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Otto Binder (Unternehmer)
Otto Binder (geb. 2. Jänner 1910 in Wien, gest. 15. Februar 2005 ebendort) war von 1959 bis 1981 Generaldirektor der Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsanstalt. Er war ein Zeitzeuge der Verbrechen der Nationalsozialisten.
Leben und Werk
Binder, der seinen Vater 1914 im Krieg verlor, fand schon früh den Weg in die Sozialistische Jugendbewegung, die für ihn Familienersatz wurde, Ort der Assimilation und Inbegriff der Solidarität. Ab 1928 war er Obmann der Sozialistische Arbeiter-Jugend Innere Stadt (SAJ), nach seiner berufsbedingten Übersiedlung als Angestellter der Wiener Städtischen Versicherung nach Salzburg war er von 1931 bis 1934 Obmann der SAJ Salzburg Stadt. Im April 1934 wurde er wegen Betätigung für die bereits verbotene Sozialdemokratische Arbeiterpartei vorübergehend verhaftet und von seinem Arbeitgeber entlassen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er erneut verhaftet und zunächst im Konzentrationslager Dachau interniert, später im KZ Buchenwald.
Nach einjähriger Haft gelang es dem Matteotti-Komitee in Paris, eine Ausreisegenehmigung für Binder zu erlangen. Er emigrierte nach Schweden, erlernte den Beruf des Metallarbeiters und war später als Angestellter der schwedischen genossenschaftlichen Versicherungsgruppe Folksam tätig. In Schweden heiratete Binder auch seine langjährige Gefährtin Anni Dusterer. Das Paar hat zwei Kinder, die beide im Exil geboren wurden. Die Tochter Margit (* 1943) ist seit 1968 mit dem derzeitigen Bundespräsidenten Heinz Fischer verheiratet, der Sohn Lennart (* 1948) arbeitet als Rechtsanwalt und Menschenrechtsaktivist in Wien. Zum Freundeskreis der Binders in Schweden zählten unter anderem die Ehepaare Kreisky, Reitbauer, Böhm und Stern.
1949 kehrte die Familie nach Wien zurück. Otto Binder fand wiederum eine Anstellung bei der Wiener Städtischen Versicherungsanstalt, war maßgeblich am Bau des Wiener Ringturms beteiligt[1] und wurde 1959 als Nachfolger Norbert Liebermanns zum Generaldirektor des Unternehmens ernannt. Die 22 Jahren seiner Leitung waren von einen gewaltigen Aufschwung des Unternehmens gekennzeichnet.Binder war auch Präsident des Aufsichtsrates der Austrian Airlines und im Aufsichtsrat anderer Unternehmungen vertreten. Auch im Ruhestand nahm Otto Binder regen Anteil am politischen Leben. Als Zeitzeuge stellte er sich Diskussionen und Gesprächen im öffentlichen Raum zur Verfügung. 2004 erlebte er die Wahl seines Schwiegersohnes zum österreichischen Bundespräsidenten. Noch wenige Tage vor seinem Tod nahm er an öffentlichen Veranstaltungen teil.
Buchpublikation
- Wien - retour. Bericht an die Nachkommen. Salzburg - Buchenwald - Stockholm. Wien: Böhlau, 3. erg. Auflage 2010, ISBN 978-3-205-78534-7
Nachweise
Personendaten | |
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NAME | Binder, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Generaldirektor und Holocaust-Überlebender |
GEBURTSDATUM | 2. Jänner 1910 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 15. Februar 2005 |
STERBEORT | Wien |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Otto Binder (Unternehmer) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |