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Roheisen
Roheisen ist ein Zwischenprodukt bei der Stahlherstellung über den Hochofenprozess.
Eigenschaften
Das Roheisen hat einen sehr hohen Kohlenstoffgehalt von etwa 4 bis 5 %, bis 3 % Silicium und bis 6 % Mangan, ferner geringe Mengen von Schwefel und Phosphor. Diese Begleitelemente machen Roheisen in kaltem Zustand sehr spröde, es ist daher weder schmiedbar (walzbar) noch schweißbar.[1]
Wie man aus älteren Aufzeichnungen und Publikationen erkennen kann, wurde in früheren Zeiten das Roheisen auch Raueisen oder Rauheisen genannt.
Gusseisen kann eine graue oder weiße Bruchfläche besitzen. Überwiegt der Siliciumgehalt, wird sich nach dem Erkalten Grauguss ergeben, der eine graue Bruchfläche aufweist. Überwiegt die Wirksamkeit von Mangan, verbindet sich bei der Abkühlung im Roheisen der Kohlenstoff mit dem Eisen zu Eisencarbid. Es ergibt sich eine strahlige, weiße Bruchfläche (Weißes Roheisen). Das Produkt dient nach dem Erstarren auch als Temperrohguss, aus dem durch eine Wärmebehandlung (Tempern) Temperguss hergestellt wird.
Verarbeitung
Roheisen muss direkt beim Gießvorgang zu Fertigprodukten verarbeitet werden, da es nach dem ersten Erkalten zu spröde zur Weiterverarbeitung wird.
Weißes Roheisen wird hingegen im Konverterprozess zu Stahl weiterverarbeitet.
Dort wird auf verschiedene Arten (Einblasen von Sauerstoff, elektrochemische Umwandlung) der überschüssige Kohlenstoff sowie die anderen Fremdstoffe aus dem Roheisen teilweise/ganz entfernt.
Roheisen wird beim Hochofenabstich in feuerfest ausgemauerte Pfannenöfen oder in Torpedowagen gegossen. Nach dem Transport in das Stahlwerk wird im Konverter durch Einblasen von Sauerstoff der überschüssige Kohlenstoff verbrannt, wobei das Roheisen in Stahl umgewandelt wird. Die durch die Verbrennung verursachte Erwärmung wird durch Zugabe von Schrott ausgeglichen. Der entstandene Stahl wird anschließend aus dem noch flüssigen Zustand durch Stranggießen oder Blockguss in die feste Phase überführt. Bei hohem Siliciumgehalt lagert sich bei Abkühlung der Kohlenstoff im Roheisen als Graphit ab. Die Bruchfläche erscheint dann grau (Graues Roheisen).
Staaten mit der größten Förderung
Das bei weitem bedeutendste Herstellerland für Roheisen ist die Volksrepublik China, gefolgt von Japan und Russland. In Europa sind die wichtigsten Produzenten die Ukraine, Deutschland und Frankreich.
Rang | Land | Produktion (in Mio. t) |
Rang | Land | Produktion (in Mio. t) |
---|---|---|---|---|---|
1 | China | 629.693 | 11 | Italien | 9.824 |
2 | Japan | 81.028 | 12 | Frankreich | 9.698 |
3 | Russland | 48.120 | 13 | Türkei | 8.173 |
4 | Südkorea | 42.218 | 14 | Kanada | 7.520 |
5 | Indien | 38.900 | 15 | Großbritannien | 6.625 |
6 | Brasilien | 33.243 | 16 | Niederlande | 5.943 |
7 | USA | 30.233 | 17 | Österreich | 5.815 |
8 | Ukraine | 28.867 | 18 | Australien | 5.265 |
9 | Deutschland | 27.795 | 19 | Südafrika | 4.765 |
10 | Taiwan | 12.940 | 20 | Belgien | 4.725 |
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 1509 ([1] in der Google Buchsuche).
- ↑ World Steel Association: Statistics Archive
Weblinks
- Hochofenmuseum Radwerk IV (zuletzt abgerufen am 11. Dezember 2012)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Roheisen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |