaligen Bezirk Magdeburg begegnen sollte.

Am 3. Oktober 1993 vereinigten sich die drei bisherigen Einrichtungen zur Otto-von-Guericke-Universität.[3] Dem Umstand der drei zu Grunde liegenden Hochschulen verdankt die Magdeburger Universität ihre noch heute bestehenden zwei Campus Universitätsklinik und Universitätsplatz (einschließlich der ehemaligen Pädagogischen Hochschule, heute die FHW).

Als Namensgeber wurde Otto von Guericke gewählt, der bereits Namenspatron der Technischen Universität war. Der Magdeburger wurde für seine bahnbrechenden Forschungen zu Luftdruck und Vakuum weit über die Grenzen Deutschlands berühmt. Die Universität sieht sich in der Tradition dieses Politikers, Juristen, Naturwissenschaftlers und Erfinders.

Am 28. August 1999 wurde die Sankt-Petri-Kirche zur katholischen Universitätskirche ernannt. Dies ist eine gewisse Besonderheit, da Magdeburg kein Studium der Theologie anbietet.

Bis 2014 wurde die Universität von fünf Rektoren geleitet. 1993 bis 1996 war Jürgen Dassow erster Rektor der Hochschule. Er wurde von Harald Böttger abgelöst, der die Universität bis 1998 leitete. Vom Juli bis September 1998 war Thomas Strothotte kommissarischer Rektor. Vierzehn Jahre leitete Klaus Erich Pollmann die Otto-von-Guericke-Universität, ehe er im Oktober 2012 von Jens Strackeljan abgelöst wurde.

Konzept

Otto von Guericke, Namensgeber der Universität Magdeburg

Aufgabe der Universität soll es sein, den Stand der Bildung und Wissenschaft durch Lehre und Forschung unter Anwendung wissenschaftlicher Methode, Streben nach Innovation und neuen Erkenntnissen sowie die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung für heutige und zukünftige Generationen voranzutreiben. Die Otto-von-Guericke-Universität „versteht sich – unbeschadet des Gedankens der ‚Universitas‘ – als Profiluniversität […], die in den Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie in der Medizin einen traditionellen Schwerpunkt hat, und in den Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaften für eine moderne Universität in der Informationsgesellschaft unerlässliche Disziplinen sieht. Die Magdeburger Universität stellt sich als Brücke zwischen West- und Osteuropa eine umfassende Internationalisierung von Forschung und Lehre zur Aufgabe und trägt zur kulturellen Annäherung bei.“[4]

In den Jahren nach der politischen Wende 1989 hat sich bedingt durch die Ausrichtung der neuen Universität ein Wandel in der Forschung von der angewandten zur innovativen Grundlagenforschung vollzogen. Durch die neue Breite und Vielfalt der Disziplinen, die aus dem Zusammenschluss dreier Hochschulen hervorgingen beziehungsweise resultierten, profilieren sich Spezialrichtungen wie die Neurowissenschaften, Immunologie, Nichtlineare Systeme, Neue Materialien, Prozesse und Produkte, Computervisualistik, Gesellschaftliche Transformation sowie Medien, Kommunikation und Kultur. Damit sollen an der Universität Potentiale geschaffen werden, die gerade die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der Stadt Magdeburg und des Landes Sachsen-Anhalt entscheidend fördern. Auch junge Wissenschaftsdisziplinen wie Kombinationen der Geistes- und Wirtschaftswissenschaften bestimmen das neue Forschungsprofil der Universität mit. Aninstitute und das Technologie-Transfer-Zentrum der Universität als Mittler zwischen der Universität und der Wirtschaft sollen Unternehmen den Zugriff auf universitäre Forschungsressourcen erleichtern und ihre Innovationskraft stärken.

Fakultäten

Die Otto-von-Guericke-Universität gliedert sich in neun Fakultäten.

Medizinische Fakultät

Gebäude 60a der Universitätsklinik
Datei:FME OvGU.svg
Logo der Medizinischen Fakultät

Die Medizinische Fakultät mit dem Universitätsklinikum Magdeburg befindet sich historisch bedingt lokal von der übrigen Universität getrennt im Stadtteil Leipziger Straße südlich der Magdeburger Innenstadt auf dem Gelände der ehemaligen Medizinischen Akademie. Lediglich die Universitätsfrauenklinik ist im Gebäudekomplex der ehemaligen Landesfrauenklinik in Stadtfeld Ost westlich der Innenstadt angesiedelt.

Das Universitätsklinikum, im Süden der Stadt gelegen, ist als zweiter Campus der Universität die Ausbildungsstätte für über 1000 angehende Mediziner und zugleich ein Zentrum für die medizinische Betreuung der Bürger Sachsen-Anhalts. Als Krankenhaus der Maximalversorgung ist die Medizinische Fakultät Anlaufpunkt für besonders schwere Krankheitsbilder. Mit seinen 1128 Betten[5] ist das Universitätsklinikum das größte Krankenhaus in Magdeburg. Es wird als Anstalt öffentlichen Rechts betrieben. Jährlich werden über 43.000 Patienten stationär behandelt. Dazu kommen zahlreiche ambulante Behandlungsfälle. In den letzten Jahren haben sich die Zentren und Universitätskliniken der Medizinischen Fakultät zunehmend auf die Spezialversorgung der Patienten konzentriert. So wurde beispielsweise im September 1995 auf dem Campus die Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, welche mit der Universitätsklinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie das zweite Herzzentrum in Sachsen-Anhalt bildet, eröffnet.

Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät

Gebäude des 7-Tesla-MRT auf dem Klinikcampus

Die Medizinische Fakultät unterhält zwei Forschungsschwerpunkte. Dies sind der Schwerpunkt Neurowissenschaften und der Schwerpunkt Immunologie einschließlich Molekulare Medizin der Entzündung. In enger Zusammenarbeit mit der Otto-von-Guericke-Universität und dem Leibniz-Institut für Neurobiologie (IfN), welches auch im starken Maße in die Ausbildung der Studenten der Neurobiologie und Neurowissenschaften eingebunden ist, wurde Magdeburg zu einem führenden Zentrum neurowissenschaftlicher Forschung ausgebaut. Auf dem Klinikgelände steht Europas erster 7-Tesla-Hochfeld-Kernspintomograph, welcher das weltweit leistungsfähigste Gerät ist und zu neurowissenschaftlichen Forschungszwecken die höchste Bildqualität ermöglicht.

Auf dem Campus der Universitätsklinik wurde im Juni 1998 ein Wissenschaftszentrum für angewandte Hirnforschung und Medizintechnologie (ZENIT – Zentrum für Neurowissenschaftliche Innovation und Technologie) eingeweiht, welches europaweit einmalig ist. In diesem Komplex können Wissenschaftler privater Forschungsunternehmen, aus Universitätsinstituten und -kliniken und Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für Dynamik komplexer technischer Systeme wirken.

Der Forschungsschwerpunkt „Immunologie einschließlich molekulare Medizin der Entzündung“ der Medizinischen Fakultät wurde ebenfalls systematisch ausgebaut. Die Entschlüsselung der molekularen Prozesse, die zelluläre Funktion im gesunden Organismus und in Krankheitssituationen beeinflussen, steht im Zentrum der Forschung des immunologischen Schwerpunkts.

Ein weiterer Schwerpunkt der immunologischen und zellbiologischen Forschung am Universitätsklinikum befasst sich mit einem neuen Forschungsgebiet, der Systembiologie. Diese ist im universitären Forschungszentrum Dynamic Systems (CDS) verankert und wird in der Exzellenzoffensive „Netzwerke wissenschaftlicher Exzellenz in Sachsen-Anhalt“ gefördert. Am CDS beteiligen sich neben der Universitätsmedizin mehrere Fakultäten der Universität. 2007 wurde Magdeburg vom BMBF zu einem der vier deutschen Zentren für Systembiologie erklärt.

Fakultät für Humanwissenschaften

Gebäude der Fakultät für Humanwissenschaften der Universität, ehemalige Pädagogische Hochschule

Die Fakultät für Humanwissenschaften (zuvor: Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften) ist ebenso wie die Medizinische Fakultät räumlich vom Campus der ehemaligen Technischen Hochschule getrennt, allerdings nur wenige hundert Meter. Sie befindet sich im Nordwesten der Altstadt Magdeburgs auf dem Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule. Sie gliedert sich in die Institute für Berufs- und Betriebspädagogik, für Erziehungswissenschaft, für Fremdsprachliche Philologien, für Germanistik, für Geschichte, für Musik, für Philosophie, für Politikwissenschaft, für Psychologie I, für Soziologie und für Sportwissenschaften.

Fakultät für Naturwissenschaften

Hauptgebäude der Naturwissenschaftlichen Fakultät

Die Naturwissenschaftliche Fakultät ist wie die übrigen Fakultäten auf dem Campus der ehemaligen Technischen Hochschule im Süden der Alten Neustadt untergebracht. Sie gliedert sich in die Institute für Experimentelle Physik, für Theoretische Physik, für Psychologie II und für Biologie.

Fakultät für Mathematik

Die Fakultät für Mathematik ist in die vier Institute für Algebra und Geometrie, für Analysis und Numerik, für Mathematische Optimierung und für Mathematische Stochastik strukturiert.

Fakultät für Maschinenbau

Die Institute der Fakultät für Maschinenbau sind das Institut für Mobile Systeme, das Institut für Mechanik, das Institut für Maschinenkonstruktion, das Institut für Werkstoff- und Fügetechnik, das Institut für Arbeitswissenschaften, Fabrikautomatisierung und Fabrikbetrieb, das Institut für Fertigungstechnik und Qualitätssicherung und das Institut für Logistik und Materialflusstechnik.

Fakultät für Informatik

Fakultätsgebäude der Informatik

Die Fakultät für Informatik, direkt neben der Universitätsbibliothek in einem fünfstöckigen Gebäude untergebracht, ist in vier Institute aufgeteilt: Institut für Simulation und Graphik, Institut für Technische und Betriebliche Informationssysteme, Institut für Verteilte Systeme und Institut für Wissens- und Sprachverarbeitung. Die Forschungsschwerpunkte der Fakultät liegen in den Bereichen Bild, Wissen und Interaktion.[6]. Die 21 Professuren[7] der Fakultät liegen schwerpunktmäßig im Bereich der praktischen und angewandten Informatik (insgesamt 16 Lehrstühle); auf die Bereiche technische und theoretische Informatik konzentrieren sich nur drei beziehungsweise zwei Lehrstühle.

Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik

links Campustower, rechts Fakultät für Elektro- und Informationstechnik

Die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik gliedert sich in das Institut für Automatisierungstechnik, das Institut für Elektrische Energiesysteme, das Institut für Informations- und Kommunikationstechnik, das Institut für Medizintechnik, das Institut für Mikro- und Sensorsysteme, das Institut für Automation und Kommunikation Magdeburg e. V. (Aninstitut) und das Institut für Neurosimulation und Bildtechnologien AG (Aninstitut).

Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik

Die Institute für Verfahrenstechnik, für Strömungstechnik und Thermodynamik, für Apparate- und Umwelttechnik und das Chemische Institut sind der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik zugeordnet.

Fakultät für Wirtschaftswissenschaft

Vilfredo-Pareto-Gebäude – Fakultät für Wirtschaftswissenschaft von der Pfälzer Straße

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft wurde 1993 gegründet. Zu Beginn studierten etwa 1000 Studierende in den angebotenen Studiengängen. Zum Wintersemester 2011/2012 studierten 2270 Studierende an der FWW, davon circa 50 Prozent im BWL-Studiengang (Bachelor und Master). Die Fakultät führte 1999 als einer der ersten Universitäten Deutschlands einen komplett englischsprachigen Bachelorstudiengang ein. Aufgrund diverser Rufe (unter anderem von Birgitta Wolff) konnte die Fakultät international ausgerichtet werden. An der Fakultät gibt es neben dem Studiengang "International Management" auch zahlreiche Austauschprogramme , unter anderem gefördert durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst oder das Erasmus-Programm.

An der Magdeburger Fakultät für Wirtschaftswissenschaft wird ein integrierter Ansatz verfolgt, der normative und positive Forschung miteinander verknüpft. Dabei stehen die Anwendung quantitativer Methoden und der Einsatz experimenteller Forschungsmethodik im Mittelpunkt. Auf dieser Basis soll eine wissenschaftlich Beratung im betriebs- und volkswirtschaftlichen Bereich entwickelt werden. Im Lichte dieses Forschungskonzepts ist der gesamte Forschungsschwerpunkt in drei einzelne Fachbereiche aufgegliedert. Im Bereich „Decision Making“ werden grundlegende Fragen der Entscheidungsfindung im ökonomischen Kontext untersucht, während die Bereiche „Business Advice“ und „Policy Advice“ den Schwerpunkt auf die Anwendung normativer und positiver Ansätze mit dem Ziel der Unternehmens- und Politikberatung legen.

Trotz hoher wissenschaftlicher Standards hat die Fakultät den Bezug zur Praxis aufrechterhalten. So wurden Karl-Heinz Paqué und Birgitta Wolff jeweils zu Ministern in diversen Kabinetten berufen.

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft ist nicht in Institute gegliedert, sondern unterteilt sich stattdessen in 23 Lehrstühle und Professuren. Dies sind der Lehrstuhl für Unternehmensrechnung und Controlling, der Lehrstuhl für Internationales Management, der Lehrstuhl für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, der Lehrstuhl für Finanzierung und Banken, der Lehrstuhl für Unternehmensführung und Organisation, der Lehrstuhl für Produktion und Logistik, der Lehrstuhl für Marketing, der Lehrstuhl für Management Science, der Lehrstuhl für Unternehmensrechnung/Accounting, der Lehrstuhl für E-Business, der Lehrstuhl für Entrepreneurship, die Professur für Empirische Wirtschaftsforschung, die Professur für Economics of Business and Law, die Juniorprofessur für Unternehmensrechnung und Controlling, der Lehrstuhl für Finanzwissenschaft, der Lehrstuhl für Wirtschaftstheorie, der Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik, der Lehrstuhl für Internationale Wirtschaft, die Professur für Geld und Kredit, die Juniorprofessur für Quantitative Makroökonomik und der Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht.

Studiengänge

Magdeburger Maschinenbautradition – Lokomobile der Firma Wolf auf dem Universitätscampus

Da die Otto-von-Guericke-Universität aus der Medizinischen Akademie, der Pädagogischen Hochschule und der Technischen Universität gegründet wurde, hatte sie in technisch-naturwissenschaftlichen Fächern, Medizin und Lehramtsausbildung bedeutende Standbeine. Ergänzt wurde das etablierte Angebot nach Gründung der Universität vor allem durch eine Vielzahl wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge.

Im Rahmen von Einsparmaßnahmen im Hochschulbereich durch das Land Sachsen-Anhalt wurde vorgegeben, beim Studienangebot des Landes nur noch eine Einmalversorgung zu gewährleisten. Aus diesem Grund wurden die Lehramtsstudiengänge der Otto-von-Guericke-Universität nach 2002 zu Gunsten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg weitgehend gestrichen. Es verblieben in Magdeburg Studiengänge für Lehramt an berufsbildenden Schulen. Im Gegenzug wurden gerade die technischen Fächer in Magdeburg konzentriert und in Halle reduziert.

Im Bologna-Prozess wurde auf europäischer Ebene vereinbart, Studienabschlüsse vergleichbar zu machen. Aus dem Grund wurde an der Otto-von-Guericke-Universität ab 2002 das Studienangebot um Diplom-Abschlüsse reduziert und um Bachelor- und Masterabschlüsse erweitert. Bei dieser Umstellung wurden zugleich neue Studiengänge eingeführt.

Besonderes Engagement betreibt die Universität auf dem Bereich der nebenberuflichen universitären Weiterbildung. Zurzeit studieren etwa 250 Studierende nebenberuflich. Seit 2003 wird an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der berufsbegleitende Masterstudiengang Business Administration an der Alten Universität Helmstedt angeboten und seit 2007 auch der grundständige Bachelorstudiengang in Business Administration. An der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften wird seit 2005 der Weiterbildungsstudiengang Erwachsenenbildung angeboten. Darüber hinaus bieten diverse Zertifikate eine Alternative zu Angeboten der Industrie- und Handelskammer oder der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie.

Bekannte Lehrer und Schüler

Mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und ihren Vorgängereinrichtungen Medizinische Akademie Magdeburg, Technische Universität Magdeburg, Technische Hochschule Magdeburg und Pädagogische Hochschule Magdeburg studierten und lehrten eine Reihe von namhaften Persönlichkeiten. Diese sind in der Liste bekannter Persönlichkeiten der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg aufgeführt.

Zentrale Einrichtungen

Universitätsbibliothek

Universitätsbibliothek
Mensa im Winter

1993 entstand die Universitätsbibliothek Magdeburg der neugegründeten Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg durch die Zusammenlegung der ehemaligen Bibliotheken der Technischen Universität, der Pädagogischen Hochschule und der Medizinischen Akademie.[8] Heute gliedert sie sich in die beiden Einrichtungen Universitätsbibliothek auf dem Campus am Universitätsplatz und Medizinische Zentralbibliothek auf dem Campus der Medizinischen Fakultät. Die Bibliothek am Universitätsplatzcampus ist ein Neubau, der 2003 eröffnet wurde. Der Bibliotheksbestand am 31. Dezember 2006 belief sich auf 1.248.937 Bände. Besondere Sammlungen im Besitz der Universitätsbibliothek sind Schriften von und über Otto von Guericke, der Buchnachlass des Literaturwissenschaftlers Walther Killy (1917–1995), die Ute- und Wolfram Neumann Stiftung bibliophile Sammlung kleinformatiger Buchreihen des 20. Jahrhunderts, diverse Patente und DIN/Standards.

Sprachenzentrum

Das Sprachenzentrum der Otto-von-Guericke-Universität bietet Studenten und Mitarbeitern Kurse in Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Deutsch als Fremdsprache, Latein, Griechisch, Chinesisch, Arabisch, Schwedisch, Japanisch, Rhetorik und Sprecherziehung an. Es ist an der Fakultät für Geistes-, Sozial- und Erziehungswissenschaften angesiedelt. Geforscht wird im Sprachenzentrum in mehreren Lernprojekten an Erlernen von Fremdsprachen und an Sprachvermittlung.

Technologie-Transfer-Zentrum

Das Technologie-Transfer-Zentrum (TTZ) ist eine zentrale Einrichtung der Universität. Das TTZ soll eine zentrale Kommunikations- und Servicestelle sowohl für die Universität als auch für die Wirtschaft sein, Kontakte und Ansprechpartner vermitteln und Forschungsergebnisse vermarkten. Die Kernprojekte des TTZ sind dabei ein Forschungsportal Sachsen-Anhalt, ein Messeportal Forschung für die Zukunft, der Forschungskatalog Magdeburg und die Jobbörse Magdeburg.

Weitere zentrale Einrichtungen

Daneben unterhält die Universität das Audio-Visuelle Medienzentrum, das Universitätsarchiv, das Sportzentrum, das Universitätsrechenzentrum, die zentralen Dienstleistungseinrichtungen der medizinischen Fakultät, das Patentinformationszentrum, die DIN-Auslegestelle und das Internationale Begegnungszentrum.

Studentische Selbstverwaltung

Das oberste beschlussfassende Organ der Studierendenschaft der Otto-von-Guericke-Universität ist der jährlich zu wählende Studierendenrat (StuRa). Dem Senat der Universität Magdeburg gehören vier Vertreter der Studentenschaft an. Daneben verfügen die einzelnen Fakultäten jeweils über ihre eigene Fachschaft, die ebenfalls jährlich zeitgleich zu StuRa und Senat gewählt wird.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

 Commons: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

52.14031111111111.643233333333
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