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Petrolether
Petrolether | |||||
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Andere Namen |
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Kurzbeschreibung | farbloses, sehr leicht flüchtiges Lösungsmittel, Wundbenzin[1] | ||||
Herkunft |
fossil | ||||
Eigenschaften | |||||
Aggregatzustand | flüssig | ||||
Oktanzahl |
ca. 72 ROZ | ||||
Siedebereich |
25 °C–80 °C,[2] DIN 51630 | ||||
Sicherheitshinweise | |||||
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahr | |||||
H- und P-Sätze | H: 225‐304‐315‐336‐411 | ||||
P: 201‐210‐280‐301+310‐403+233‐501 [1] | |||||
Toxikologische Daten | |||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. |
Petrolether ist ein farbloses Gemisch verschiedener gesättigter Kohlenwasserstoffe (üblicherweise Alkane wie Pentan/Hexan). Es handelt sich also nicht um einen Ether im Sinne der allgemeinen chemischen Nomenklatur.
Verwendung
Petrolether sind aromatenarme, niedrig siedende (zwischen ca. 25 °C und 80 °C), leichtentzündliche Kohlenwasserstoff-Fraktionen. Sie werden verwendet bei Verfahren, bei denen eine schnelle, leichte (d. h. auch energiesparende) Verdampfung des Lösungsmittels gewünscht ist. Die Anforderungen sind in der Norm DIN 51630 geregelt.
Petrolether findet in der organischen Chemie als Lösungsmittel und in der Chromatographie als mobile Phase Verwendung.
Namensgebung
Bei Petrolether handelt es sich nicht um einen chemischen Stoff aus der Gruppe der Ether, sondern um ein Gemisch von verschiedenen Alkanen. Die irreführende Namensgebung lässt sich darauf zurückführen, dass Petrolether, was seine Eigenschaften als Lösungsmittel angeht (flüchtig, aprotisch), den Ethern (z. B. Diethylether) ähnelt.
Wundbenzin
Als Wundbenzin (Benzinum medicinale) wird ein besonders reiner Petrolether bezeichnet. Wegen seiner fettlösenden Eigenschaften können damit Ölreste, aber auch Rückstände von Heftpflastern entfernt werden. Wundbenzin selbst ist steril, hat aber im Gegensatz zu Alkoholen wie Ethanol und iso-Propanol keine antibakterielle Wirkung.
Da n-Hexan, einer der Hauptbestandteile des Wundbenzins, im Körper zu neurotoxischen Stoffen metabolisiert wird,[4] und möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt,[3] sollte Wundbenzin nicht mehr am Menschen angewandt werden.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Eintrag zu Benzin, leicht in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 23. Januar 2018 (JavaScript erforderlich)
- ↑ Jürgen Falbe, Manfred Regitz: RÖMPP Lexikon Chemie. Band 4: M–Pk, 10. Auflage, Georg Thieme Verlag, 1998, ISBN 3-13-734910-9.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Datenblatt Petrolether (PDF) bei Merck, abgerufen am 17. Juni 2010.
- ↑ Stephen R. Clough, Leyna Mulholland: Hexane. In: Encyclopedia of Toxicology. Volume 2, 2nd Edition, Academic Press, 2005, ISBN 978-0-12-369400-3, S. 522–525.
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