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Schwimmbecken

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Schwimmbecken in einem Schwimmbad
Schwimmbecken können die unterschiedlichsten Formen haben.
Badelandschaft mit Sprudelbecken
Schwimmbecken im Garten

Ein Schwimmbecken, oft auch engl. Swimmingpool genannt, ist ein Becken, das zum Baden, Schwimmen, Spielen oder für den Schwimmsport und andere Wassersportarten verwendet wird. Das klassische Schwimmbecken besitzt eine rechteckige Form und ist meistens gefliest.

Besonders Hotels in wärmeren Gebieten haben im Freien oft Schwimmbecken mit allen möglichen Formen, da diese bevorzugt zur Erholung, zum Spielen und Planschen genutzt werden. Für den Schwimmsport werden jedoch rechteckige Becken benötigt, damit sie mit schwimmenden Abgrenzungen in mehrere Schwimmbahnen aufgeteilt werden können. Diese Becken sind in der Regel nach den Standards der FINA ausgelegt, haben also eine Länge von 25 m bei sogenannten Kurzbahnwettkämpfen oder 50 m bei der Langbahn.

Daneben gibt es an Schulen Lehrschwimmbecken, die als Schwimmlernzentren einer oder oft mehreren Schulen zugeordnet sind. Werden die schulischen Schwimmlernzentren nicht für das Schulschwimmen genutzt, stehen sie in der Regel dem Schwimmsport zur Verfügung.

Hygiene und technische Aspekte

Die Wasserqualität muss besonders in öffentlichen, viel genutzten Schwimmbecken regelmäßig überprüft werden, da sich sonst Krankheitserreger bilden können. Diese Prüfung erfolgt in Deutschland durch Behörden wie das Gesundheitsamt. Eine dauerhaft ausreichende Wasserqualität wird mittels technischer Anlagen wie Filtern, speziellen Konstruktionsprinzipien für die Beckendurchströmung oder mittels chemischer Methoden wie der Zugabe von Chlor gewährleistet.

Filteranlage

Alle öffentlichen Schwimmbecken besitzen Wasserfilteranlagen, um Blätter, Schmutz und sonstige gröbere Verunreinigungen im Wasser zu entfernen. Das Beckenwasser fließt über die Überlaufrinne ab. Dadurch werden schwimmende Teile (Haare, Körperzellen, Blätter, Blütenstaub) abgesaugt. Von dort fließt es durch Leitungen zum Filter. Im Filter läuft es durch die Filterschichten und gelangt gereinigt und eventuell mit Chlor aufbereitet wieder zurück ins Becken.

Chlor

Ohne chemische Zusätze würden sich einzellige Algen entwickeln, die durch das in ihnen enthaltene Chlorophyll zu einer Grünfärbung des Wassers führen. Diese Mikroorganismen sind so klein, dass sie von mechanischen Filteranlagen nicht zurück gehalten werden können. Um diese Organismen und auch für den Menschen schädliche Bakterien im Wasser abzutöten, werden dem Wasser in geringen Mengen chemische Verbindungen zugesetzt, die das Element Chlor enthalten.

Die deutsche DIN 19643 fordert für die Desinfektion eine Keimtötung an Pseudomonas aeruginosa von vier Zehnerpotenzen innerhalb von 30 Sekunden, um die Ansteckungsgefahr für Badegäste möglichst niedrig zu halten. Um dies zu erreichen werden in Deutschland dem Beckenwasser zwischen 0,3 und 0,6 mg/l (Warmsprudelbecken 0,7-1,0 mg/l) freies Chlor zugesetzt.

In der Schweiz liegen die Chlorwerte zwischen 0,2 und 0,8 mg/l (Warmsprudelbecken 0,7-1,5 mg/l) gemäß der SIA 385/9.

In Österreich gibt die ÖNORM M 6215 folgende Werte vor von pH-Wert 6,5 bis 7,4 mindestens 0,3 mg/l freies Chlor, von pH-Wert 7,4 bis 7,8 mindestens 0,5 mg/l, mit einer Maximalkonzentration von 1,2 mg/l für Hallenbäder und 2,0 mg/l für Freibäder.

Zum Vergleich, die WHO fordert für die sichere Desinfektion von Trinkwasser einen Chlorwert ≥0.5 mg/l bis maximal 5,0 mg/l, mit einem Mindestgehalt an Chlor von 0,2 mg/l beim Verbraucher [1].

Der typische Hallenbadgeruch kommt nicht vom freien Chlor, sondern von Chlorverbindungen und weist auf eine unsachgemäße Wasseraufbereitung hin.

pH-Wert

Der pH-Wert sollte in öffentlichen Bädern, gemäß DIN 19643 Teil 1, zwischen 6,5 – 7,6 liegen. Zu niedrige pH-Werte können dazu führen, dass das Wasser korrosiv wird. Wenn er zu hoch ist, neigt das Wasser zunehmend zu Kalkablagerungen und die Desinfektionskraft von Chlor lässt nach. Außerdem können Augen- und Hautreizungen auftreten, wenn der pH-Wert nicht stimmt.

Alkalität

Beim Erwärmen des Wassers wird Kohlenstoffdioxid abgegeben, wobei der pH-Wert des Wassers steigt. Durch Wasseraufbereitung, Aktivsauerstoff-Verbindungen, Calciumhypochlorit, Chlorbleichlauge oder Chlorwasser kann der pH-Wert verändert werden. Bei weichem Wasser treten häufiger und stärker pH-Wert-Änderungen auf als bei härterem Wasser. Deswegen spricht man von einer „Pufferung“ des Wassers gegen pH-Wert-Schwankungen, die in Alkalität gemessen wird. Der Ideal-Wert für die Alkalität liegt bei 100 – 150 mg/l CaCO3 (Calciumcarbonat). In Europa (SI-Einheit) nennt man sie m-Wert, also 2-3 mmol/l.

Beckeneinströmung

Aufgabe der Beckeneinströmung ist es, das Desinfektionsmittel, im Schwimmbad meist Chlor, möglichst schnell und gleichmäßig an jede Stelle im Becken zu bringen und die Schmutzstoffe möglichst schnell aus dem Becken zu entfernen. Nach heutiger Normung muss das komplette eingeströmte Wasser über die Überlaufrinne fließen um eine optimale Oberflächenreinigung zu erreichen, Ausnahmen sind die Durchströmung unter Hubböden und Wellenbecken während des Wellenbetriebes.

Man unterscheidet:

  • Bei der Vertikaldurchströmung wird das Reinwasser über sogenannte Einströmtöpfe am Boden des Beckens eingeströmt. Die Einströmtöpfe müssen so ausgebildet sein, dass das Wasser verteilt eingeströmt wird und nicht in einem Strahl zur Wasseroberfläche schießt. In der DIN 19643-1, 9.2, wird eine maximale Beckenfläche von 6 m² pro Einströmtopf empfohlen, d. h. für ein Becken mit 100 m² Wasserfläche müssten etwa 17 Einströmungen vorgesehen werden. Es ist darauf zu achten, dass die Wasserverteilung zu den einzelnen Einströmungen gleichmäßig (Hirschgeweih) ist.
  • Bei Edelstahlbecken wird meist eine Variante der Vertikaldurchströmung eingesetzt, die Einströmrinnen. Diese Rinnen im Beckenboden sind mit einer Abdeckung mit Ausströmöffnungen abgedeckt. Der Abstand zwischen zwei Einströmrinnen sollte nicht mehr als 4,5 m betragen.
  • Bei der Strahlenturbulenz wird das Reinwasser durch Einströmdüsen in den Beckenwänden eingeströmt. Die Düsen sind etwa 30 cm über dem Beckenboden versetzt gegenüberliegend angebracht. Bei tiefen Becken, wie etwa Sprungbecken oder Becken mit Hubboden werden die Einströmdüsen auf zwei Ebenen angebracht. Die Anzahl der Einströmdüsen hängt von der Beckenbreite ab, der Düsendurchmesser vom Volumenstrom. Für die Einströmung muss genügend Druck an der Düse zur Verfügung stehen.
  • Die Längsdurchströmung ist eine nicht mehr gebräuchliche Art der Durchströmung, wo auf einer Beckenseite das Wasser eingeströmt wird und auf der gegenüberliegenden Seite ein Teil des Wassers wieder abgesaugt wird. Nur ein Teil, häufig 50 %, des eingeströmten Wassers werden über die Überlaufrinne abgeführt.

Elektrische Anlagen

In Bereichen von Wasserbecken, also auch von Schwimmbecken, besteht für Menschen auf Grund der feuchten Umgebungsbedingungen ein höheres Risiko, durch elektrische Anlagen und Einrichtungen gefährdet zu werden, als in der sonst üblichen trockenen Umgebung. Elektrische Geräte wie Pumpen, Steuerungen, Dosierungsanlagen, Beleuchtung usw. sollten immer von einem Fachmann installiert werden. Es gelten besondere Anforderungen für die elektrischen Anlagen in diesen Bereichen. Sie sind Gegenstand der Norm/Sicherheitsbestimmung DIN VDE 0100-702 (VDE 0100-702). Eine ausführliche Erläuterung zur Ausführung der elektrischen Anlage in Bereichen von Schwimmbecken und anderen Wasserbecken nach DIN VDE 0100-702 (VDE 0100-702) mit vielen Bildern und Lösungen von Praxisproblemen ist in Band 67B der VDE-Schriftenreihe enthalten.

Bauarten gemäß FINA

Bitte Belege für diesen Artikel bzw. den nachfolgenden Abschnitt nachreichen!

Die Angaben beziehen sich auf die Standards der FINA.

Planschbecken

Planschbecken haben eine Wassertiefe von höchstens 0,4 m. Sie sind hauptsächlich für kleinere Kinder gedacht und besitzen häufig einen Wasserpilz.

Nichtschwimmerbecken

Nichtschwimmerbecken haben eine Wassertiefe von höchstens 1,35 m. Sie sind für diejenigen gedacht, die das Schwimmen (noch) nicht erlernt haben und Bodenkontakt oder Schwimmhilfen wie Schwimmflügel benötigen.

Schwimmerbecken

Schwimmerbecken haben eine Wassertiefe von mehr als 1,35 m.

Schwimmbecken bei den Olympischen Spielen

Ein geeignetes Schwimmbecken für die Olympischen Spiele

Generell wird bei Wettkämpfen zwischen der 25-m-Kurzbahn und der 50-m-Langbahn unterschieden, wofür jeweils unterschiedliche Weltrekordlisten geführt werden.

Ein Schwimmbecken bei den Olympischen Spielen muss besondere Kriterien erfüllen, damit die gleichen Bedingungen in allen olympischen Sportstätten herrschen und ein besserer internationaler Vergleich stattfinden kann. Die Eigenschaften eines olympischen Schwimmbeckens sind folgende:

Länge: 50 m
Breite: 25 m
Anzahl der Bahnen: 10 (es wird aber nur auf 8 geschwommen)
Schwimmbahnbreite: 2,5 m
Wassertemperatur: 25 – 28 °C
Lichtstärke: >1500 lux
Tiefe: mind. 2,0 m

Auf dem Beckengrund befinden sich schwarze Linien entlang der Bahnen, damit sich die Schwimmer beim Freistil-, Brust- und Schmetterlingsschwimmen besser orientieren können. Neben den Bahnen 1 und 8 müssen an der Außenseite jeweils 2,5 m Platz zum Beckenrand sein, was de facto zwei leeren Bahnen entspricht. Diese können zum Einschwimmen genutzt werden.

Die Genauigkeitsanforderungen an die Beckenlänge sind hoch, da bereits eine Längendifferenz von 1 cm nach 2 Bahnen zu einer Zeitdifferenz von circa 1/100 Sekunde führt. Aus diesem Grund wurde die Zeitmessung auf tausendstel Sekunden, die bei den Olympischen Spielen 1972 verwendet wurde, wieder abgeschafft. Wenn elektronische Anschlagsfelder benutzt werden, so muss die Strecke zwischen ihnen trotzdem 50 m betragen. Damit ist gemeint, dass, wenn solche Platten im Nachhinein innerhalb des Beckens montiert werden, sich durch deren Stärke die Schwimmstrecke um wenige Millimeter bzw. Zentimeter verkürzen kann. Eine Alternative hierzu wäre die Montage oberhalb des Beckenrandes.

Mehrzweckbecken

Mehrzweckbecken sind Becken, die sowohl Nichtschwimmer- als auch Schwimmerbereiche umfassen.

Sprungbecken

Sprungbecken haben eine Wassertiefe von mindestens 3,40 m. Die Sprungtürme sind normalerweise 1 m, 3 m, 5 m, 7,5 m oder 10 m hoch.

Variobecken

Variobecken sind Becken mit höhenverstellbarem Zwischenboden, mit dem die Wassertiefe variiert werden kann. Allerdings ergibt sich das Problem, eine ausreichende Beckendurchströmung zur Reinigung sicherzustellen.

Wellenbecken

Im Wellenbecken werden künstliche Wellen erzeugt, was mit mehreren Methoden geschehen kann. Wellenbecken haben eine Auslaufseite, also eine Seite mit leichtem Anstieg, vergleichbar mit Stränden.

Warmbecken

Die Wassertemperatur in Warmbecken beträgt 32 °C bis 35 °C.

Weitere Bauarten

Rundes Aufstellbecken

Aufstellbecken

Eine andere Art von Schwimmbecken sind Aufstellbecken, die auf den Boden gestellt und mit Wasser befüllt werden. Solche Becken bestehen meist aus einer festen Kunststoffwand, die auf- und abbaubar ist. Sie halten allerdings häufig nur für eine bestimmte Zeit.

Außerdem gibt es seit jüngerer Zeit sogenannte Quick-Up-Pools. Sie besitzen überhaupt keine feste Wand mehr, sondern nur noch einen aufblasbaren Ring und stellen sich alleine durch das Befüllen mit Wasser auf.

Infinity Pool

Infinity Pool auf Gran Canaria

Ein Infinity Pool ist eine besondere Art von Pool, bei dem ein Ende des Pools so abgesenkt ist, dass man den Eindruck hat, das Wasser würde im Nichts oder der Endlosigkeit (engl. „infinity“) verschwinden. Solche Pools mit einer „Wasserkante“ sind besonders aufwendig und teuer und sind deshalb ein Inbegriff für Luxus.

Schwimmteich, Naturpool, biologischer Pool

Ein Schwimmteich oder Badeteich ist ein stehendes Gewässer, das meist künstlich angelegt wurde und das gut zum Schwimmen oder Baden geeignet ist. Man nennt ihn auch Naturpool, biologischer Pool oder Bioteich. Man unterscheidet

  • Schwimmteich für öffentliche Nutzung = 'Freibad mit biologischer Wasseraufbereitung'
  • Schwimmteich für private Nutzung.

Badeschiff

Ein Badeschiff ist ein zum Fluss hin geschlossener Behälter, der einen Wasserzulauf hat.

Bekannte Badeschiffe sind das Badeschiff (Berlin) (seit 2004) und das Badeschiff (Wien).

Private Anlagen

Neptun-Schwimmbecken, Hearst Castle

Viele Hausbesitzer stellen in ihrem Garten im Sommer ein transportables Schwimmbecken auf oder haben Schwimmbecken, die in den Boden eingelassen sind.

Letztere müssen in der Regel dem Bauamt als bewilligungsfreies Bauvorhaben[2] gemeldet werden. Da hier meist etwas tiefer gegraben wird, handelt es sich um eine bauliche Angelegenheit, vergleichbar dem Bau einer Garage oder einer Scheune. Viele solcher Schwimmbecken haben ein System zur Erwärmung des Wassers per Sonnenkollektor und/oder eines zur Wasseraufbereitung:

  • Desinfektion (Entkeimung durch Chlor-, Chlordioxid- Ozonzugabe, der UV-Bestrahlung oder durch Ultrafiltration)
  • manchmal findet eine Wasserenthärtung oder -Entsäuerung statt.

Viele Schwimmbecken haben eine wärmedämmende Abdeckung; diese reduziert im geschlossenen Zustand auch das Algenwachstum und vermindert den Eintrag von Laub oder anderen Stoffen ins Wasser.

Eine Alternative zum Schwimmbecken ist das Badefass (auch „Badetonne“ genannt). Es gibt Badefässer mit Holzofen, die man in der kalten Jahreszeit beheizen kann und die z. B. im Zusammenhang mit einer Sauna genutzt werden.

Größenrekorde

8-Hektar-Pool in San Alfonso del Mar

Das größte Schwimmbecken der Welt ist mit einer Länge von 1.013 Metern, einer Fläche von 8 Hektar und einem Volumen von fast 250.000 m³ Wasser Teil der Ferienanlage San Alfonso del Mar in Algarrobo (Chile). Neben dem Schwimmen besteht auch die Möglichkeit den Pool mittels kleiner Segelboote zu befahren.

Als das größte Beckenbad Europas gilt mit 23.000 m² das Freibad in Fürstenfeld (Österreich). Das größte Beckenbad der Schweiz ist mit 16.000 m² das Freibad Weyermannshaus in Bern. Das größte Beckenbad Deutschlands ist mit 11.000 m² das Brentanobad in Frankfurt am Main.

Belege und Weiterführendes

Einzelnachweise

  1. Guidelines for Drinking-water Quality THIRD EDITIONINCORPORATING THE FIRST AND SECOND ADDENDA Volume 1 Recommendations Geneva 2008
  2. www.pool-selber-bauen.de :Bauverordnungen der einzelnen Bundesländer zum Schwimmbadbau, Zugriff am 20. April 2008

Literatur

  • Werner Hörmann, Heinz Nienhaus, Bernd Schröder: Errichten von Niederspannungsanlagen in feuchter oder nasser Umgebung sowie im Freien, in Bereichen von Schwimmbädern, Springbrunnen oder Wasserbecken. VDE-Schriftenreihe Band 67B, VDE-Verlag, Berlin, ISBN 978-3-8007-2772-8

Weblinks

 Commons: Schwimmbecken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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