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Paul Fraenckel

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Paul Fraenckel (geb. 14. Juni 1874 in Neapel; gest. 10. September 1941 in Berlin) war ein deutscher Rechtsmediziner.

Leben

Fraenckel besuchte das Gymnasium in Frankfurt a. O. und studierte Medizin in Berlin und Heidelberg. Am 9. August 1898 promovierte er in Berlin zum Thema Über die Dauerresultate der vaginalen Totalexstirpation bei Carcinoma uteri. Anschließend war er zunächst Assistent an der Medizinischen Klinik in Göttingen, dann an der II. medizinischen Klinik der Charité und der Unterrichtsanstalt für Staatsarzneikunde in Berlin.

Im Jahr 1909 habilitierte er sich für gerichtliche Medizin, 1914 wurde er zum außerordentlichen Professor berufen. 1926 wurde er als Nachfolger Fritz Straßmanns kommissarischer Direktor des Instituts für gerichtliche Medizin; 1930 folgte ihm in dieser Position Victor Müller-Heß (1883–1960).[1]

Zu Fraenckels wissenschaftlichen Schwerpunkten zählten Forschungen zu den physikalisch-chemischen Eigenschaften des Blutes. Neben seiner Tätigkeit als Forensiker war er Mitherausgeber der Deutschen Zeitschrift für die gesamte gerichtliche Medizin.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten musste Fraenckel 1933 aufgrund seiner jüdischen Abstammung seinen Lehrstuhl und seine Tätigkeit als Gerichtsarzt beim Berliner Polizeipräsidium aufgeben. 1935 wurde er beurlaubt[2], 1936 wurde ihm die Venia legendi und 1938 die Approbation entzogen. 1941 beging Fraenckel kurz vor Inkrafttreten der Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden Suizid.[3]

Werke

  • Die kriminellen Vergiftungen. In: Fritz Straßmann: Medizin und Strafrecht. Ein Handbuch für Juristen, Laienrichter und Ärzte. Berlin 1911.
  • Beiträge zu: Theodor Lochte: Gerichtsärztliche und polizeiärztliche Technik. Ein Handbuch für Studierende, Ärzte, Medizinalbeamte und Juristen. Wiesbaden 1914.

Einzelnachweise

  1. http://remed.charite.de/institut/historie/
  2. Michael Grüttner, Sven Kinas: Die Vertreibung von Wissenschaftlern aus den deutschen Universitäten 1933–1945, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 55. Jg., 2007, S. 154 (PDF-Version: S. 96)
  3. Volker Klimpel: Ärzte-Tode. Königshausen & Neumann, Würzburg 2005, ISBN 3-8260-2769-8, S. 114 (GBS)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Paul Fraenckel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.