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Rub al-Chali
Rub al-Chali | |
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Lage der Rub al-Chali auf der Arabischen Halbinsel | |
Sanddünen in der Rub al-Chali | |
Lage | Saudi-Arabien Vereinigte Arabische Emirate Oman Jemen |
Teil der | Arabische Halbinsel |
Koordinaten | falscher Wert ›landscape‹ in type-Parameter 20° 0′ N, 50° 0′ O2050Koordinaten: falscher Wert ›landscape‹ in type-Parameter 20° 0′ N, 50° 0′ O |
Fläche | 680000[1] km² |
Besonderheiten | Größte Sandwüste der Erde |
Rub al-Chali aus dem Weltraum |
Die Rub al-Chali (arabisch الربع الخالي ar-Rubʿ al-Chali, DMG ar-Rubʿ al-Ḫālī ‚Leeres Viertel‘, englische Transkription auch Rub al-Khali) ist die größte Sandwüste der Erde. Die fast menschenleere Wüste bedeckt das südliche Drittel der Arabischen Halbinsel. Sie ist – ähnlich der Sahara – durch den Passatwind bedingt, eine Wendekreiswüste.
Geographie
Sie erstreckt sich mit einer Fläche von 680.000[1] Quadratkilometern von Nadschd im Norden, wo sich die Wüste Nefud anschließt, bis nach Hadramaut im Jemen im Süden und bis in die Vereinigten Arabischen Emirate im Nordosten. Im Süden wird die Rub al-Chali durch die Gebiete, die wie die Region Dhofar (Oman) unter dem Einfluss des Monsuns stehen, klimatisch begrenzt.
Die Wüste besteht weitestgehend aus Sanddünen, die bis zu 300 Meter hoch sein können. Sie erstrecken sich über eine Fläche von über 500.000 km². Viele der auf der arabischen Halbinsel entstehenden Trockenflüsse (Wadis) versickern in der trockenen Rub al-Chali.
Im Norden der Wüste befindet sich die große Liwa-Oase, von wo aus eine Stichstraße zur Moreeb-Düne führt, die als die höchste in der Rub al-Chali gilt. Aufgrund ihres sehr steilen Anstiegswinkels von rund 50 Grad wird sie bevorzugt für wüstenspezifischen Motorsport genutzt.[2]
Im Osten liegen die Wabar-Krater, drei durch Meteorite verursachte Einschlagkrater mit Durchmessern von elf bis 116 Metern.
Erforschung
Die erste Expedition durch die Rub al-Chali gelang dem Briten Bertram Thomas 1930–1931 auf einer relativ einfachen Route. Im Jahr 1932 folgte ihm sein Landsmann St. John Philby und durchquerte den westlichen Teil der Wüste auf seiner 3000 Kilometer langen Tour. Eine komplette Durchquerung gelang erst 1946 dem als Exzentriker geltenden britischen Entdecker Wilfred Thesiger.[3]
Vom 25. Februar bis 9. März 2006 führte die staatliche Organisation „Saudi Geological Survey“ (SGS) eine aufwändige Forschungsreise in der Wüste durch.[4]
Klima und Vegetation
Die Niederschlagsmengen betragen 40 bis 100 mm pro Jahr,[1] weshalb die Wüste als hyperarid klassifiziert wird. Die Temperaturen der Wendekreiswüste können vom Gefrierpunkt in der Nacht bis zu 60 °C tagsüber schwanken. Trotz einer beträchtlichen Abkühlung fallen die Werte in der Nacht kaum unter 25 °C. Die Luftfeuchtigkeit ist ganzjährig gering und beträgt im Sommer oft nur 20 %. Trotz der harten Bedingungen stellt die Sandwüste ein eigenes Ökosystem dar. So können in der gesamten Wüste Spinnen, Nagetiere und einige, wenn auch wenige, Pflanzenarten angetroffen werden.
Menschen
Die Rub al-Chali ist größtenteils unerforscht, von der Fernerkundung aus dem Weltraum mittels Satelliten abgesehen. Sie ist bis heute eines der unzugänglichsten Gebiete der Erde. Auch die Beduinen meiden die Wüste und betreiben nur an den Wüstenrändern ihre Weidewirtschaft mit Kamelen.
Bis 300 nach Christus zogen Weihrauch-Karawanen durch die Wüste. Die Desertifikation nahm in den letzten Jahrtausenden zu, machte diese Handelsreisen unmöglich und ließ die einst reiche Handelsstadt Ubar im Sand versinken.
Literatur
- Wilfred Thesiger: Arabian Sands. 1959
- Die Brunnen der Wüste. Mit den Beduinen durch das unbekannte Arabien. Malik, München 2002, ISBN 3-89029-225-9.
- Bruce Kirkby: Sand Dance: By Camel Across Arabia’s Great Southern Desert. McClelland and Stewart, 2000.
- Im leeren Viertel. Auf dem Kamel durch die arabische Wüste. Mit einem Vorwort von Wilfred Thesiger. Malik, München 2001, ISBN 3-89029-209-7; Piper, München/Zürich 2003, ISBN 3-492-23865-3.
Rub al-Chali in der Belletristik
Im letzten Kapitel des Romans Das Buch von Eden von Kai Meyer bahnen sich die Protagonisten im Jahre 1258 den Weg in einem abgelegenen Teil der Rub al-Chali auf der Suche nach dem „Garten Gottes“.
Katherine Webb schildert in ihrem Roman Das Versprechen der Wüste die Erst-Durchquerung des „leeren Viertels“ durch eine abenteuerlustige Engländerin am Anfang des 20. Jahrhunderts.
Film
- Atlantis der Wüste. Das Geheimnis der Oasen der Rub al-Khali. Reportage, Deutschland, 2011, 42:30 Min., Buch und Regie: Marc Eberle, Produktion: CineCentrum, ZDF, Reihe: Humboldts Erben, Erstsendung: 9. März 2003 bei 3sat, Inhaltsangabe von 3sat.
Literatur
- Tim Healey, Andreas Held (Übers.): Entdecker und Abenteurer. Reihe: Unser 20. Jahrhundert. Verlag Reader’s Digest – Das Beste, Stuttgart 1999, ISBN 3-87070-830-1 (Über Bertram Thomas; mit zahlr. Abb. – Aus dem Englischen).
Weblinks
- Helge Sobik: Wüste Rub al-Khali: Der Sandmann. In: Spiegel Online, 30. April 2012
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Matter, Albert, et al.: Palaeo-environmental implications derived from lake and sabkha deposits of the southern Rub’al-Khali, Saudi Arabia and Oman. In: Quaternary International. 382, 2015, S. 120–131. (researchgate.net PDF 6,06MB)
- ↑ Abu Dhabi Motors Club: LIWA 2012 Final Coronation (Memento vom 2. Dezember 2007 im Internet Archive)
- ↑ Michael Martin: Die Wüsten der Erde. Frederking & Thaler, München 2004, ISBN 3-89405-435-2, S. 353.
- ↑ The Empty Quarter in: Saudi Geological Survey, 21. Oktober 2010.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rub al-Chali aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |