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Psalm 22 (Bruckner)

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Anton Bruckners Psalm 22, WAB 34, ist eine Vertonung einer deutschen Version von Psalm 23, die Psalm 22 in der Vulgata war.

Entstehung und Stellung im Gesamtwerk

Unter den fünf von Bruckner komponierten Psalmenvertonungen ist Psalm 22 der einzige mit Klavierbegleitung. Das Werk wurde etwa 1852 im Stift Sankt Florian komponiert, aber es ist nicht bekannt, wann es zu dieser Zeit aufgeführt wurde.

Die Handschrift wird im Archiv des Stifts Sankt Florian aufbewahrt. Die erste bekannte Aufführung fand am 11. Oktober 1921 in Sankt Florian durch Franz Xaver Müller statt.[1] Es wurde erstmals veröffentlicht in Band II/2, S. 119–130 der Göllerich/Auer-Biographie. Es wurde 1997 von Paul Hawkshaw herausgegeben[2] in Band XX/2 der Gesamtausgabe.[3][1]

Text

Der Herr ist Hirt und Versorger

  1. [Ein Psalm Davids.] Der Herr regieret mich, und nichts wird mir mangeln:
  2. Auf einem Weideplatze, da hat er mich gelagert: am Wasser der Erquickung mich erzogen:
  3. Meine Seele bekehret: mich geführt auf die Wege der Gerechtigkeit, um seines Namens willen.
  4. Denn wenn ich auch wandle mitten im Todesschatten, so will ich nichts Übels fürchten, weil du bei mir bist. Deine Ruthe und dein Stab, die haben mich getröstet.
  5. Du hast einen Tisch vor meinem Angesichte bereitet wider die, so mich quälen. Du hast gesalbet mit Öl mein Haupt: und mein berauschender Becher wie herrlich ist er!
  6. Und deine Barmherzigkeit folget mir all' die Tage meines Lebens:
  7. Daß ich wohne im Hause des Herrn auf lange Zeit.[4]

Musik

Das 131-Takten Werk in Es-Dur ist für SATB Chor und Solisten und Klavier componiert.

Die Vertonung des ersten Teils ist im Allgemeinen in Homophonie, mit einigen Imitationen auf "So will ich nichts Übles fürchten", "Du hast bereitet einen Tisch", "wie herrlich ist er!" und "Und deine Barmherzigkeit".[3] Wie in Bruckners zeitgenössischem Magnificat werden die Strophen abwechselnd vom Chor und den Solisten als Arioso gesungen.[5] Ab Takt 43 wird die letzte Strophe vom Chor als Fuge gesungen, die sich in Takt 115 in einer Endung a cappella Choral" entwickelt.[6][1]

Diskografie

Von diesem Werk gibt es zwei Aufnahmen:

  • Franz Farnberger, Anton Bruckner in St. Florian – Requiem und Motetten, St. Florianer Sängerknaben, Studio SM D2639 SM 44, 1997.
    Diese Aufführung, die im Stift St. Florian aufgezeichnet wurde, vermittelt dem Zuhörer einen Hauch von Authentizität.
  • Thomas Kerbl, Anton Bruckner – Chöre und Klaviermusik, Chorvereinigung Bruckner 09 und Kammerchor der Anton Bruckner Privatuniversität, CD Bruckner Haus LIVA 034, 2009

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 C. van Zwol, S. 696
  2. Chronologie der gesamten Bruckner-Ausgabe 1990–2001
  3. 3,0 3,1 U. Harten, S. 343
  4. Joseph Franz von Allioli, Die Heilige Schrift des alten und neuen Testamentes, Dritter Band (mit Approbation des apostolischen Stuhles), 4. Auflage, pp. 120–121, Landshut, 1839
  5. Merkblatt von C. van Zwol, CD LIVA 034
  6. J. Williamson, S. 47

Literatur

  • August Göllerich, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffens-Bild, ca. 1922 – posthum herausgegeben von Max Auer, G. Bosse, Regensburg, 1932
  • Cornelis van Zwol, Anton Bruckner - Leven en Werken, Thot, Bussum (Niederlande), 2012. ISBN 90-6868-590-2
  • John Williamson, The Cambridge Companion to Bruckner, Cambridge University Press, 2004. ISBN 0-521-80404-3
  • Uwe Harten, Anton Bruckner. Ein Handbuch. Residenz Verlag}, Salzburg, 1996. ISBN 3-7017-1030-9.
  • Anton Bruckner – Sämtliche Werke, Band XX/2: Psalm 22 (1852), Musikwissenschaftlicher Verlag der Internationalen Bruckner-Gesellschaft, Paul Hawkshaw (Ed.), Wien, 1997

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Psalm 22 (Bruckner) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.