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Pünktchen und Anton
Pünktchen und Anton ist ein Kinderroman von Erich Kästner, der 1931 erschien.
Inhalt
Der Roman handelt vom Mädchen Luise Pogge, genannt Pünktchen, das in Berlin in wohlhabenden Verhältnissen lebt, und dem Jungen Anton Gast, dessen Lebensstandard weit unter dem von Pünktchen liegt. Anton lebt allein mit seiner kranken Mutter in einer kleinen Wohnung, und damit beide über die Runden kommen, muss Anton neben der Schule Geld verdienen und seiner Mutter bei der Hausarbeit helfen.
Pünktchen lebt mit ihren Eltern, dem Spazierstockfabrikanten Fritz Pogge und seiner Frau, die beide kaum Zeit für sie haben, zwei Angestellten, dem Kinderfräulein „Fräulein Andacht“ und der Köchin „Dicke Berta“ sowie dem Dackel Piefke in einer großen Wohnung.
Obwohl ihre Eltern wohlhabend sind, muss Pünktchen auf Druck des Kinderfräuleins und ohne Wissen der Eltern mit ihr betteln gehen, weil Fräulein Andachts zweifelhafter Verlobter (Pünktchen nennt ihn "Robert der Teufel") Geld von ihr erpresst. Beim Betteln lernt Pünktchen Anton kennen, der ebenfalls bettelt, allerdings aus echter Not. Seine Mutter hat eine schwere Operation hinter sich und kann deshalb nicht für den Unterhalt der Familie aufkommen. Trotz ihrer unterschiedlichen Lebensverhältnisse werden Pünktchen und Anton dicke Freunde, die viel miteinander unternehmen.
Höhepunkt der Geschichte ist ein Einbruchsversuch Roberts in die Wohnung der Familie Pogge. Hierfür hat er sich von seiner Verlobten einen Wohnungsplan zeichnen lassen und sich zudem die Hausschlüssel verschafft. Anton, der die Schlüsselübergabe beobachtet und die richtigen Schlüsse gezogen hat, warnt die zufällig anwesende Berta telefonisch. Sie alarmiert die Polizei, der Einbrecher trifft jedoch bereits vorher ein und wird von ihr beim Betreten der Wohnung mit einer Turnkeule bewusstlos geschlagen. Zeitgleich werden Pünktchen und Fräulein Andacht von Herrn und Frau Pogge in flagranti beim Betteln angetroffen. Das Kinderfräulein ergreift daraufhin die Flucht. Die Familie Pogge kehrt heim und trifft dort neben der Haushälterin auch noch die Polizei und den verhafteten Einbrecher an, der von Pünktchen als Verlobter von Fräulein Andacht identifiziert wird. Er wird abgeführt und die übrigen Bewohner gehen zu Bett.
Pünktchens Vater erkennt seine soziale Verantwortung und dass er seine Tochter vernachlässigt hat. Deshalb dürfen Anton und seine Mutter in die Wohnung der Pogges einziehen. Antons Mutter nimmt so die Stellung von Fräulein Andacht ein, die nach dem Einbruchversuch geflohen ist.
Zwischen die Kapitel der Geschichte hat Kästner sogenannte „Nachdenkereien“ eingestreut, in denen er ausgehend von Details der Geschichte ethische Fragen anspricht.
Verfilmungen
- Pünktchen und Anton (1953) – Regie: Thomas Engel (mit Hertha Feiler, Paul Klinger und Jane Tilden)
- Pünktchen und Anton (1999) – Regie: Caroline Link (mit Elea Geissler, Max Felder, Juliane Köhler, August Zirner und Meret Becker)
Comicversion
Von Isabel Kreitz stammt eine Comicumsetzung des Romans (Dressler Verlag, Hamburg 2009, ISBN 978-3-7915-1160-3), die sich grafisch an die Originalillustrationen der Erstausgabe von 1931 (von Walter Trier) anlehnt.[1]
Kinderoper
Die Kinderoper Pünktchen und Anton mit Musik von Ivan Eröd und einem Libretto von Thomas Höft wurde am 8. Mai 2010 in einer Inszenierung von Matthias von Stegmann im Kinderopernzelt der Wiener Staatsoper uraufgeführt.
Bühnenfassung
Am 26. November 2011 wurde die Bühnenfassung von Volker Ludwig unter dem Titel Pünktchen trifft Anton am Berliner Grips-Theater uraufgeführt. In Ludwigs Neufassung ist der junge Anton ein illegal in Berlin lebender Junge, dessen aus Weissrussland stammende Mutter keine Aufenthaltsgenehmigung hat. Pünktchen ist die Tochter eines reichen Immobilienmaklers, dessen Frau Charity-Partys für die Berliner Gesellschaft veranstaltet. Diese Bühnenfassung ist die erste Neubearbeitung des klassischen Stoffes, zu der die Kästner-Erben ihre Zustimmung gegeben haben.
Einzelnachweise
Weblinks
- Besprechung der Süddeutschen Zeitung zur Ausgabe in der Jungen Bibliothek: [1]
Romane und Erzählungen:
Emil und die Detektive |
Pünktchen und Anton |
Fabian. Die Geschichte eines Moralisten |
Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee |
Das fliegende Klassenzimmer |
Drei Männer im Schnee |
Emil und die drei Zwillinge |
Die verschwundene Miniatur |
Der Zauberlehrling |
Der kleine Grenzverkehr |
Das doppelte Lottchen |
Die Konferenz der Tiere |
Der kleine Mann |
Der kleine Mann und die kleine Miss
Lyriksammlungen:
Herz auf Taille |
Lärm im Spiegel |
Ein Mann gibt Auskunft |
Das letzte Kapitel |
Arthur mit dem langen Arm |
Das verhexte Telefon |
Gesang zwischen den Stühlen |
Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke |
Die 13 Monate
Einzelne Gedichte:
Weihnachtslied, chemisch gereinigt |
Jahrgang 1899 |
Sachliche Romanze |
Kurt Schmidt, statt einer Ballade |
Die Ballade vom Nachahmungstrieb |
Das Eisenbahngleichnis |
Der Handstand auf der Loreley
Hörspiel und Theater:
Leben in dieser Zeit |
Die Schule der Diktatoren
Textsammlungen:
Das Schwein beim Friseur |
… was nicht in euren Lesebüchern steht
Autobiographisches:
Als ich ein kleiner Junge war |
Notabene 45
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Pünktchen und Anton aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |