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Schwanengesang
Als Schwanengesang bezeichnet man das letzte Werk eines Musikers oder eines Dichters. Auch die letzte Rede eines Politikers wird oft in einem weiteren Sinne des Wortes als Schwanengesang bezeichnet. Eine andere Bezeichnung ist Schwanenlied (u. a. bei Gottfried August Bürger, Clemens Brentano, Hedwig Dohm). Der letzte Werkzyklus von Heinrich Schütz aus seinem Sterbejahr 1672 heißt Schwanengesang (SWV 482-494), ein typisches Alterswerk. Berühmt ist der letzte Liederzyklus von Franz Schubert, der nach dessen Tod von seinem Verleger unter dem Titel Schwanengesang zusammengestellt wurde.
Etymologie
Der Ausdruck geht auf einen alten griechischen Mythos zurück, der besagt, dass Schwäne vor ihrem Tode noch einmal mit trauriger, jedoch wunderschöner Stimme ein letztes Lied anstimmen. In einer Fassung dieses Mythos wanderte Kyknos in einem Pappelhain am Ufer des Flusses Eridanus, den Tod seines treuesten Freundes Phaëton betrauernd. Da hatten die Götter Mitleid mit ihm und verwandelten ihn in einen Schwan aus leuchtenden Sternen. Bevor Kyknos aus Trauer über den geliebten Freund starb, sang er auf jene von keinem anderen Gesang an trauriger Schönheit übertroffene Weise. In Phaidon erklärt Sokrates den besonders eindrucksvollen und fröhlichen Gesang der Schwäne vor ihrem Tod mit deren Vorkenntnis des Guten in der Unterwelt. In der Musik wurde die mythologische Überlieferung unter anderem aufgegriffen von Orlando Gibbons mit The Silver Swan oder von Orazio Vecchi und Jakob Arcadelt mit Il bianco e dolce cigno im 16. Jahrhundert.
Siehe auch
Literatur
- Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Ein Hausschatz für das deutsche Volk. F.A. Brockhaus, Leipzig 1867, 1870, 1873, 1876, 1880. Reprints: Scientia-Verlag, Aalen 1963; Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1964; Akademische Verlagsanstalt Athenaion, Kettwig 1987; Weltbild Verlag, Augsburg 1987, Band 4, S. 417
- Hans Biedermann: Knaurs Lexikon der Symbole. Knaur, München 1998, ISBN 3-426-66403-8, S. 392
Weblinks
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