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Reichenau an der Rax
Reichenau an der Rax | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Neunkirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | NK | |
Fläche: | 89,22 km² | |
Koordinaten: | 47° 42′ N, 15° 50′ O47.69944444444415.84484Koordinaten: 47° 41′ 58″ N, 15° 50′ 24″ O | |
Höhe: | 484 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.619 (1. Jän. 2016) | |
Postleitzahlen: | 2651, 2654 | |
Vorwahl: | 02666 | |
Gemeindekennziffer: | 3 18 29 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 63 2651 Reichenau an der Rax | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Johann Leopold Ledolter (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2010) (21 Mitglieder) |
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(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) |
Reichenau an der Rax ist eine Marktgemeinde und Luftkurort zur Sommerfrische mit 2619 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2016) in Niederösterreich an den Ausläufern der Wiener Alpen gelegen.
Gemeindegliederung
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Geografie
Die Gemeinde mit ihren einzelnen Orten liegt am Fuß der Rax auf 484 bis 680 m Seehöhe. Die Flüsse durch das Gemeindegebiet sind die Schwarza, der Preinbach und der Grünstingbach.
Der Ort Reichenau liegt etwa zwei Kilometer abseits der Südbahn. Es gibt einen gemeinsamen Bahnhof mit Payerbach, von dem werktags halbstündlich Züge nach Wien Südbahnhof verkehren (Fahrzeit ca. 1 h 10 min). Der Name der Station ist Payerbach-Reichenau.
Die Rax
Die Rax ist ein Hochplateau, das zusammen mit dem Schneeberg den nordöstlichsten Ausläufer der Kalkalpen bildet. Der Berg ist 2007 m hoch, der höchste Punkt heißt Heukuppe. Gasthäuser bzw. Hütten auf der Rax sind Raxalpen-Berggasthof, Otto-Schutzhaus, Seehütte, Habsburghaus, Karl-Ludwig-Haus, Waxriegelhaus sowie die Edelweißhütte am Preiner Gscheid.
Von Hirschwang auf das Plateau führt die Raxseilbahn, die 2160 m lang ist und einen Höhenunterschied von 1017 m überwindet. Die Raxseilbahn ist die erste Personen-Seilschwebebahn Österreichs in den heutigen Grenzen.
Geschichte
Der Ort Reichenau wurde vor allem in der österreichisch-ungarischen Monarchie als Nobelkurort bekannt. Kaiser Franz Joseph und seine Frau verbrachten hier einige Sommer mit ihrer Familie. Kronprinz Rudolph gab der gleichnamigen Kaltwasserheilanstalt und der Rudolphsvilla in der Thalhofstraße ihre Namen.
Die Geschichte von Reichenau ist auch eng mit dem Bau der Semmeringbahn verbunden.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Vorlage:Zeitleiste Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Reichenau an der Rax
Religion
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 72,5 % der Einwohner römisch-katholisch und 8,8 % evangelisch. 5,8 % sind Muslime, 1,0 % gehören orthodoxen Kirchen an. 10,3 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Freizeit
Reichenau ist Ausgangspunkt vieler Wanderwege und Klettersteige auf die Rax, den Gahns und den Kreuzberg.
Wirtschaft
Reichenau liegt an der Grauwackenzone. Bereits ca. 1000 v. Chr. wurde in der Gegend Erz abgebaut. Im Gemeindegebiet bestehen Reste mehrerer kleiner Bergwerke, in denen vom 16. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert Eisenerz, Kupfer und andere Erze gefördert wurden.[1]
1842 fand die Eröffnung der Südbahnstrecke statt, Reichenau wurde damit ein Reiseziel. An Sonntagen im Sommer verkehrt die Museumseisenbahn Payerbach-Hirschschwang.
In der Nähe Reichenaus liegt Kaiserbrunn. Von dort stammt ein Teil des Wiener Wassers. Die I. Wiener Hochquellenwasserleitung wurde von 1869 bis 1873 erbaut.
Ende des 18. Jahrhunderts gab es einen allgemeinen Brennholzmangel. Holz wurde im Raxgebiet gefällt und über die Schwarza oder Holzrutschen, von denen es eine heute noch zu besichtigen gibt, abtransportiert.
Reichenau ist heute ein beliebter Luftkur- und Fremdenverkehrsort mit 130.288 Übernachtungen pro Jahr.
Die Stadt Wien betreibt in Hirschwang ein eigenes Sägewerk.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Reichenau
- Schloss Rothschild
- Kurhaus Thalhof
- Musikpavillon im Kurpark
- Heimito von Doderer-Denkmal des Bildhauers Kurt Ingerl (1935-1999) an der Straßengabelung Grießleiten-Preiner Gscheid
- Museumseisenbahn Payerbach-Hirschwang
- Nepomukkapelle: Die barocke Kapelle des Brückenheiligen Johannes von Nepomuk, deren Gitter eine besonders schöne Schmiedearbeit darstellt, stammt aus der Zeit vor 1734, denn in diesem Jahr wird sie bereits in einem Grundbuch der Herrschaft Reichenau erwähnt.[2] Die wahrscheinlich in Birnenholz geschnitzte Figur des Heiligen Nepomuk stammt von einem nicht bekannten Künstler. Sie wurde zuletzt im Frühling 2011 von dem in Reichenau wohnhaften Kunstmaler Mino Sudik restauriert.
Im Jahr 2003 war die niederösterreichische Landesausstellung zum Thema „Theaterwelt, Welttheater“ im Schloss Reichenau eingerichtet.[3] 2004 thematisierte eine Sonderausstellung die „Faszination Semmeringbahn“.[4]
Das revitalisierte Schloss Reichenau beheimatet alljährlich immer wieder interessante und hochkarätige Ausstellungen zu den verschiedensten Themen:
2006 zeigte die Gemeinde Reichenau aus Anlass des 150. Geburtstags von Sigmund Freud die Ausstellung „TraumGESICHTE - Freud - Kubin - Schnitzler“. Diese Schau bot eine interessante Auseinandersetzung mit dem Thema Traum in Wissenschaft, bildender wie darstellender Kunst.[5]
2007 fand die Ausstellung „150 Jahre Südbahn – Wien–Triest – Mit Volldampf in den Süden“ statt.[6]
2008 lautete der Schwerpunkt „Jagen und Sammeln“.[7]
2009 bestand die Schau „A/D RAX“ aus den Sonderausstellungen Künstler sowie Alpin.
2010 werden zwei Sonderausstellungen präsentiert: 200 Jahre Malerei von Brauer bis Defregger sowie Seelenblicke: Erik Srodiks Reichenau am Meer.
Veranstaltungen
Die Festspiele Reichenau sind der kulturelle Höhepunkt des Sommers. Sie finden zwischen Anfang Juli und Anfang August jeden Jahres statt. Die Besucherzahl liegt bei 36.000.
Jeden Sommer wird hier in Zusammenarbeit mit der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und den Universitäten Prag und Budapest die Internationale Sommerakademie veranstaltet.
Persönlichkeiten
- Friedrich von Flotow (1812–1883), verlegte 1868 seinen ständigen Wohnsitz auf ein Gut in Reichenau.[8]
- Josef Graf Hoyos-Sprinzenstein (1839–1899), k.k. Kämmerer, Jagdfreund von Kronprinz Rudolf, verstarb im Hotel Edlacherhof, Edlach an der Rax. [9]
- Otto von Habsburg (1912–2011), geboren in der Villa Wartholz bei Reichenau an der Rax.
- Der österreichische Romancier Heimito von Doderer (1896-1966) schrieb beträchtliche Teile seines Werks (darunter „Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre“), auf dem bei Prein a. d. Rax gelegenen „Riegelhof“, dem Sommerfrischesitz der Familie Doderer (heute Stummer). Zahlreiche Stellen im Werk haben die reale Gegend um Reichenau und Prein zum Vorbild.
- Theodor Herzl (1860–1904), heiratete 1889 in Reichenau und wohnte bis zu seinem Tod in Edlach.
- Ernst Strachwitz (1919–1998), lebte von 1962 bis zu seinem Tod in Prein.
Literatur
- Franz Haas: Reichenau und seine malerische Umgebung. Ein Wegweiser für Kurgäste und Naturfreunde. 4., bedeutend vermehrte Auflage. Verlag der Kurkommission, Reichenau 1905. [10]
- Johann Robert Pap: Heimatbuch der Gemeinde Reichenau. Marktgemeinde Kurort Reichenau, Reichenau 1958. [11]
- Johann Robert Pap: 150 Jahre Fremdenverkehr, 50 Jahre Kurort. Kurkommission der Marktgemeinde Kurort Reichenau, Reichenau an der Rax 1979. [12]
- Robert Pap, Eva Pusch: Reichenau an der Rax. 1. Auflage. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten/Wien 1988, ISBN 3-85326-846-3.
- Claudia Girardi: Pegasus auf Berg- und Talfahrt. Dichter und Dichtung zwischen Rax und Semmering. Mit Beiträgen von Andrea Traxler und Irmtraud Fidler. Böhlau, Wien / Köln / Weimar 1997, ISBN 978-3-205-98738-3.
- Georg Dolezal: Die Gemeinde Reichenau zur Kriegs- und Besatzungszeit. Der zweite Weltkrieg und seine Folgen am Beispiel einer Marktgemeinde im südlichen Niederösterreich. Diplomarbeit. Universität Wien, Wien 2002. [13]
- Norbert Toplitsch: Habsburger in Reichenau, der Marktgemeinde Kurort Reichenau im Jahr der Niederösterreichischen Landesausstellung 2003 gewidmet. Edition Terra Nova, Ternitz-Pottschach 2003. [14]
- Robert Pap: Reichenauer Spaziergänge. Kulturwanderwege in Reichenau, Edlach, Prein, Hirschwang. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Edition Terra Nova, Ternitz-Pottschach 2004, ISBN 3-900070-08-3.
Einzelnachweise
- ↑ Michael Hackenberg: Bergbau im Semmeringgebiet. In: Archiv für Lagerstättenforschung der Geologischen Bundesanstalt. Band 24/2003, Wien 2003, ZDB-ID 2434370-5, Seiten 32–37 (PDF; 12,7 MB).
- ↑ Peter Aichinger-Rosenberger (et al.): Niederösterreich südlich der Donau. Band 2: M bis Z. Dehio-Handbuch. Berger, Horn/Wien 2003, S. 1822 f. – Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
- ↑ Wolfgang Greisenegger: Theaterwelt – Welttheater. Tradition & Moderne um 1900, Niederösterreichische Landesausstellung 2003, Reichenau an der Rax, 1. Mai bis 2. November 2003. Springer, Wien (u.a.) 2003, ISBN 3-211-00482-3.
- ↑ Karl Heinz Knauer, Günter Dinhobl: Faszination Semmeringbahn. Eine Ausstellung des Technischen Museums Wien und der Marktgemeinde Reichenau an der Rax im Schloss Reichenau, 3. Juli 2004 bis 2. November 2004. Technisches Museum Wien, Wien 2004, ISBN 3-902183-09-8.
- ↑ http://www.reichenau.at/traumgesichte/IMG/REI_Traumgesichte_Pressetextkurz.pdf
- ↑ Horst Ebner: 150 Jahre Südbahn – mit Volldampf in den Süden. Katalog zur Ausstellung, Reichenau an der Rax, 27. Mai bis 4. November 2007. Marktgemeinde Reichenau an der Rax, Reichenau an der Rax 2007. – Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
- ↑ Horst Ebner: Jagdfieber und fieberhaft sammeln. Katalog zur Ausstellung, Schloss Reichenau an der Rax, 18. Mai bis 2. November 2008. Marktgemeinde Reichenau an der Rax, Reichenau an der Rax 2008, ISBN 978-3-200-01219-6.
- ↑ Kleine Chronik. (…) (Flotow †.). In: Die Presse, Abendblatt, 25. Januar 1883, S. 3 (Online bei ANNO)
- ↑ Kleine Chronik. (…) † Joseph Graf Hoyos. In: Neue Freie Presse, Abendblatt (Nr. 12480/1899), 23. Mai 1899, S. 6 Mitte. (Online bei ANNO) .
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
- ↑ Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
Weblinks
- Reichenau
- 31829 – Reichenau an der Rax. Gemeindedaten, Statistik Austria.
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