Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Schabo
Schabo | ||
(Шабо) | ||
Basisdaten | ||
---|---|---|
Oblast: | Oblast Odessa | |
Rajon: | Rajon Bilhorod-Dnistrowskyj | |
Höhe: | 15 m | |
Fläche: | 4,61 km² | |
Einwohner: | 7.108 (2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 1.542 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 67770 | |
Vorwahl: | +380 4849 | |
Geographische Lage: | 46° 8′ N, 30° 23′ O46.13277777777830.38444444444415Koordinaten: 46° 7′ 58″ N, 30° 23′ 4″ O | |
KOATUU: | 5120887701 | |
Verwaltungsgliederung: | 2 Dörfer, 1 Siedlung | |
Adresse: | вул.Леніна 63 67770 с. Шабо | |
[23861 Statistische Informationen] |
Schabo (ukrainisch und russisch Шабо, rumänisch Șaba-Târg) ist ein Dorf südlich von Bilhorod-Dnistrowskyj in der Oblast Odessa im Südwesten der Ukraine. Das Dorf gehört zur gleichnamigen Landratsgemeinde Schabo, welchem auch das Dorf Bilenke (Біленьке) sowie die Siedlung Prybereschne (Прибережне) angehören.
Geschichte
Der Name der Siedlung geht auf die türkische Bezeichnung Ascha Abag (wörtl. „untere Gärten“, das heißt unterhalb der Festung Akkerman liegende Weinbau-Gebiete) zurück, wobei die Zusammenziehung Schabag später von den französisch-schweizerischen Siedlern zu Schabo umgeformt wurde, um französischer zu klingen.
Als Gründungstag gilt der 10. November 1822. Unter Zar Alexander I. waren damals aus dem Kanton Vaud (dt. Waadt) Schweizer Siedler eingewandert, die sich fortan hauptsächlich dem Weinbau widmeten.
Alexanders Lehrer Frédéric-César de la Harpe stammte selbst aus dem Waadt und bewegte den Zaren dazu, Schweizer Auswanderer als Kolonisten in die neu eroberten russischen Gebiete ziehen zu lassen.
Bereits Ende 1820 war Louis-Vincent Tardent von den Schweizern nach Russland entsandt worden, um die Möglichkeiten einer Ansiedlung zu erkunden.
1871 wurden jedoch die Privilegien der Schweizer Einwanderer sowie auch anderer Kolonisten aufgehoben. Während des Ersten Weltkriegs 1917/1918 wurde südwestlich des Ortes die heutige Bahnstrecke Odessa–Basarabeasca erbaut, seither hat Schabo einen Bahnhof an dieser Strecke.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Schabo rumänisch und in Șaba-Târg umbenannt, am 28. Juni 1940 wurde das Gebiet von Stalin wieder der Sowjetunion eingegliedert.
Nach einem neuerlichen rumänischen Intermezzo nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Sommer 1941 wurde Schabo 1944 endgültig russisch bzw. sowjetisch. Im Zuge der von Stalin angeordneten Deportationen und Verfolgungen von Minderheiten verloren sich die Schweizer Spuren in Schabo.
Heute ist Schabo kaum als gewachsene Siedlung zu erkennen. Neben dem Firmensitz des ehemals staatlichen Weinherstellers Shabo finden sich keine dörflichen Strukturen wie Kirche, Dorfplatz, Schule oder Sportplatz, sondern nur namenlose Straßen und ein sowjetisches Kriegerdenkmal, das mittlerweile mit christlichen Symbolen versehen wurde.
2008 erschien der Roman Les vignerons de la Mer Noire, in dem der Schweizer Annick Genton die Geschichte der Schweizer Kolonisten erzählt.
Weinmuseum
2009 eröffnete am Firmensitz des nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion privatisierten Weinherstellers Shabo ein Weinmuseum, das Wine Cultural Center (Центр культуры вина ШАБО), das jährlich 15.000 Besucher anzieht. Führungen werden nur auf Russisch angeboten.
Bilder
Weblinks
- Weinhersteller Shabo und Weinmuseum
- Schabo, eine Schweizer Kolonie in Bessarabien
- Schweizerdeutsch in Bessarabien
- »Von der Armut in die russische Steppe getrieben«, NZZ-Artikel
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schabo aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |