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Radical Jewish Culture
Radical Jewish Culture (dt. Radikale jüdische Kultur) ist eine musikalisch-kulturelle Bewegung, die der New Yorker Avantgarde-Jazz-Szene der 90er Jahre entspringt (sog. New York Downtown). Als ihr Gründer und wichtigster Vertreter gilt John Zorn, der 1992 während des Art-Projekt-Festivals in München das Radical-Jewish-Culture-Manifest verkündete[1]. Zorn sagte später:
„Ich weiß nicht, warum es so ist, aber plötzlich war es eine sonderbare Art von Eingebung. Auf einmal merkte ich, dass die meisten Musiker, mit denen ich eng verbunden war, jüdisch waren(...). Das begann mich zu interessieren. Und ich weiß immer noch nicht, ob ich eine Antwort darauf habe.[1]“
Zu den wichtigsten und bekanntesten Vertretern der Radical Jewish Culture gehören außer Zorn u.a. David Krakauer, Marc Ribot, Anthony Coleman und Frank London.[2]
Das Ziel der Bewegung ist die Suche nach der Antwort auf die Frage, was die moderne jüdische Kultur, insbesondere Musik, ausmacht, sowie die Prägung ihrer Entwicklung.[3] Als Leitmotiv der Radical Jewish Culture gilt ein Zitat des Kabbala-Historikers und jüdischen Mystikers Gerschom Scholem:
„Es gibt ein Leben der Tradition, in dem es nicht allein um konservatives Bewahren geht, um die konstante Fortführung der spirituellen und kulturellen Güter einer Gemeinschaft. Es gibt auch so etwas wie eine Schatzsuche in der Tradition, die eine lebendige Beziehung zur Tradition herstellt und der vieles von dem verpflichtet ist, was im gegenwärtigen jüdischen Bewusstsein am besten ist - selbst wenn es außerhalb des orthodoxen Rahmens ausgedrückt wurde und ausgedrückt wird.[4]“
Es gibt auch eine Alben-Reihe mit dem Namen Radical Jewish Culture, herausgegeben von Zorns Tzadik-Plattenlabel. Die Musik der Reihe verbindet sehr verschiedene Musikgenres, wie z.B. Klezmer, Free Jazz, Rockmusik, Blues, Punk, experimentelle Musik und Improvisation.[2] Auch sind die beteiligten Musiker nicht notwendigerweise Juden.Joachim-Ernst Berendt, Günther Huesmann: Das Jazzbuch: Von New Orleans bis ins 21. Jahrhundert. S. Fischer, Frankfurt am Main 2011, ISBN 9-783-596-159642, S. 241.</ref>
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Joachim-Ernst Berendt, Günther Huesmann: Das Jazzbuch: Von New Orleans bis ins 21. Jahrhundert. S. Fischer, Frankfurt am Main 2011, ISBN 9-783-596-159642, S. 238.
- ↑ 2,0 2,1 Radical Jewish Culture – The New York Music Scene Since 1990. jmberlin.de
- ↑ John Zorn: Radical Jewish Culture. New York City, 2006
- ↑ Deutsche Version nach Berendt/Huesmann, S. 239. Englisches Original bei tzadik.com.
Weblinks
- Radical Jewish Culture – Die Reihe auf der Webseite des Tzadik-Verlags
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