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Schaufenster
Als Schaufenster bezeichnet man meist großflächige Durchsichtfenster eines Handelsbetriebs oder einer Einrichtung, hinter denen Waren von außen sichtbar zur Schau gestellt werden oder auf Dienstleistungen hingewiesen wird. Die Waren bzw. Hinweise sind in der Regel attraktiv dekoriert („Visual Merchandising“). Eine veraltete Bezeichnung für die Auslage hinter einem Schaufenster ist der aus dem Französischen stammende Begriff Etalage. Schaufenster zählen für den stationären Einzelhandel, namentlich für den Fachhandel und Warenhäuser, zu den wirksamsten Werbemitteln. Vom Informations- und Unterhaltungswert der Schaufensterauslagen leitet sich auch der Begriff window shopping ab. Damit wird das ohne Kaufabsicht erfolgende Flanieren vor Schaufenstern in Geschäftsstraßen oder Einkaufszentren bezeichnet.
Gelegentlich werden auch Industriemessen „Schaufenster der Wirtschaft“ genannt.
Arten von Schaufenstern
Das Handelsmarketing kennt zahlreiche Schaufensterarten mit vielfältigen handelspsychologisch geschickten Gestaltungsmöglichkeiten. Diese sind zum Beispiel (nach Schenk 2007, S. 251):
- Stapelfenster
- Themenfenster
- Bedarfsorientierte Fenster
- Anlassorientierte Fenster (z. B. Weihnachten, Ostern, Fußball-WM usw.)
- Bühnenfenster
- Fantasiefenster
- Durchblickfenster (die den Blick in den Verkaufsraum gestatten)
- Blinde Fenster
Geschichte
Schaufenster entstanden erstmals um 1780 – in Paris z. B. bis 1788 die Galeries de Bois im Palais Royal. Größere Verbreitung fand das Schaufenster erst, nachdem es in den USA üblich geworden war. Die französische Bezeichnung vitrine deutet auch auf das verwendete Material Glas hin. Schaufenster sind aus verstärktem, zum Teil bruchsicherem Spezialglas. Schaufenster von Schmuck- und Uhrenläden zeigen oft Attrappen, um bei Diebstahl per Einbruch zu schützen. Trotz eiserner Gitter werden Schaufenster immer wieder eingeschlagen, z. B. durch einen Rammstoß mit einem schweren Fahrzeug. Neuzeitliche Schaufensterscheiben sind heute oft aus Verbund-Sicherheitsglas (reißfeste und zähelastische Folie zwischen zwei Glasscheiben, die sie zu einer Einheit zusammenfügt).
Am 10. Juni 1941 wurde es Einzelhandelsgeschäften im Deutschen Reich verboten, ihre Schaufenster mit Waren zu dekorieren, die unverkäuflich waren oder bereits verkauft waren; diese bis dahin verbreitete Praxis hatte zu teils heftigem Unmut bei Kunden geführt. [1] Kriegsbedingt herrschte Mangelwirtschaft (siehe auch Kriegswirtschaft).
Schaukasten und Vitrine
Im Deutschen versteht man unter Vitrine eine Art Schaukasten, in dem sich vor Umwelteinflüssen oder Berührungen zu schützende Objekte befinden. Sie enthalten Ausstellungsstücke oder direkt die zum Verkauf angebotene Ware.
Wissenswertes
- In den Rotlichtvierteln einiger Städte (wie z. B. Amsterdam) bieten Prostituierte ihre Dienstleistungen an, indem sie sich selbst in entsprechend leichter Bekleidung in ihre Schaufenster setzen.
- Das Herrichten und die Gestaltung von Schaufenstern ist der Tätigkeitsbereich des Schaufensterdekorateurs. Frühere Namen dieses Ausbildungsberufs, wie Schauwerbegestalter und Schaufenstergestalter wurden in Deutschland durch die Bezeichnung Gestalter/in für visuelles Marketing abgelöst.
Siehe auch
Literatur
- Lian Maria Bauer: Szenerien. Handbuch zur Warenpräsentation auf der Bühne des Schaufensters. Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3-87150-546-3 (= Reihe Werbepraxis, Band 3, Lehrbuch der Schaufenstergestaltung).
- Aurora Cuito (Hrsg.): Store window, Schaufenster, vitrine, escaparates, vetrina design. teNeues, Kempen 2005, ISBN 3-8327-9036-5 (Bildband zum aktuellen Schaufensterdesign).
- Sabine Gauditz: Schaufenster als Spiegel der Geschäfte: Läden mit den Augen der Kunden sehen - Grundzüge der visuellen Kommunikation. Braman, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-934054-09-9 (= Edition Buchhandel; Bd. 8).
- Tilman Osterwold, Ilze Czigens (Bearb.): Schaufenster. Die Kulturgeschichte eines Massenmediums. Ausstellungsbegleitband. Württembergischer Kunstverein, Stuttgart 1974.
- Hans-Otto Schenk: Chancen und Risiken der Schaufensterwerbung, in: BAG-Nachrichten, Heft 12/1981, S. 14–17.
- Hans-Otto Schenk: Psychologie im Handel, 2. Auflage, Oldenbourg, München / Wien 2007, ISBN 978-3-486-58379-3.
- Nina Schleif: SchaufensterKunst. Böhlau, Köln / Weimar / Wien 2004, ISBN 978-3-412-02903-6 (Zugleich Dissertation an der Universität Frankfurt am Main, beleuchtet die Geschichte des Schaufensters aus kunstgeschichtlicher Sicht, Rezension).
- Guido Szymanska: Welten hinter Glas. Zur kulturellen Logik von Schaufenstern. Tübinger Vereinigung für Volkskunde, Tübingen 2004, ISBN 3-932512-26-X (über Schaufenster als Mittel der kulturellen Identität).
Quellen
Weblinks
- Zeitschriften
- Inspiration
- Style Guide (vormals: Schaufenster und Shop Design)
- Verbände
- BDS • Europäischer Zentralverband Visuelles Marketing/Merchandising
- Swiss Association Polydesign3D
- United Display Organisation
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Schaufenster aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |