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Scirocco

Aus Jewiki
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Dieser Artikel behandelt den Wind, zu weiteren Bedeutungen siehe Scirocco (Begriffsklärung).
Der Scirocco und seine Entstehung

Der Scirocco (auch Sirocco oder Schirokko) ist ein heißer Wind aus südlichen bis süd-östlichen Richtungen, der von der Sahara in Richtung Mittelmeer weht. Er ist ein gleichmäßiger heißer Wüstenwind, der oft im Frühjahr, frühen Sommer und Herbst weht. In Extremfällen können auch Geschwindigkeiten eines tropischen Wirbelsturmes erreicht werden.

Grundlagen

Er entsteht durch die Temperaturdifferenz zwischen kühlen Tiefdruckgebieten in Südeuropa und der heißen Luft über der Sahara, auch zentralmediterrane subtropische Zyklone und typische Genua-/Adriatiefs (V-Wetterlage) können den Aktionskern bilden. Je größer der Temperaturunterschied ist, desto stärker wird der Scirocco. Der Scirocco ist über Afrika trocken, nimmt aber über dem Mittelmeer Feuchtigkeit auf, die unter Umständen in den europäischen Mittelmeerländern abregnet.

Saharastaub über Kufstein/Tirol am 22. Februar 2004

Wegen seiner Entstehung über der Wüste führt der Scirocco große Mengen Sandstaub mit sich, wodurch die Luft eine gelblich-rötlich-bräunliche Färbung bekommt. Die Sichtweite kann dabei auf unter einen Kilometer sinken und der Sturm den Charakter eines Sandsturms annehmen.

Der mitgeführte Sand lagert sich auch auf alpinen Gletschern ab, was zu einer sichtbaren Braunfärbung der Schneeoberfläche und somit zur Verringerung der Albedo (Rückstrahlkraft) und zu einer verstärkten Ablation führt. Allerdings ist der Scirocco nicht allein für den Rückgang der europäischen Gletscher verantwortlich, da diese Schichten auch wieder mit weißem Schnee bedeckt werden können (Akkumulation) und auch andere Faktoren mit einfließen. Die abgelagerten Stäube können durch Eisbohrkerne wiedergewonnen werden und so Aufschluss über die klimatischen Verhältnisse der letzten Jahrhunderte geben.

Zur Benennung

Vorlage:Windrose im Mittelmeer

Der Scirocco hat je nach Region verschiedene Namen:

Land Bezeichnung
Italien Scirocco
Malta Xlokk
Spanien Lebeche
Kanarische Inseln Calima
Katalonien Xaloc[1]
Griechenland Sirokos (gr. σιρόκος)
Türkei Sirokko, Siroko
Albanien Shrokë, Shroka
Kroatien Jugo („Südwind“)
Montenegro Jugo
Frankreich Marin
Tunesien Chehili
Nordafrika Chergui, Chili, Gibli (Libyen), Chamsin, Samum

Weblinks

 Commons: Scirocco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. vergl. Xaloc, Wiktionary
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Scirocco aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.