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Priamos
Priamos (griechisch Πρίαμος, lateinisch Priamus, eingedeutscht auch Priam), ist der Sohn des Laomedon und der Strymo (Plakia, Tochter des Otreus). Er war in der griechischen Mythologie der sechste und letzte König von Troja (Ilios), während des von Homer geschilderten trojanischen Krieges.[1]
Name und Geschichte
Sein Name rührt nach antiker Etymologie von dem (griech. oder lydischen) Wort priasthai ‚das Kaufgeschäft‘ her. Diesen Namen hatte er der Sage nach erhalten, weil seine Schwester Hesione ihn freikaufte, als die Stadt von Herakles erstürmt worden war, da dieser von seinem Vater und damaligen König Laomedon, betrogen worden war. Davor soll er Podarkes (Ποδάρκης ‚der Schnellfüßige‘) genannt worden sein.[1]
Als seine (Halb-)Brüder gelten Tithonos, Lampo, Klytios, Hiketaon, als (Halb-)Schwestern Hesione, Killa und Astyoche.
Homer berichtete auch, dass Priamos mit den Phrygiern gegen die Amazonen in den Kampf gezogen sei.[1]
Er hatte am Kampf um Troja seines Alters wegen nicht teilgenommen. In der Ilias Homers tritt er als Greis durch seinen nächtlichen Gang ins griechische Schiffslager hervor, wo er von Achilleus den geschändeten Leichnam seines Sohnes Hektor erbittet und erhält.
Priamos soll bei der Eroberung Trojas von Neoptolemos (bei Vergil: Pyrrhus), dem Sohn des Achilles, am Altar des Zeus vor seinen Angehörigen niedergemacht worden sein. Spätere Dichtungen nach Homer stellen das Geschehen anders dar:
Nach Erstürmung der Stadt Troja hätte sich Priamos bewaffnet und wollte sich so in die feindliche Menge stürzen. Hekabe flehte ihn aber an, zu fliehen, wodurch er sich mit ihr und seinen Töchtern an den Altar des Zeus Herkeios flüchtete. Hier sah er, wie sein Sohn Polites [also hier nicht Hektor] durch Pyrrhus getötet wurde und „sendete sein Geschoß gegen diesen, findet aber hierbei seinen Tod durch denselben“.[1]
Ehe und Nachkommen
Priamos' erste Frau soll Arisbe, Tochter des Merops gewesen sein, mit welcher er Aisakos zeugte. Danach heiratete er Hekabe (auch Hecuba geschrieben; Tochter des phrygischen Königs Dymas) und zeugte mit ihr insgesamt 19 Kinder, darunter Hektor, Krëusa, Helenos, Antiphos, Polites, Laodike, Paris, Kassandra, Polydoros, Polyxena, Troilos, Agathon, Deiphobos.[1]
Weitere Frauen und Nachkommen des Priamos laut der überlieferten Mythen:
- von Laothoe (Tochter des lelegischen Königs Altes): Lykaon
- von Kastianeira aus Aisyme: Gorgythion
- von anderen teils nicht bekannten Frauen:
- Söhne: Melanippos, Philaimon, Hippothoos, Glaukos, Chersidamas, Euagoras, Hippodamas, Mestor, Atas, Doryklous, Dryops, Bias, Chromios, Astygonos, Telestas, Euander, Kebriones, Mylios, Archemachos, Laodokos, Echephron, Idomeneus, Hyperion, Askanios, Demokoon, Aretos, Deioptes, Klonios, Echemon, Hypiochos, Aigeoneus, Lysithous, Polymedon, Isos, Pammon, Antiphonos, Dios
- Töchter: Medusa, Medesikaste, Lysimache, Aristodeme
Er soll mit allen seinen Frauen und Nebenfrauen weit über 50 Kinder gehabt haben, die fast alle im Krieg um Troja gefallen oder umgekommen sind.
Namensgeber
Nach Priamos wurde 1872 von Heinrich Schliemann der „Schatz des Priamos“ benannt, den dieser bei Ausgrabungen in den Ruinen von Troja entdeckt hatte.
Priamos in Literatur und Kunst
Literatur
Priamos tritt sowohl in Homers „Ilias“ als auch in der „Aeneis“ Vergils auf, sowie in zahlreichen Erzählungen und Bühnenstücken über den Trojanischen Krieg, bis hinein in die Moderne.
Priamos’ Klage bei Homer:
„Ich unseliger Mann! Die tapfersten Söhn’ erzeugt ich
Weit in Troja umher, und nun ist keiner mir übrig!
Fünfzig hatt’ ich der Söhn’, als Argos’ Menge[2] daherzog:
Ihrer neunzehn wurden von einer Mutter geboren,
Und die anderen zeugt’ ich mit Nebenfraun im Palaste.“
Priamos im Film und Fernsehen (Auswahl)
- 1955: Helen of Troy von Cedric Hardwicke
- 1985: König Priamos von Rodney Macann
- 1997: Die Abenteuer des Odysseus (The Odyssey) von Alan Smithie
- 2003: Helena von Troja (TV) (König Priamos von Troja) von John Rhys-Davies
- 2004: Troja (Troy) von Peter O'Toole
Literatur
- Paul Weizsäcker: Priamos 1. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,2, Leipzig 1909, Sp. 2936–2965 (Digitalisat).
Weblinks
Anmerkungen / Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Priamos aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |