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Rudolf Platte

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Rudolf Platte im Kabarett der Komiker, 1937

Rudolf Antonius Heinrich Platte (* 12. Februar 1904 in Dortmund-Hörde; † 18. Dezember 1984 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Leben

Rudolf Platte 1946 Theater am Schiffbauerdamm

Als Rudolf Platte drei Jahre alt war, zogen seine Eltern mit ihm nach Hildesheim.[1] Der Sohn des Kaufmanns Josef Platte und seiner Frau Karoline verließ 1920 vor dem Abitur das Gymnasium Josephinum und nahm Schauspielunterricht. Rudolf Platte begann als Schauspieler am Theater und gab 1925 sein Debüt als Shylock in Der Kaufmann von Venedig von William Shakespeare an der Freilichtbühne Düsseldorf. Es folgten Engagements in Bad Harzburg, Hildesheim, Hagen, Wuppertal und am Residenztheater Hannover. Einige Zeit verbrachte er am Lobe-Theater in Breslau, wo er auch Regie führte.

1927 gelangte er nach Berlin und leitete dort gemeinsam mit Werner Finck und Hans Deppe das Kabarett Die Katakombe. In den 1930er Jahren trat Platte in Berlin auch in Musikrevuen auf. Durch seinen Auftritt in der Revue Ein Kuss reist um die Welt mit Hilde Seipp und Aribert Mog nach der Musik von Josef Rixner erlangte er auch die Aufmerksamkeit der Medien.

Sein Filmdebüt feierte Platte in dem 1929 gedrehten Stummfilm Revolte im Erziehungshaus. Danach war er im weiteren Verlauf seiner Karriere in mehr als 200 Filmen zu sehen. Darin spielte Platte oft Rollen von verkannten, zurückhaltenden und schüchternen, aber liebevollen Menschen. Fast immer waren es kleine, einfache Leute, die er sozusagen als „Mann von der Straße“ verkörperte.

Von 1940 bis 1944 war er Direktor des Theater in der Behrenstraße und von 1945 bis 1947 leitete er das Theater am Schiffbauerdamm. Als Schauspieler beherrschte Rudolf Platte gleichermaßen tragische wie komödiantische Figuren und spielte sowohl auf der Bühne und ab den 1970er Jahren auch zunehmend im Fernsehen – in Serien wie auch in anspruchsvollen Literaturverfilmungen. Durch seine Rolle des allmählich erblindenden Straßenbahnfahrers in dem Stück Das Fenster zum Flur von Curt Flatow und Horst Pillau, mit der er am Hebbel-Theater in 278 Vorstellungen auftrat, wurde Platte zu einem der beliebtesten Berliner Volksschauspieler.

Rudolf Platte war in erster Ehe von 1931 bis 1936 mit Alice Marie Therese Groebe verheiratet,[2] danach 1942 in zweiter Ehe kurz mit der Schauspielerin Georgia Lind. Von 1942 bis 1953 war die Schauspielerin Marina Ried seine Ehefrau, danach heiratete er erneut Georgia Lind.

Als er 1984 – acht Tage nach seiner Frau – im Alter von 80 Jahren an Herzversagen starb, feierten ihn die Zeitungen als „letzten wirklichen Volksschauspieler“. Das gemeinsame Vermögen von etwa zwei Millionen D-Mark vermachte das kinderlose Paar dem Hermann-Gmeiner-Fonds zur Förderung der SOS-Kinderdörfer.

Rudolf Platte wurde auf dem Friedhof Wilmersdorf in Berlin neben seiner Frau beerdigt. Ihre letzte Ruhestätte ist seit November 2010 ein Ehrengrab des Landes Berlin.[3] Seit dem November 2009 erinnert in Hildesheim eine Gedenktafel an seinem letzten dortigen Wohnsitz an ihn. In seiner Geburtsstadt Dortmund-Hörde ist der Rudolf-Platte-Weg als zentrale Fußgängerzone am Phoenix-See nach ihm benannt.

Filmografie (Auswahl)

Hörspiele

  • 1952: Mit zwei Mark fünfzig in der Tasche ... (Regie: Raoul Wolfgang Schnell)
  • 1960: Der schönste Tag (Regie: Rolf Purucker)
  • 1961: Das Fenster zum Flur
  • 1962: Der Hauptmann von Köpenick (nach Carl Zuckmayer, auf LP erschienen)
  • 1964: Die Ehre (Regie: Heinz-Günter Stamm)
  • 1974: Radio (Regie: Rolf von Goth)
  • 1976: Gehen, laufen oder hüpfen (Regie: Ludwig Cremer)
  • 1979: Banca Rotta (Regie: Rolf von Goth)

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks

 Commons: Rudolf Platte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dirk Buchholz: Rudolf Platte (1904–1984). in: Hörde, Beiträge zur Stadtgeschichte. Wittmaack Verlag, Dortmund 1990, ISBN 3-9802117-3-8.
  2. Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Berlin-Zehlendorf, Nr. 34/1931
  3. schauspieler 47. Abgerufen am 27. Oktober 2022.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rudolf Platte aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.