Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Peter Kraus (Gestapo)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Peter Kraus (* 25. Juli 1898 in Kirn; † 23. April[1] 1954 in Perwouralsk) war ein deutscher Kriminalrat, SS-Führer und Gestapo-Mitarbeiter.

Biografie

Der Bäcker Kraus nahm als Kriegsfreiwilliger von 1915 bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil und schloss sich anschließend einem Freikorps an. Anfang Oktober 1919 trat er in Hamburg in den Polizeidienst ein und wurde Wachtmeister bei der Ordnungspolizei. Ab 1926 war er bei der Kriminalpolizei und ab 1927 bei der Politischen Polizei in Hamburg tätig. Er trat Anfang Juli 1932 der NSDAP bei. Innerhalb der Hamburger Politischen Polizei oblag ihm unter anderem die Aufgabe die politischen Aktivitäten der NSDAP zu überwachen, weswegen er aufgrund seiner bekanntgewordenen Parteimitgliedschaft im Februar 1933 mit anderen Funktionen bei der Hamburger Polizei beauftragt wurde. Anfang März 1933 konnte er nach Intervention des Hamburger Gauleiters Karl Kaufmann auf seinen alten Posten zurückkehren und wurde mit der Leitung des Fahndungskommandos gegen Organisationen und Angehörige der KPD betraut. In Kooperation mit dem Kommando zur besonderen Verwendung der Ordnungspolizei wurde der illegale Widerstand von Kommunisten und Arbeitern innerhalb kurzer Zeit zerschlagen und deren festgenommenen Angehörige schwer misshandelt.[2]

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Kraus 1940 zum Kriminalrat befördert.[2] Innerhalb der SS stieg er bis zum SS-Sturmbannführer auf. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion wurde er im Distrikt Galizien eingesetzt und folgte Kurt Stawizki im Sommer 1943 als letzter Leiter der Gestapo in Lemberg unter dem Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) nach.[3] In dieser Funktion war er maßgeblich an der Verfolgung der dort lebenden Juden beteiligt.[4]

Nach Kriegsende befand sich Kraus in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und starb in einem Internierungslager in Perwouralsk.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Präzises Sterbedatum nach Arne Hardis: Klassekammeraten : Otto Melchior--kommunisten, der forsvandt, Dänemark 2010, S. 291.
  2. 2,0 2,1 Herbert Diercks: Dokumentation Stadthaus. Die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus. Texte, Fotos, Dokumente, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Hamburg 2012, S. 32.
  3. 3,0 3,1 Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 36.
  4. Dieter Pohl: Nationalsozialistische Judenverfolgung in Ostgalizien, 1941-1944. Oldenbourg, München 1997, S. 390.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Peter Kraus (Gestapo) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.