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Paul Misraki
Paul Misraki (geb. 28. Januar 1908 als Paul-Marie Misrachi in Konstantinopel, Osmanisches Reich; gest. 30. Oktober 1998 in Paris, Frankreich) war ein französischer Komponist, Filmkomponist, Schriftsteller und Liedtexter.
Leben und Wirken
Der als Nachkomme sephardischer Juden in der heutigen Türkei (Istanbul) geborene Paul-Marie Misrachi war ein äußerst schaffensfreudiger und erfolgreicher Komponist beim französischen Nachkriegsfilm. Sein Vater arbeitete als Angestellter bei einer Versicherung. Nach einem Aufenthalt in Bukarest übersiedelte die Familie während des Ersten Weltkriegs (1915) nach Frankreich. In Paris studierte Paul Misraki bei Charles Koechlin Musik, ehe er 21-jährig zum Orchester von Ray Ventura stieß. Dieser Band gehörte er als Pianist, Komponist und Arrangeur Misraki bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs an. In dieser Zeit komponierte Misraki bereits eigene Stücke sowohl für Ventura als auch für eine Reihe von Tonfilmen. Seine erste Arbeit für das Kino war 1931 die Komposition zu Jean Renoirs On purge bébé; allerdings blieb seine Arbeit hier ungenannt. Mehrfach trat Misraki bereits in jenen Jahren als Texter auf. Infolge der Besetzung Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht floh der nunmehr hochgradig gefährdete Jude Misraki zunächst in die unbesetzte Zone und schließlich nach Südamerika, wo er nur gelegentlich beim Film -- überwiegend 1943 und 1944 in Argentinien -- Arbeit fand. Seine in Argentinien (Una mujer) und Brasilien geschaffenen Liedkompositionen jenseits des Kinos weisen lateinamerikanische Einflüsse auf.
1945 kehrte Paul Misraki nach Paris zurück. In den folgenden drei Jahrzehnten stieg Misraki zu einem der gefragtesten und fleißigsten Filmkomponisten seines Landes auf. Er komponierte primär für den künstlerisch wenig ambitionierten, kommerziell aber überaus erfolgreichen Unterhaltungsfilm. Neben einigen großen Leinwanderfolgen mit Brigitte Bardot (Und immer lockt das Weib, Das Gänseblümchen wird entblättert) belieferte Misraki seit Ende der 50er Jahre auch Inszenierungen prominenter Vertreter der Nouvelle Vague-Generation, etwa Claude Chabrols Schrei, wenn du kannst und Schritte ohne Spur und Jean-Luc Godards Lemmy Caution gegen Alpha 60. Dabei bediente sich Misraki bei seinen Kompositionen häufig Klängen, die seine orientalische Herkunft nicht verleugnen konnten.
Paul Misraki war auch jenseits des Films sehr aktiv. Er schuf einige Operetten ("Fantastique"), zahllose Chansons (seit 1935) und Bühnenkompositionen. Als Schriftsteller und Herausgeber trat er mit Romanen, Essays und Briefwechseln in Erscheinung. Ein weiteres Interessensgebiet Misrakis war die Ufologie; zu diesem Themengebiet veröffentlichte er 1962 das Buch Les Extraterrestres.
Filmografie (Auswahl)
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Literatur
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films, Band 5, S. 476 f. Berlin (2001) ISBN 3-89602-340-3
Weblinks
- Paul Misraki in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten | |
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NAME | Misraki, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Misrachi, Paul-Marie |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Filmkomponist, Komponist und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 28. Januar 1908 |
GEBURTSORT | Konstantinopel, Osmanisches Reich |
STERBEDATUM | 30. Oktober 1998 |
STERBEORT | Paris, Frankreich |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Paul Misraki aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |