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Schnapphahn
Schnapphahn war eine im Mittelalter und der frühen Neuzeit geläufige Bezeichnung für einen berittenen Wegelagerer, Freischärler oder Raubritter.
Eine der bekanntesten Gruppen unter dieser Bezeichnung waren die dänisch-gesinnten Snapphanar (dänisch: Snaphaner), die im 17. Jahrhundert in den von Schweden besetzten ursprünglich dänischen Gebieten Skåne, Halland und Blekinge (im heutigen Südschweden) mit einer Guerillataktik gegen die schwedische Armee kämpften.[1]
Im Deutschsprachigen ist der Begriff durch die Verwendung in Grimmelshausens Hauptwerk Simplicissimus von 1668/69 verewigt, in dem die Hauptfigur Simplicius auf seiner Flucht durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges die „Schnapphahne“ überlisten kann.[2] Das Wort wurde in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges auf Französisch phonetisch übernommen; interessant dabei ist, dass es immer noch mit der Bedeutung „Strolch“, „Schlingel“ oder „Bengel“ im Alltag gebraucht wird[3].
Der Duden nennt als etymologische Herkunft das mittelhochdeutsche Wort snap – Straßenraub (das Schnappen). Die Bezeichnung eines Menschen mit einer Eigenschaft in Kombination mit einer Tierart findet sich auch in Leseratte, Schmusekater wieder.
Den gelegentlich vermuteten Bezug zum Schnappschloss schließt Grimms Deutsches Wörterbuch aus:
„eine beziehung auf den hahn des flintenschlosses wäre ... unmöglich, weil es dergleichen zu der zeit, wo das wort auftaucht, noch gar nicht gab. man wird bei der deutung des wortes vielmehr an das verbum schnappen ... und an das subst. hahn in übertragung auf einen menschen ... zu denken und das wort als eine derbe und nicht ohne humor gebildete bezeichnung eines schnappenden, beute haschenden hauptkerls zu erklären haben“
Einzelnachweise
- ↑ Dansk Militærhistorie: Snaphaner – Friskytter i Skånelandene (dänisch, abgerufen am 31. Oktober 2015).
- ↑ Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1984 (Bibliothek der Weltliteratur). Dieser Ausgabe liegt der Erstdruck zugrunde. Mit Worterklärungen (40 S.) und einem Nachwort von Günther Deicke. Ohne Illustrationen.
- ↑ Quelle : fr.wiktionary.org [1]
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