Ruben Bollag

Ruben Bollag (geb. 1937 in Lugano; gest. 2. August 2013) war ein allseits beliebter Schweizer Unternehmer.

Leben

Als zweites von drei Kindern seiner Eltern Salomon und Selma Bollag kam Ruben in Lugano zur Welt, wo er eine unbeschwerte Kindheit im Kreise seiner Familie verbrachte. Nach Beendigung seiner Schullaufbahn besuchte er die Jeschiwot in Montreux und Gateshead und entschied sich danach, auch aus familiären Gründen, für eine Hotelfachausbildung.

Jahrelang führte er das renommierte Hotel Kempler in Lugano, das Hotel seiner Grosseltern und eines der ersten und wenigen koscheren Hotels in Europa.

1972 verheiratete sich Ruben mit Mona, geborene Liebermann, aus Wien. Der glücklichen Ehe entsprangen die Kinder David, Joelle und Fiona.

Im Jahr 1975 entschieden sich Ruben und Mona, das Leben als Hoteliers aufzugeben und nach Zürich zu ziehen. Dabei stand vor allem das Wohl der Kinder im Vordergrund, da er für diese keine Möglichkeit sah, ihnen in der schrumpfenden Gemeinde in Lugano eine entsprechende jüdische Erziehung angedeihen zu lassen. Dort kaufte Ruben nach wenigen Jahren die bestehende Koscher-Bäckerei und machte sich selbständig. Mit Leidenschaft und Hingabe führte er sein Geschäft mit tatkräftiger Unterstützung seiner Gattin und genoss mehr als zwanzig Jahre lang den täglichen Kontakt mit der jüdischen Bevölkerung Zürichs. Die Bäckerei und die Filiale entwickelten sich zu beliebten Treffpunkten.

Ruben Bollag war ein aktives Mitglied der ersten Stunde im Minjan Brunau, wo er sich zuhause fühlte. Auf seine Initiative hin und unter seiner Leitung wurde die Hachnassat-orchim-Kommission des Minjans gegründet, die dafür sorgte, dass unzählige Besucher aus dem In- und Ausland zu jeder Schabbat-Mahlzeit eine Gastfamilie fanden.

Hinweis

Der Text dieses Artikels beruht auf einer im tachles abgedruckten Würdigung (Ausgabe vom 4. September 2013, Seite 72) Ruben Bollags.