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Planetenmetalle

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Unter Planetenmetallen versteht man diejenigen Metalle, die im Altertum den damals bekannten Planeten zugeordnet wurden. Diese Metalle sollten die charakteristischen Eigenschaften der jeweiligen Planetengottheit widerspiegeln; beispielsweise das Waffenmetall Eisen den Kriegsgott Ares beziehungsweise Mars, oder das Spiegelmetall Kupfer die Liebes- und Schönheitsgöttin Venus.

Zuordnung

Planet Gottheit Metall Wochentag Astronomisches Symbol Unicode
Sonne Sol Gold Sonntag Sonne U+2609
Mond Diana Silber Montag Letztes Viertel U+263E
Mars Mars Eisen Dienstag Mars U+2642
Merkur Merkur Quecksilber Mittwoch Merkur U+263F
Jupiter Jupiter Zinn Donnerstag Jupiter U+2643
Venus Venus Kupfer Freitag Venus U+2640
Saturn Saturn Blei Samstag Saturn U+2644

Geschichte

In der Antike war die Zuordnung nicht einheitlich. Es war üblich, das schwere Blei mit dem langsamen, lichtschwachen Saturn, Gold mit der Sonne und Silber mit dem Mond gleichzusetzen. Aber Origenes beispielsweise verband Kupfer mit dem rötlichen Mars, Zinn mit der glänzenden Venus und die Legierung (Bronze) mit Jupiter.[1]

Diese Planetenmetalle und ihre Elementsymbole behielten ihre Bedeutung bis in das 18. Jahrhundert[2] und waren ein wichtiger Bestandteil astrologischer und alchemistischer Lehren. In der dadurch beeinflussten Paracelsusmedizin etwa spielten sie eine wesentliche Rolle. Noch heute werden die Planetenmetalle, homöopathisch dosiert, in der anthroposophischen Medizin verwendet.[3]

Weitere

Nach der Entdeckung des Planeten Uranus 1781 setzte man die Tradition fort und ordnete ihm das Platin zu.[4] Von dessen alchemistischem Symbol Uranus leitet sich auch eines der beiden Uranussymbole ab. Als Martin Heinrich Klaproth 1790 jedoch das Uran entdeckte, nannte er es nach dem neuen Planeten Uranium. Ebenso wurden die 1940 entdeckten Elemente Neptunium und Plutonium nach dem 1846 entdeckten Planeten Neptun und dem 1930 entdeckten und damals noch als Planet klassifizierten Zwergplaneten Pluto benannt. Auch das 1803 entdeckte Element Cer hat seinen Namen vom zwei Jahre zuvor entdeckten Zwergplaneten (1) Ceres. Das 1803 entdeckte Element Palladium hat seinen Namen vom ein Jahr zuvor entdeckten Asteroiden (2) Pallas.

Der Erde wurde kein Planetenmetall zugeordnet, da sie im Altertum noch nicht als Planet galt. Allerdings steht eines ihrer Symbole, die Glyphe , in der Alchemie für Antimon.[5][6]

Einzelnachweise

  1. Maurice P. Crosland: Historical Studies in the Language of Chemistry. Verlag Courier Dover Publications, Neuausgabe 2004, S. 80 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  2. In der Aufklärung wurden die Beziehungen in Frage gestellt, z. B. Georg Wilhelm Wegner: Schau-Platz Vieler Ungereimten Meynungen und Erzehlungen. Band 3, Berlin 1742, S. 479 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  3. Frank Meyer: Metalle – Planeten – Mensch. In: Info3, Heft 9/2010 (Artikel online (Memento vom 6. Februar 2013 im Webarchiv archive.is)).
  4. Monatsthema 2007: „Uranus – Gott des Himmels“ Astronomische Arbeitsgruppe Laufen e.V.
  5. Bibliothek der Mandragoras Schule.
  6. Alchemie-Symbole (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Planetenmetalle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.