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Peter Bohlmann

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Peter Bohlmann (* 19. April 1972 in Coesfeld) ist ein Kommunalpolitiker der SPD in Niedersachsen. Er ist seit dem 1. Oktober 2005 erster hauptamtlicher Landrat des Landkreises Verden. Gleichzeitig war er zum Zeitpunkt seiner Wahl der bundesweit jüngste Landrat.

Berufliche Biografie

Peter Bohlmann hat zunächst eine Ausbildung zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer absolviert, an die er ein Studium der Volkswirtschaftslehre in Hamburg anschloss. Anschließend studierte er noch Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bremen, bevor er eine Tätigkeit als Unternehmensberater in Bremen aufnahm.

Politische Biografie

Bohlmann trat 1988 in die SPD ein und wurde 1996 das erste Mal in den Kreistag des Landkreises Verden gewählt. 1999 wurde er Vorsitzender der SPD Kreistagsfraktion und Sprecher der rot-grünen Mehrheitsgruppe.

Am 24. April 2005 gewann er die Direktwahl durch die Bevölkerung zum ersten hauptamtlichen Landrat. Dieses Amt ist nach der Abschaffung der sogenannten Doppelspitze in Niedersachsen sowohl der Leiter der Verwaltung als auch der oberste Repräsentant des Landkreises. 2011 wurde er für weitere acht Jahre wiedergewählt. In seine Amtszeit fallen unter anderem ein deutlicher Schuldenabbau des Landkreises Verden und umfangreiche Umstrukturierungen kreiseigener Betriebe, wie der Aller-Weser-Klinik (AWK), der Kreisbaugesellschaft (KBG) und der Verden-Walsroder-Eisenbahn (VWE). In seiner Funktion als Landrat ist er dort entweder Vorsitzender des Aufsichtsrates (AWK, KBG) oder der Gesellschafterversammlung (VWE).

Bohlmann tritt politisch im Gesundheits-, Verkehrs-, und Wohnungswesen für eine starke Daseinsfürsorge durch wirtschaftlich gesunde Betriebe im mehrheitlich öffentlichen Eigentum ein. Ein Ziel, das mit Ausnahme der Aller-Weser-Klinik für alle anderen Unternehmen des Landkreises Verden erreicht worden ist.

Fachpolitisch liegt ein wesentlicher Schwerpunkt seiner Tätigkeit in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik, wo er gegenüber dem Bund eine deutliche Stärkung der Kommunen in der sozialen Arbeit und der aktiven Arbeitsförderung einfordert. Wegen der Einschränkung dezentraler Gestaltungsmöglichkeiten, unklarer Strukturen und Doppelzuständigkeiten ist Bohlmann ein nachdrücklicher Kritiker des als HARTZ 4 bezeichnete Sozialgesetzbuch II. Ein von ihm 2015 veröffentlichter Grundsatzartikel zum zehnjährigen Bestehen des Gesetzes trägt den Titel „Bürokratietreiber mit mäßiger Bilanz“. In seinen Ausführungen verneinte er positive arbeitsmarktpolitische Auswirkungen des Gesetzes und setzte sich für einen funktionierenden zweiten Arbeitsmarkt ein. Zur Erhöhung der Effizienz und um die Übersichtlichkeit auch für die Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen, plädiert er dafür, dass steuerfinanzierte Fürsorgeleistungen fachlich von den Kommunen zu verantworten sind und beitragsfinanzierte Versicherungsleistungen von den Sozialversicherungen wahrgenommen werden.

Auch 2016 kritisierte er auf einer Integrationskonferenz des Landes Niedersachsen organisatorische Ineffizienzen in den staatlichen Zuständigkeiten und forderte er eine „Lotsen- und Koordinierungsfunktion“ der Landkreise und kreisfreien Städte bei der Integration von Geflüchteten. Bohlmann ist Sprecher der 16 niedersächsischen Optionskommunen.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Hans-Jürgen Wächter (SPD) Landrat des Landkreises Verden
seit 2005
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Peter Bohlmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.