Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Raeren

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Raeren
BE Raeren COA.svg Flagge Raeren.svg
Raeren (Lüttich)
Raeren
Raeren
Staat Belgien
Region Wallonien
Provinz Lüttich
Bezirk Verviers
Koordinaten 50° 41′ N, 6° 7′ O50.6758333333336.1111111111111Koordinaten: 50° 41′ N, 6° 7′ O
Fläche 74,21 km²
Einwohner (Stand) 10.456 Einw. (1. Jan. 2011)
Bevölkerungsdichte 141 Einw./km²
Postleitzahl 4730 (Raeren, Hauset)
4731 (Eynatten)
Vorwahl 087
Bürgermeister Erwin Güsting (Mit uns)
Adresse der
Stadtverwaltung
Gemeindeverwaltung Raeren
Hauptstraße 26
4730 Raeren
Webseite www.raeren.be

lblelslh

Raeren [ˈʁaːʁən] ist ein belgischer Grenzort bei Aachen, eine der neun Gemeinden der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Etwa 50 Prozent der rund 11.000 Einwohner sind Ausländer ohne belgische Staatsangehörigkeit, die weitaus meisten davon Deutsche.[1]

Geographie

Die Gemeinde Raeren setzt sich aus der Altgemeinde Raeren mit ihren Ortsteilen Alt-Raeren, Neudorf und Petergensfeld, der Altgemeinde Hauset sowie Eynatten mit dem belgischen Teil von Lichtenbusch und dem Weiler Berlotte zusammen. Auch das 18 Kilometer südöstlich von Raeren gelegene Gebiet des früheren Bahnhofs Lammersdorf gehört zur Gemeinde Raeren, es ist nur durch die Trasse der Vennbahn mit dem Gemeindegebiet verbunden und ansonsten von deutschem Staatsgebiet umgeben.[2]

Ebenso gehört ein Teil des Hohen Venns mit dem Weiler Fringshaus zur Gemeinde Raeren. Auf dem Gemeindegebiet, zwischen Raeren und Petergensfeld, entspringt die Inde.

Geschichte

Burg Raeren
St.-Nikolaus-Kirche

Der Ortsname Raeren stammt aus dem Wort „roden“ und weist auf eine Siedlung mitten im Aachener Reichswald hin. Als Rodungsperiode nimmt man die Zeit um 800 bis 1200 an. Es entstanden die Ortsteile Raeren und Neudorf. Der Ortsteil Neudorf wird erstmals 1241 in einer Urkunde des Aachener Marienstifts erwähnt. Die erste urkundliche Erwähnung des Namens Raeren datiert aus dem Jahre 1400.

Der Ort wurde durch das Raerener Steinzeug bekannt, welches vor allem im 16. und 17. Jahrhundert hier hergestellt wurde. Die besten Exemplare finden sich in den großen internationalen Museen. Der bedeutendste Meister der Renaissancetöpferei war Jan Emens Mennicken. Das traditionelle Steinzeug aus Raeren ist vom belgischen Staat mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet worden. In der Burg Raeren befindet sich ein sehenswertes Töpfereimuseum.

Die St.-Nikolaus-Pfarrkirche, nach Entwürfen des Aachener Stadtbaumeisters Laurenz Mefferdatis im Stile des Barock mit romanischen Rundbögen erbaut, wurde 1728 fertiggestellt. Durch Erlass der Exekutive der Deutschsprachigen Gemeinschaft vom 16. Januar 1986 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt. 1994 erhielt die Kirche eine neue Orgel, die von der Firma Weimbs Orgelbau erstellt wurde. Im Ortsteil Berg wurde 1716 die Annakapelle errichtet, die bis 1934 der Pfarre St. Nikolaus angegliedert war und seitdem von einem privaten Komitee verwaltet und betreut wird.

Raeren lag bis 1920 im Kreis Eupen und gehört seither kraft des Versailler Vertrages zu Belgien. Die Ortschaft Sief war bis zum Ersten Weltkrieg ein Ortsteil von Raeren und wurde im Versailler Vertrag zunächst mit der Gemeinde Raeren an Belgien abgetreten, jedoch aus wasserwirtschaftlichen Gründen am 1. Oktober 1921 an Deutschland zurückgegeben und am 1. November 1922 in die Stadt Aachen eingemeindet.

Sprache

Gegenüber dem Standarddeutsch verlieren die lokalen Dialekte zunehmend an Bedeutung.[3] Die ursprünglichen Dialekte der Gemeindedörfer weisen limburgische und ripuarische Einflüsse auf.

Verkehr

Empfangsgebäude des Bahnhofs Raeren

Der Bahnhof Raeren wurde im Personenverkehr von 1885 bis 1959 über die Vennbahn und die Bahnstrecke Welkenraedt–Raeren bedient, zudem gab es bis 1956 eine Gleisverbindung von der Vennbahn nach Stolberg.[4] Von 1990 bis 2002 erfolgte eine Reaktivierung für touristische Fahrten durch den Verein Vennbahn V.o.E.[5] Eine Reaktivierung für den Personenverkehr im Rahmen einer durchgehenden Verbindung StolbergEupen wird momentan diskutiert.[6][7] Heute befindet sich auf dem Bahnhofsgelände ein Lokomotivhändler.[5]

Der öffentliche Personennahverkehr wird heute mit Stadtbussen durchgeführt. In Raeren bedient die Linie 722 von Eupen nach Lichtenbusch die Haltestellen Neustraße, Neudorf, Botz, Eifeler Hof und Driesch.[8]

Der Ort ist an den internationalen Fahrradweg Vennbahn (Deutschland, Belgien, Luxemburg) angeschlossen.[9]

Wirtschaft

  • Metallindustrie (Aluminiumverarbeitung, durch die norwegische Sapa AS)
  • Brennerei- & Destilleriebetrieb
  • Kunststoffverarbeitung (NMC SA)
  • Logistik- und Verkehrsstandort, Autobahnanschluss an die E 40

Tourismus

  • Töpfereimuseum in der Burg Raeren.
  • Zugang zum Vennbahnradweg, mit Café-Pavillon mit Terrasse und Parkplätzen in der Nähe des alten Bahnhofs.

Personen aus der Gemeinde

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Raeren – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Raeren in Zahlen (PDF; 331 kB)
  2. derwesten.de: Ausgegrenzt. (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) 26. Mai 2008.
  3. OstbelgienDirekt: Dialektatlas vorgestellt: Hat Platt in Ostbelgien noch Zukunft?, abgerufen am 20. Januar 2017
  4. Stefan von der Ruhren: Eisenbahnen in Aachen und der Euregio Maas-Rhein (Strecke 49). In: vonderruhren.de. Abgerufen am 3. April 2016.
  5. 5,0 5,1 Presse. In: www.vennbahn.de. Abgerufen am 3. April 2016.
  6. jül/mg: Euregiobahn-Strecke: Der Zug soll bis Belgien fahren. In: Aachener Nachrichten. Abgerufen am 3. April 2016.
  7. Jürgen Lange: Elektrifizierung ist in Sicht für die Euregiobahn. In: Aachener Zeitung. Abgerufen am 3. April 2016.
  8. Busfahrplan Eupen–Eynatten–Aachen / Eupen–Raeren–Eynatten–Köpfchen/Lichtenbusch. Webseite der Gemeinde Raeren, 18. März 2008, abgerufen am 3. April 2016.
  9. Radtour auf der Vennbahn-Route: Drei Tage, drei Länder. In: Spiegel Online. 2015-06-19 (http://www.spiegel.de/reise/deutschland/vennbahn-radweg-auf-dem-fahrrad-durch-drei-laender-a-1039551.html).

Vorlage:Navigationsleiste Gemeinden Deutschsprachige Gemeinschaft

Vorlage:Navigationsleiste Ortsteile von Raeren

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Raeren aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.