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Platanen
Platanen | ||||||||||||
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Amerikanische Platane (Platanus occidentalis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||||
Platanaceae | ||||||||||||
T.Lestibudois ex Dum. | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Platanus | ||||||||||||
L. |
Die Platanen (Platanus, von gr. πλάτανος [plátanos] = die Platane) bilden die einzige Gattung der Pflanzenfamilie der Platanengewächse (Platanaceae). Sie kommen vorwiegend auf der Nordhalbkugel in den gemäßigten Klimazonen Europas, Asiens und Nordamerikas vor (Holarktis). Die Art Platanus wyomingensis ist fossil bereits aus dem Eozän bekannt.
Beschreibung
Platanen sind, je nach Art, laubabwerfende bis halbimmergrüne Bäume, die Wuchshöhen von 25 bis zu 50 Metern erreichen. Die Borke blättert jährlich in dünnen Platten ab und hinterlässt ein typisches Mosaik aus weißlichen und grünlichen Bereichen. Junge Blätter, die Rinde der jungen Zweige und die Blütenstände sind wollig mit Sternhaaren bedeckt. Während der gesamten Vegetationsperiode kann das Einatmen abfallenden oder abgestreiften Haarstaubs bei empfindlichen Menschen eine Reizung der Bronchien, den sogenannten Platanenhusten, auslösen[1][2][3]. Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattspreiten sind handförmig gelappt (selten null-, sonst drei- bis siebenlappig). Das Blatt ist leicht mit dem bestimmter Ahorn-Arten zu verwechseln. Es sind Nebenblätter vorhanden.
Platanen-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die meist gestielten, kugeligen Blütenstände stehen achselständig zumeist ein bis fünf (selten zwölf) an kurzen Zweigen, jeweils nur mit Blüten eines Geschlechtes. Die männlichen Blütenstände fallen früh ab. Die männlichen Blüten enthalten je drei bis mehr als sechs (bis acht) Kelch- und Kron- und Staubblätter. Die weiblichen Blüten enthalten drei bis vier Kelchblätter und keine Kronblätter, drei bis vier Staminodien und drei bis neun freie Fruchtblätter (Stempel). Die Bestäubung erfolgt durch den Wind. Die einsamige Nüsse stehen zu vielen in den Fruchtständen zusammen.[4]
Systematik
Die Gattung Platanus wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2 S. 999 aufgestellt. Als Lectotypusart wurde 1908 Platanus orientalis L. durch Gleason in N. Amer. Fl., 22, S. 227 festgelegt.[5]
Es gibt acht bis zehn Arten in der Gattung Platanus:[4]
- Kerrs Platane (Platanus kerrii Gagnepain): Es ist die einzige tropische, immergrüne Art in Laos und Vietnam.
- Platanus lindeniana M.Martens & Galeotti: Die Heimat ist Mexiko.
- Mexikanische Platane (Platanus mexicana Moric.): Die Heimat ist Mexiko.
- Platanus oaxacana Standl.: Die Heimat ist Mexiko.
- Amerikanische oder Westliche Platane (Platanus occidentalis L.): Sie ist von Kanada über weite Gebiete der USA bis Mexiko verbreitet.
- Morgenländische Platane oder Orientalische Platane (Platanus orientalis L.): Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt in Südwestasien und Südosteuropa. Sie wird in den gemäßigten Breiten als Ziergehölz verwendet.
- Kalifornische Platane (Platanus racemosa Nutt.): Sie kommt nur in Kalifornien und Niederkalifornien vor.
- Platanus rzedowskii Nixon & Poole: Die Heimat ist Mexiko.
- Arizona-Platane (Platanus wrightii S.Watson): Sie kommt in den US-Bundesstaaten Arizona sowie New Mexiko und in den mexikanischen Bundesstaaten Chihuahua, Sinaloa sowie Sonora vor.
- Ahornblättrige Platane, Gemeine oder Bastard-Platane (Platanus × hispanica Mill. ex Münchh.) ist eine Hybride aus Platanus occidentalis und Platanus orientalis.
Fossile Vertreter sind:
Besonderheiten
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Nach Deutschland kamen die ersten Exemplare über England und Frankreich im Jahre 1743. Die Platanen am Rondell in Dessau wurden 1781 von Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (* 1740 † 1817) gepflanzt. Sie zählen zu den ältesten ihrer Art in Deutschland und sind somit eine dendrologische Seltenheit mit ihrem Alter von fast 230 Jahren. Die Mozart-Platane in Wien ist eine Morgenländische Platane, die vermutlich im Jahre 1780 gepflanzt wurde. Sie hat einen Stammumfang von 6 Metern und ist als Naturdenkmal ausgewiesen.
Als älteste Platane Europas gilt die Ahornblättrige Platane in Oelzschau im Landkreis Nordsachsen. Sie wurde etwa 1668 gepflanzt und hat eine Baumhöhe von über 42 Meter. Sie gilt auch als älteste Platane Europas.[6]
Quellen
- Robert B. Kaul: Platanaceae - textgleich online wie gedrucktes Werk, Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 3 - Magnoliidae and Hamamelidae, Oxford University Press, New York und Oxford, 1997. ISBN 0-19-511246-6 (Abschnitt Beschreibung, Verbreitung und Systematik)
- Zhi-Yun Zhang & Nicholas J. Turland: Platanaceae, S. 44 - textgleich online wie gedrucktes Werk, Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 9 - Pittosporaceae through Connaraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2003. ISBN 1-930723-14-8 (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- ↑ Meyers Konversations-Lexikon. Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien 1896, Bd. 13, S. 985
- ↑ Meyers Lexikon. Bibliographisches Institut, Leipzig 1928, Bd. 9, S. 947
- ↑ Der Große Brockhaus, F. A. Brockhaus, Leipzig 1933, Bd. 14, S. 623/624
- ↑ 4,0 4,1 Robert B. Kaul: Platanaceae - textgleich online wie gedrucktes Werk, Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 3 - Magnoliidae and Hamamelidae, Oxford University Press, New York und Oxford, 1997. ISBN 0-19-511246-6
- ↑ Platanus bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis. Abgerufen am 27. Mai 2008.
- ↑ monumentaltrees.com: Oelzschau
Weblinks
- Plane trees of London. (engl.)
- Vielseitige Informationen zur Gattung. (engl.)
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