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Prix Courage

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Der Prix Courage ist eine Auszeichnung, die Der Schweizerische Beobachter seit 1997 verleiht.

Preis

Mit dem Preis möchte die Zeitschrift Persönlichkeiten würdigen und fördern, «die unerschrocken und mit Hingabe für eine Idee kämpfen – zugunsten einer offenen, solidarischen und gerechten Schweiz».[1] Durch die Verleihung soll die Gesellschaft auf sie aufmerksam werden und ihr Engagement anerkennen. Preisträger können Einzelpersonen oder Organisationen sein, die sich durch längeren Einsatz oder besonders hervorzuhebende Aktionen hervorgetan haben.

Jury

Über die Verleihung des «Jurypreises», der mit 25'000 Franken dotiert ist, entscheidet eine Jury, der frühere Träger des Preises angehören. Daneben gibt es einen mit 10'000 Franken dotierten «Publikumspreis». Über dessen Vergabe entscheiden die Leser des Beobachters. Bis 2011 stand der Jury Franz Hohler vor. Seit 2012 wird die Jury von Pascale Bruderer Wyss präsidiert.

Preisträger

Jahr Preis Name(n) Begründung
1997 Publikumspreis Angela Ohno und Hanspeter Heise Aufdeckung der Zürcher Klärschlammaffäre, die beide ihren Job bei der Stadt Zürich gekostet hat
1998 Publikumspreis Ruth Ramstein wegen ihres Einsatzes für Schüler, die durch einen Lehrer sexuell missbraucht wurden
1999 Publikumspreis Diego Barberis wegen der Rettung zweier Kinder aus einem brennenden Auto unter eigener Lebensgefahr
2000 Publikumspreis Herbert Haag wegen seines Einsatzes "gegen erstarrte kirchliche Dogmen"
2002 Publikumspreis Malica Skrijelj wegen ihres mutigen und hartnäckigen Kampf gegen Lohn-Diskriminierung und für die Gleichstellung von Mann und Frau
2003 Publikumspreis Marcus Levy und Albert Pfister wegen der Rettung von drei Menschen. Levy flog seinen Helikopter trotz dichtem Nebel, auch bei guter Ortskenntnis ein waghalsiges Unterfangen. Pfister liess sich mit einem Seil an diesem Heli anbinden, um so die von Schlammmassen Eingeschlossenen zu bergen.
2003 Jurypreis Christian Sauter Sauter deckte einen Titelbetrug am Universitätsspital Zürich auf und erhielt dafür eine Rentenkürzung
2004 Publikumspreis Doris Vetsch und Anita Chaaban für die Tätigkeit als Initiantinnen der Volksinitiative für eine „Lebenslange Verwahrung für nicht therapierbare, extrem gefährliche Sexual- und Gewaltstraftäter“
2004 Jurypreis Naser Zubaku und Fritz Luchsinger wegen Hilfe im Strassenverkehr
2005 Publikumspreis Stephan Schmutz wegen längerfristiger persönlicher Hilfe für Tsunami-Opfer des Seebebens im Indischen Ozean 2004
2005 Jurypreis Lea Saskia Laasner wegen der Berichterstattung über eine Sekte, die sie selbst verlassen hatte
2006 Publikumspreis Daniel Bürkli für seine als 13-jähriger Schüler erbrachte, vermutlich lebensrettenden Hilfe an einem beim Bahnhof Horgen niedergestochenen Mann
2006 Jurypreis Lukas Klauser und Philip Lechner wegen ihrem Beharren auf der Einrichtung von Schutzmassnahmen nach ihrem Asbestfund auf einer Baustelle des Paul Scherrer Instituts
2007 Publikumspreis Caroline Kramer für die Enthüllung, dass das Bundesamt für Gesundheit mit Steuergeldern eine Initiative gegen Komplementärmedizin bekämpfen wollte, über die das Parlament zum damaligen Zeitpunkt noch gar nicht entschieden hatte.
2007 Jurypreis Paolo Dibartolo weil er einer Frau zu Hilfe geeilt war, die von einem Mann mit einem Messer attackiert wurde.
2008 Publikumspreis Monika Schmid die im Wort zum Sonntag die katholische Kirche wegen ihres zögerlichen Vorgehens gegen sexuell missbrauchende Priester kritisierte
2008 Jurypreis Ueli Steck und Simon Anthamatten weil die beiden Alpinisten in Nepal ihr Leben riskierten, als sie anderen Bergsteigern zu Hilfe eilten
2009 Publikumspreis Damiano Saitta wegen seiner Rettung eines Mädchens aus der Aare
2009 Jurypreis Nonne Marie-Rose Genoud wegen ihres zehnjährigen Kampfes gegen die Walliser Kantonsregierung, die Asylbewerbern jeden Monat zehn Prozent vom Lohn abzog – als vorgezogene «Schuldenrückzahlung», sollten sie einmal von der Sozialhilfe abhängig werden. Dies obwohl bereits der Bund einen Betrag zur Rückerstattung von Fürsorgeleistungen einzieht
2010 Publikumspreis Margrit Zopfi und Esther Wyler weil sie die Unregelmässigkeiten in der Zürcher Sozialhilfe publik gemacht hatten und damit eine heftige Debatte über Sozialhilfe-Missbräuche auslösten
2010 Jurypreis Marc Hofmann weil der unter Autismus Leidende ein Paar vor einer Schlägerbande rettete und dabei selber spitalreif geprügelt wurde
2011 Publikumspreis Richard Lehner und Daniel Aufdenblatten weil sie als Helikopterpiloten im Himalaya einer in Not geratenen Bergsteigergruppe zu Hilfe eilten.
2011 Jurypreis Bernard Hengy, Michèle Christe, Raoul Challet und Jean-Marc Christe Wegen Verhinderung des Baus einer Autotest-Strecke, die durch fehlerhafte Eingaben und falsche Informationen an die Bürger zur Bewilligungsreife gebracht werden sollte.
2012 Publikumspreis Rolf Sigg der als Pfarrer und Mitbegründer von Exit für gelebte Nächstenliebe ohne Kompromisse einsteht.
2012 Jurypreis Shqiprim Olluri, Dines Dzaferi und Ramon Amrhein wegen der mutigen Rettung eines Ertrinkenden aus dem Rhein.
2013 Publikumspreis Kurt Marti «Der Journalist nannte Namen und deckte in der linken Zeitung Rote Anneliese unerschrocken Machtmissbrauch, Parteifilz und Korruption auf.»[2]
2013 Jurypreis Walter Emmisberger, Ursula Biondi, Jean-Louis Claude und Bernadette Gächter «Alle vier wurden als Kinder und Jugendliche Opfer behördlicher Willkür. Ihre Einzelschicksale stehen exemplarisch für immenses persönliches Leid.»[2]

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Prix Courage aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.