Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Pierre Delanoë

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Pierre Delanoë 1982

Pierre Delanoë (* 16. Dezember 1918 in Paris; † 26. Dezember 2006 ebenda; eigentlich Pierre Charles Marcel Napoléon Leroyer) war ein französischer Chansontexter.

Leben

Delanoë studierte Jura und begann nach dem akademischen Abschluss eine Laufbahn in der Verwaltung, unter anderem als Steuerinspektor. Als er nach dem Zweiten Weltkrieg Gilbert Bécaud traf, begann er Chansontexte zu verfassen: Für Bécaud schrieb er unter anderem Nathalie, Dimanche à Orly, Je t’appartiens und Le jour où la pluie viendra. Auch für die Texte weiterer bekannter Interpreten zeichnete er verantwortlich; darunter Édith Piaf, Hugues Aufray (Le rossignol anglais), Michel Fugain (Je n’aurai pas le temps), Nicoletta, Nana Mouskouri, Michel Polnareff (Le Bal des Laze), Gérard Lenorman (La Ballade des gens heureux), Joe Dassin (L’été indien, Les Champs-Élysées), bzw. die Fassung von Mike Wilsh und Mike Deighan (Aux Champs-Élysées, „Waterloo Road“[1]), und Michel Sardou (Les vieux mariés). André Claveau holte 1958 mit Delanoës Dors mon amour erstmals den Grand Prix Eurovision de la Chanson nach Frankreich – einen Erfolg, den Patrick Juvet, der beim Grand Prix 1973 Je vais me marier, Marie aus der Feder Delanoës sang, nicht wiederholen konnte. Auch die Texte der französischen Adaptationen der Musicals Godspell und Jesus Christ Superstar stammen von Delanoë.

Zwischen 1955 und 1960 war Delanoë Programmchef von Europe 1, später Ehrenpräsident der Musikrechte-Verwertungsgesellschaft SACEM. In dieser Position machte er durch Bemerkungen zu Rapmusik von sich reden: Dabei handele es sich um „keine Musik, sondern Geschrei, Gerülpse, […] eine Ausdrucksform für primitive Menschen“.[2] Dagegen verglich er seinen „ernsthaften Beruf“ mit dem eines „Schneiders für Bucklige“, der seine Ideen den begrenzten Fähigkeiten seiner Kunden – der Interpreten – anzupassen habe.

Delanoë machte nie einen Hehl daraus, dass er politisch den Gaullisten nahestand. Zugleich wandte er sich bereits früh gegen Ausgrenzung und Rassismus, die sich nach dem Ende des Algerienkrieges (1962) insbesondere gegen die muslimischen Algerier richteten, die zu Hunderttausenden aus der ehemaligen Kolonie in das französische Mutterland ausgewandert waren (L’Orange, 1964 von Bécaud gesungen).

2004 ehrte ihn Frankreich mit der höchsten Kulturauszeichnung des Landes und verlieh ihm das Kommandeurkreuz des Ordre des Arts et des Lettres.

Er starb im Alter von 88 Jahren an einem Herzinfarkt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Cees Hartog: „Chansons“ for Classical Guitar. Alsbach – Educa, Huizen, S. 2 f.
  2. Radio-Telefoninterview mit Pierre Delanoë und dem Rapper Abd al Malik (MP3; 5,9 MB) France Inter, Juli 2006
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Pierre Delanoë aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.