Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Päpstlicher Chor der Sixtinischen Kapelle
Cappella Musicale Pontificia Sistina | |
---|---|
Sitz: | Vatikan |
Träger: | Römische Kurie |
Gründung: | um 600 |
Gründer: | Papst Gregor der Große |
Leitung: | Massimo Palombella |
Stimmen: | 60 (SATB) |
Website: | www.cappellamusicalepontificia.va |
Der Päpstliche Chor der Sixtinischen Kapelle (amtlich: Cappella Musicale Pontificia Sistina) ist der Chor, der bei päpstlichen Liturgiefeiern die musikalische Gestaltung übernimmt, meist im Petersdom, oft aber auch in dem Gebäude gleichen Namens. Liturgische Feiern, denen nicht der Papst vorsteht, werden dagegen vom Chor des Petersdoms, der Cappella Giulia, musikalisch gestaltet.
Geschichte
Der Chor wurde als Schola cantorum von Papst Gregor I. (590 bis 604) gegründet. Seit damals bis zur Gegenwart haben Päpste die Statuten mehrfach fortgeschrieben. Er ist eine Institution der Römischen Kurie.
Notierung in Pierers Universallexikon
In Pierers Universallexikon aus dem Jahr 1892 steht unter dem Stichwort „Sixtinische Kapelle“:
„Sixtinische Kapelle (ital. Cappella Sistina), Hauskapelle des Papstes im Vatikan, 1473 unter Papst Sixtus IV. vom Florentiner Giovanni de’ Dolci erbaut, rechteckig, 48 m lang 15 m breit u. 18 m hoch, mit Fresken v. Michelangelo (Schöpfung, Sündenfall, Sündflut, Propheten, Sibyllen. Das jüngste Gericht) u. zwölf Wandgemälden v. Pietro Perugino, Sandro Botticelli, Cosimo Rosselli, Luca Singnorelli, Domenico Ghirlandaio.
– S. K. heißt auch der päpstl. Sängerchor, der hier, u. zwar nur im a cappella-Stil zu singen pflegt. Sämtliche Sänger, denen ein Kapellmeister od. Primicerius vorsteht (seit 1586 aus dem Sängerkollegium wählbar), sind Priester u. päpstl. Kapläne (ca. 30). Die S. K. wurde v. Papst Gregor dem Gr. (590 – 604) gegründet; die gegenwärtigen Statuten stammen vom Papst Paul III. (1545); ihre Verfassung erhielt sie unter Sixtus V. (1585-90). Bes. wird ihr edler, durch kunstvolles mezza voce ausgezeichneter Gesangsvortrag gerühmt.“
Mitglieder
Zu den Chormeistern zählten bekannte Komponisten wie Giovanni Pierluigi da Palestrina. Auch zu den Sängern zählten bekannte Musikerpersönlichkeiten wie Gregorio Allegri, Cristóbal de Morales oder Jakob Arcadelt. Die Leitung des Chores liegt seit Oktober 2010 bei Monsignore Massimo Palombella.
Kastraten als Chorsänger
Schon von der Spätantike an und später vor allem im Barock wurden vor allem in Italien viele Knaben vor Beginn der Pubertät mit dem Ziel kastriert, ihnen als sogenannte Kastrati eine Laufbahn als erfolgreiche Opern- oder Kirchenchorsänger zu ermöglichen. Viele Kastraten wurden auch als päpstliche Sänger beschäftigt.[1] Diese Tatsache hatte zur Folge, dass noch bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts Knaben kastriert wurden, da diesen Opfern der verbotswidrig fortgesetzten Praxis verschiedene Päpste dennoch eine Existenz als Sänger für hohe Stimmen im Sixtinischen Chor boten. Erst Papst Pius X. schrieb am 22. November 1903 in seinem Motu Proprio Tra le sollecitudini (über die Kirchenmusik) vor, zur Besetzung von Sopran- und Altstimmen allein unkastrierte Knaben einzusetzen und verbot damit praktisch die Beschäftigung von Kastraten in Kirchenchören.[2] Erst dieses strikte Verbot entzog der Kastrationspraxis zur Förderung einer Sängerkarriere die einzig verbliebene Basis. 1922 starb Alessandro Moreschi, der letzte Kastrat der päpstlichen Kapelle und der einzige, von dem Tondokumente erhalten sind.
Einzelnachweise
- ↑ Uta Ranke- Heinemann: Eunuchen für das Himmelreich. Vollständige Taschenbuchausgabe, 5. Auflage, Droemer Knaur, München 1996, ISBN 3-426-04079-4, S. 263.
- ↑ Motu Proprio Tra le sollecitudini del sommo Pontefice Pio X Sulla musica sacra. 22 novembre 1903 Absatz V: „Die Sänger“, Abschnitt 13. Auf: www.vatican.va (italienisch); deutsche Übersetzung bei kathpedia.com
Weblinks
- Päpstlicher Chor der Sixtinischen Kapelle
- Ansprache von Benedikt XVI. an den Chor der päpstlichen "Cappella Sistina" vom 20. Dezember 2005 bei www.vatican.va
- Offizielle Seite (italienisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Päpstlicher Chor der Sixtinischen Kapelle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |