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Sberbank

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Sberbank Rossii OAO
Logo
Rechtsform Öffentliche Aktiengesellschaft
ISIN RU0009029540
Gründung 1991
Sitz Moskau, RusslandRussland Russland

Leitung

  • Herman Gref, Vorstandsvorsitzender
  • Sergej M. Ignatjew, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Mitarbeiter Über 250.000[1]
Umsatz 46,3 Mrd. US$ (2017)[2]
Branche Bank
Website www.sberbank.ru/en/

Sberbank (russisch ПАО Сбербанк России PAO Sberbank Rossii) ist die größte Finanzinstitution Russlands und eine multinationale Finanzgruppe mit Firmensitz in Moskau.

Die Sberbank (SbRF) ist überwiegend in staatlichem Besitz. Sie hält fast ein Drittel des Vermögens des russischen Bankensektors und den höchsten Anteil an Spareinlagen in Russland. Sie ist einer der größten Kreditgeber der russischen Wirtschaft.[1] Die Sberbank hat mehr als 137 Millionen Privatkunden und mehr als 1 Million Firmenkunden in 22 Ländern. Die Bank verfügt mit mehr als 16.500 Filialen über das größte Vertriebsnetz in Russland.[1] Die internationalen Geschäftstätigkeiten umfassen unter anderem das Vereinigte Königreich, die Vereinigten Staaten, die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten, Mittel- und Osteuropa, die Türkei und andere Länder.[3] 2014 war sie die größte Bank Russlands und Osteuropas sowie die drittgrößte in Europa.[4] Die Bank hatte 2017 eine Bilanzsumme von 471 Mrd. US$.[5]

Aktiengesellschaft

Die Bank ist eine Aktiengesellschaft. Die Bank Rossii (Zentralbank der Russischen Föderation) besitzt 50 % plus eine Aktie, die übrigen Anteile werden von russischen und ausländischen Investoren gehalten. Vorstandsvorsitzender ist seit November 2007 der ehemalige russische Wirtschaftsminister Herman Gref.[3] Im Jahr 2018 wurden den neun Vorstandsmitgliedern 5,488 Milliarden Rubel ausbezahlt, rund 76 Millionen Euro.[6]

Geschichte und Entwicklung

Die Sberbank ist die historische Nachfolgerin der von Zar Nikolaus I. gegründeten Sparkasse. Aus zwei kleinen Institutionen in Sankt Petersburg und Moskau mit 20 Mitarbeitern wurde schnell ein ausgedehntes Netzwerk an Sparkassen in ganz Russland. Während der Sowjetzeit wurden sie in das staatliche Sparkassensystem integriert. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde die Sberbank zu einer staatlichen Universalbank und einer multinationalen Gruppe, die in mehreren Ländern vertreten ist.[7]

Das Unternehmen ist seit 1996 im RTS-Index und auf der London Stock Exchange (ADR) gelistet. In den Jahren 2006 bis 2009 kaufte die Gruppe Banken in Weißrussland,[8] Ukraine[9] und Kasachstan[10]. 2011 kaufte Sberbank das internationale Geschäft der Volksbank Gruppe[11]. 2012 kaufte Sberbank die türkische Denizbank von der Dexia NV/SA.[12] Am 22. Mai 2018 vereinbarte die Sberbank den Verkauf ihrer gesamten Denizbank-Anteile (99,85 %) an Emirates NBD.[13]

Sberbank Europe AG

Die Sberbank Europe Group mit Sitz in Wien befindet sich zu 100 % im Eigentum der Sberbank of Russia. Sie operiert in zehn Ländern (Deutschland, Bosnien und Herzegowina, Österreich, Kroatien, Serbien, Slowenien, Tschechien, Ukraine und Ungarn), betreibt 282 Filialen und beschäftigt 4.962 Mitarbeiter (Stand 30. Juni 2014).[14] Als Mitglied der Einlagensicherung der Banken & Bankiers GmbH besteht in Österreich eine Einlagensicherung in Höhe von bis zu 100.000 Euro.

Sberbank Direct

Die Sberbank Direct ist die Online-Marke der Sberbank Europe AG und bietet Produkte für Privatkunden an. Die Bank arbeitet mit einem mobilen TAN-Verfahren und einer TÜV-zertifizierten Online-Banking-Software.[15] Die Sberbank Europe expandiert nach Deutschland und bietet über ihre Niederlassung in Frankfurt deutschen Sparern das Sberbank Direct Tagesgeld. In Deutschland ist die Sberbank seit dem 28. Juli 2014 mit einer Niederlassung in Frankfurt am Main vertreten und Mitglied im Bundesverband Deutscher Banken. Sie bietet Onlineprodukte, darunter ein Tagesgeldkonto, an.

EU-Sanktionen

Während der Mutterkonzern Sberbank aufgrund der restriktiven Maßnahmen wegen der Handlungen Russlands, die die Lage in der Ukraine destabilisierten, auf der Sanktionsliste der Europäischen Union steht (siehe auch Krimkrise), war die Sberbank Europe zunächst nicht davon betroffen.[16] Mitte des Jahres 2014 kam es allerdings zu einem dramatischen Geschäftseinbruch, zumal Investoren rund 22 Milliarden US-Dollar an Kapital abzogen.[17] Zusammen mit anderen russischen Banken zog Sberbank darum gegen die EU-Kommission vor Gericht.[18]

Das Embargo hat keine Auswirkungen auf das Einlagengeschäft oder den Zahlungsverkehr mit diesem Institut. Es handelt sich hierbei lediglich um das Platzieren von Anleihen oder ähnlichen Finanzprodukten am Binnenmarkt, deren Laufzeit 90 Tage übersteigt. (Weitere Banken sind u. a. die VTB, Gazprombank, Vnesheconombank (VEB) und die Rosselkhozbank.)[19]

Literatur

  • Natalia Babintseva, Michail Litvjakov, Olga Savkevitsch: Das Sparkassenwesen in Rußland und in der ehemaligen UdSSR: Eine Betrachtung von außen. In: Bankhistorisches Archiv. 1/1994, Zeitschrift für Bankengeschichte, herausgegeben vom Wissenschaftlichen Beirat des Institutes für bankhistorische Forschung, Frankfurt am Main.

Weblinks

 Commons: Sberbank – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 [1] Sberbank.com
  2. The World’s Largest Public Companies. In: Forbes. (https://www.forbes.com/global2000/list/#tab:overall).
  3. 3,0 3,1 [2] Website der Sberbank Europe AG. Abgerufen am 18. August 2014.
  4. Top 1000 World Banks – Sales bring changes in CEE but Russia still rules. In: The Banker. 30. Juni 2014, abgerufen am 11. Oktober 2014 (english).
  5. The World’s Largest Public Companies. In: Forbes. (https://www.forbes.com/global2000/list/#tab:overall).
  6. Drei Dutzend Topmanager nahmen in einem Jahr mehr ein als zwei Regionen des Landes, ktovkurse.com, 14. Mai 2019
  7. Website der Sberbank of Russia. Abgerufen am 18. August 2014.
  8. [3] Bps-sberbank.by
  9. [4] Sberbank.ua
  10. [5] Sberbank.kz
  11. [6] RT.com
  12. Verkauf an die Sberbank. Abgerufen am 28. September 2012.
  13. Sberbank and Emirates NBD sign definitive agreement for the sale and purchase of 99.85% of shares in Denizbank A.S.
  14. [7] Website der Sberbank Europe AG. Abgerufen am 6. November 2014.
  15. [8] Website der Sberbank Direct. Abgerufen am 18. August 2014.
  16. Verordnung (EU) Nr. 833/2014 des Rates vom 31. Juli 2014 über restriktive Maßnahmen angesichts der Handlungen Russlands, die die Lage in der Ukraine destabilisieren
  17. Halia Pavliva: Sberbank Drops as EU Sanctions on Russian Lenders Loom. In: Bloomberg News, Bloomberg L.P., 28. Juli 2014. Abgerufen am 14. November 2014. 
  18. ‘EU in court!’ Biggest Russian lender Sberbank launches sanctions appeal. In: RT, Autonomous Nonprofit Organization “TV-Novosti”, 29. Dezember 2016. Abgerufen am 11. Dezember 2015. 
  19. EU-Sanktionen gegen Russland. In: IHK Region Stuttgart. (https://www.stuttgart.ihk24.de/Fuer-Unternehmen/international/import_export/Exportkontrolle/EU-Sanktionen_gegen_Russland_beschlossen/675356).

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