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Scrabble

Aus Jewiki
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Dieser Artikel behandelt das Brettspiel; zu anderen Bedeutungen siehe Scrabble (Begriffsklärung).
Scrabble
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Daten zum Spiel
Autor Alfred Mosher Butts
Verlag James Brunot (1949)
Selchow & Righter (1953)
Schowanek (1953–1958)
J. W. Spear & Sons (1953–1994)
J. W. Spear & Söhne (1958–1994)
Hasbro (USA, Kanada)
Mattel (übrige Länder)
u. a.
Erscheinungsjahr 1949, 1953
Art Buchstabenspiel
Mitspieler 2 bis 4
Dauer 50 bis 90 Minuten
Alter ab 10 Jahren

Scrabble ist ein Brettspiel für zwei bis vier Personen, bei dem die Spieler aus zufällig gezogenen Buchstaben Wörter legen und dabei die verschiedenen Bonusfelder auf dem Spielbrett nutzen können. Es wurden bisher über 100 Millionen Spiele in mehr als 30 Sprachen verkauft; jedes Jahr werden allein in Nordamerika mehr als eine Million Spiele verkauft.[1]

Geschichte

„SCRABBLE“

Die Urform von Scrabble wurde 1931 von dem US-amerikanischen Architekten Alfred Mosher Butts zunächst unter dem Namen Lexiko entwickelt. Butts Ziel war es, ein Spiel zu schaffen, das je zur Hälfte durch Glück und Können der Spieler beeinflusst wird. Bei dieser Urform war die Grundidee dieselbe wie im heutigen Spiel, jedoch gab es noch kein Spielbrett und die Buchstabenverteilung war noch eine andere. Bei der Buchstabenverteilung soll sich Butts an der Buchstabenhäufigkeit einer Titelseite der New York Times orientiert haben.

Nachdem das Spiel zunächst kein Erfolg war – er konnte nur 200 selbstgefertigte Exemplare verkaufen –, versuchte Butts erfolglos, es verschiedenen größeren Spieleherstellern (Parker Brothers und Milton Bradley) anzubieten. Inspiriert durch die gerade aufgekommenen Kreuzworträtsel entschloss sich Butts 1938, Lexico um ein eigenes Spielfeld zu erweitern und in Criss-Crosswords umzubenennen. In den folgenden Jahren änderte er Details am Spielfeld ebenso wie an den Regeln, ohne jedoch das Spielprinzip im Wesentlichen zu verändern; der kommerzielle Durchbruch blieb jedoch weiterhin aus.

Der Siegeszug des Spiels begann mit James Brunot († 1984), einem Anwalt und Criss-Crosswords-Spieler der ersten Stunde, der die Herstellungs- und Vertriebsrechte an dem Spiel gegen Zahlung einer Provision pro verkauftem Spiel im Jahr 1948 von Butts übernahm und es am 1. Dezember 1948 erfolgreich patentieren ließ. Brunot gab dem Spiel auch seinen heutigen Namen und meldete die Marke Scrabble am 16. Dezember 1948 beim Patentamt an.

In den Jahren von 1949 bis 1952 stellte Brunot das Spiel in eigener Regie her und verkaufte bis zu 90.000 Exemplare im Jahr. 1952/53 lizenzierte Brunot die Herstellung für die USA und Kanada an den amerikanischen Spielehersteller Selchow & Righter. 1972 kaufte Selchow and Righter das Warenzeichen und die Exklusivrechte an Scrabble von Butts für den nordamerikanischen Markt. 1986 wurde Selchow and Righter von Coleco übernommen. Nach der Insolvenz von Coleco 1987 übernahm Hasbro 1989 Coleco und damit die Rechte für den nordamerikanischen Markt.

Für Großbritannien lizenzierte J. W. Spear & Sons 1953 das Spiel. Schowanek lizenzierte das Spiel 1953 für Deutschland, Italien und einige andere europäische Länder. 1958 konnte J.W. Spear & Söhne eine Übernahme dieser Lizenz erreichen.[2] 1968 wurden die Lizenzrechte (mit Ausnahme der USA und Kanada) komplett von Brunot an Spear veräußert. Spear wurde 1994 an Mattel verkauft.

Spielmaterial

Scrabble-Spielbrett
  • doppelter Buchstabenwert
  • dreifacher Buchstabenwert
  • doppelter Wortwert
  • dreifacher Wortwert
  • Zum Scrabblespiel gehören das Spielbrett und die Buchstabensteine, die aus einem Säckchen gezogen und auf ein Plastikbänkchen – ursprünglich ein Holzbänkchen – (Rack) gelegt werden.

    Spielbrett

    Auf dem Spielbrett finden sich 225 (15 × 15) Spielfelder, von denen 60 Bonusfelder sind: 24 × doppelter Buchstabenwert (hellblaue Felder), 16 × doppelter Wortwert (rosafarbene Felder), 12 × dreifacher Buchstabenwert (dunkelblaue Felder), 8 × dreifacher Wortwert (rote Felder). Hinzu kommt der Stern in der Mitte des Spielbretts, der ebenfalls den Wert eines Wortes verdoppelt. Jeder Buchstabe hat seinen eigenen entsprechenden Wert, Spieler suchen eine höhere Punktzahl durch die Nutzung der höchsten Punktzahlen Buchstaben auf ihrem Rack (Holz- oder Plastikstäbchen, welches die Buchstabenplättchen vor einem selbst aufreiht und vor den Augen der Mitspieler verbirgt).

    Buchstabensteine

    In der deutschen Version wird Scrabble seit 1989 mit 102 Steinen gespielt (100 mit Buchstaben bedruckt und zwei ohne Aufschrift). Die einzelnen Buchstaben kommen unterschiedlich häufig vor und werden unterschiedlich gewertet. Anzahl und Punktwert richten sich dabei wesentlich nach der Häufigkeit des Buchstabens in der Sprache. Allerdings wird auch die „Spielbarkeit“ eines Buchstabens berücksichtigt (das C ist im Deutschen zwar relativ häufig, benötigt jedoch meist ein H oder ein K; das Q benötigt praktisch immer ein U (Ausnahme: „Qi“); das W steht selten am Wortende usw.).

    Aktuell ist die Buchstabenverteilung im deutschsprachigen Scrabble wie folgt (in Klammern die Anzahl der Steine). Diese wird seit 1987 verwendet, seitdem wird mit sieben Steinen gespielt.

    • 1 Punkt: E (15), N (9), S (7), I (6), R (6), T (6), U (6), A (5), D (4)
    • 2 Punkte: H (4), G (3), L (3), O (3)
    • 3 Punkte: M (4), B (2), W (1), Z (1)
    • 4 Punkte: C (2), F (2), K (2), P (1)
    • 6 Punkte: Ä (1), J (1), Ü (1), V (1)
    • 8 Punkte: Ö (1), X (1)
    • 10 Punkte: Q (1), Y (1)
    • 0 Punkte: Joker/Blanko (2)

    Die Buchstaben- und Punkteverteilung ist sprachspezifisch. So gibt es etwa für das Y in der englischsprachigen Version nur 4 Punkte, es ist dafür aber zweimal vertreten.

    Die Steine sind aus hellem Holz oder Kunststoff und quadratisch; mit 19 × 19 × 4 mm sind sie etwas kleiner als die Spielfelder am Brett. Auf einer Fläche ist der Blockbuchstabe schwarz aufgedruckt und rechts unten dazu klein sein Punktewert. Ausführungen für Reisen haben z. B. 13 mm kleine Steine, solche für schlecht Sehende viel größere.

    Historische Versionen

    Alle Steine der Ausgabe von 1955 bis 1987
    B U C H S T A B E N -
    V E R T E I L U N G
    
    A - 6    J - 1    S - 8
    Ä - 1    K - 2    T - 5
    B - 2    L - 4    U - 6
    C - 4    M - 4    Ü - 1
    D - 6    N - 10   V - 1
    E - 16   O - 4    W - 2
    F - 3    Ö - 1    X - 1
    G - 3    P - 1    Y - 1
    H - 5    Q - 1    Z - 2
    I - 9    R - 7
    BLANK - 2
    
    –––––––
    
    Verlag
    J. W. Spear & Söhne
    Nürnberg
    nach Lizenz der
    PRODUCTION
    AND MARKETING
    COMPANY
    NEWTOWN, Conn. USA
    
    (Spear • Spiel)
    
    Übersicht über die Buch­sta­ben­ver­tei­lung in der Aus­gabe von 1955[3]

    Bitte Belege für diesen Artikel bzw. den nachfolgenden Abschnitt nachreichen!

    In Deutschland war das Spiel sehr schnell ein Erfolg, allerdings nicht vergleichbar mit dem Erfolg in Nordamerika, was insbesondere an der unterschiedlichen Verbreitung des Turnierscrabble abzulesen ist. Für das hiesige Scrabble war insbesondere die Regel- und Ausstattungsänderung von 1987 wegweisend. Vor diesem Datum wurde mit acht Buchstaben gespielt. Obendrein waren nur Grundformen (zum Beispiel bei Verben Infinitive) gültig. Dieses Spiel und vor allem die Regeln sind heute noch unter Hobbyspielern weit verbreitet. Kritiker der neuen Regeln führen an, dass das Spiel durch viele als unsinnig empfundene Formen und Wörter („hui“, „ravtet“ (als Form von raven), „brr“, „bst“) nicht mehr die tatsächlich gesprochene Sprache abbilde. Zudem habe man durch die Anzahl von acht Buchstaben früher leichter längere Wörter legen können. Befürworter der Änderungen führen dagegen an, dass das alte Spiel durch einige Unterbewertungen von „schwierigen“ Buchstaben (4 Punkte für V; 2 für C) deutlich schwieriger gewesen sei und gerade auch die exotischeren Formen heutzutage den Reiz des Spiels ausmachten.

    Die Buchstabenverteilung der Standardausgabe zwischen Mitte der 50er Jahre und 1987 lautete:

    • 1 Punkt: E (16), N (10), S (8), I (9), R (7), U (6), A (6), D (6)
    • 2 Punkte: T (5), H (5), G (3), C (4), L (4), O (4), W (2)
    • 3 Punkte: M (4), B (2), Z (2), F (3), K (2)
    • 4 Punkte: P (1), V (1)
    • 5 Punkte: Ü (1)
    • 6 Punkte: Ä (1), J (1)
    • 8 Punkte: Ö (1), X (1)
    • 10 Punkte: Q (1), Y (1)
    • 0 Punkte: Joker/Blanko (2)

    Eine andere frühe Ausgabe aus dem Jahr 1955 hatte folgende Buchstabenverteilung:

    • 1 Punkt: E (14), N (8), S (6), I (8), R (6), U (3), A (6), T (6), O (3)
    • 2 Punkte: D (4), G (3), L (3), Ö (1), Ä (1), Ü (1)
    • 3 Punkte: H (3), C (2), M (3), B (2), P (2), K (2), F (2)
    • 4 Punkte: W (2), V (2)
    • 8 Punkte: Z (1), Y (1), J (1)
    • 10 Punkte: Q (1), X (1)
    • 0 Punkte: Joker/Blanko (2)

    Ergänzungsmaterial

    Insbesondere bei Turnieren werden – ähnlich wie beim Schach – mehr und mehr Uhren benutzt, um die Bedenkzeit individuell zu begrenzen. Hierbei hat jeder Spieler ein eigenes Zeitkontingent (in der Regel 25 Minuten bei internationalen Turnieren, 30 bei deutschen). Überzieht ein Spieler seine Spielzeit, bekommt er pro überzogener Minute 5 bis 10 Punkte abgezogen.

    Zur besseren Übersichtlichkeit des Normalspielfelds kann es durch ein untergelegtes Drehkreuz für jeden Mitspieler in die optimale Leseposition gebracht werden. Hierfür gibt es eigene Drehspielbretter, die vor allem bei internationalen Turnieren nahezu ausschließlich gebraucht werden.

    Spielregeln

    Die Scrabble-Regeln lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

    Spielablauf

    • Zu Beginn des Spiels wird durch Ziehen eines Buchstabens die Reihenfolge bestimmt. Wessen Buchstabe im Alphabet an vorderster Stelle steht, beginnt zu legen. Danach geht es im Uhrzeigersinn weiter. Bei Turnieren wird häufig per Computer der beginnende Spieler festgelegt, um das vorteilhafte Recht des ersten Zuges fair zu verteilen.
    • Die Spieler ziehen nacheinander in der Reihenfolge sieben Buchstaben aus dem Beutel und legen sie so auf ihre jeweilige Ablagebank, dass die Mitspieler sie nicht sehen können. Ziel ist es nun, mit den gezogenen Buchstaben ein Wort zu legen, das möglichst viele Punkte einbringt. Dabei muss der erste Spieler sein Wort in jedem Fall auf den Stern in der Spielfeldmitte legen. Die Wörter müssen einen Sinn ergeben. Möglich sind auch grammatische Ableitungen (beispielsweise Feldes, legte, schönes).
    • Nachdem das erste Wort gelegt wurde, füllt der Spieler sein Bänkchen wieder bis auf sieben Buchstaben auf. Nun ist der nächste Spieler an der Reihe und versucht ebenfalls, mit seinen Buchstaben eine hohe Punktzahl zu erreichen. Im Scrabble kann generell ein neues Wort gelegt oder ein bestehendes Wort durch Anhängen von Buchstaben erweitert werden, allerdings muss immer an einen Buchstaben des bestehenden „Wortgerüsts“ angelegt werden. Es wird immer die Punktzahl des gesamten neuen Wortes und aller neu entstandenen Wörter berechnet; für bereits belegte Bonusfelder wird kein weiterer Bonus gewährt. Für das Ablegen aller sieben Buchstaben gibt es 50 Zusatzpunkte.
    • Sind alle Spieler einmal an der Reihe gewesen, ist die erste Runde abgeschlossen und die zweite Runde beginnt in der gleichen Reihenfolge. Falls ein Spieler nicht anlegen kann oder legen möchte, kann er passen und entweder keinen oder bis zu sieben Buchstaben austauschen. Es müssen jedoch noch mindestens sieben Buchstaben im Buchstabenvorrat vorhanden sein. Er darf dann erst wieder in der folgenden Runde ein neues Wort legen.
    • Das Spiel ist beendet, wenn keine Buchstaben mehr im Säckchen sind und ein Spieler alle Buchstaben ausgelegt hat oder nachdem alle Spieler nacheinander zweimal gepasst haben. Der Punktewert der auf dem Bänkchen verbliebenen Buchstaben wird abgezogen und demjenigen Spieler, der das Spiel durch Aufbrauchen des Buchstabenvorrates beendete, gutgeschrieben. Sieger ist der Spieler mit den meisten Punkten.
    • Bei offiziellen Turnieren werden seit 2009 regelmäßig Uhren, vergleichbar mit Schachuhren, eingesetzt. Im Gegensatz zum Schach hat man jedoch bei Scrabble nicht verloren, sollte die Spielzeit abgelaufen sein, sondern wird lediglich mit einer Zeitstrafe (in der Regel 10 Punkte pro angebrochener Minute) belegt.

    Was nicht erlaubt ist

    • Kein Wort darf diagonal gelegt werden − nur waagerecht und senkrecht. Zudem muss immer an ein bereits liegendes Wort angelegt werden.
    • Eigennamen von Personen und geografischen Objekten dürfen nicht gelegt werden: Karl, Anne, Schmidt, Kowalski, Berlin, Hamburg, Schweiz, Uruguay, Rhein usw. sind verboten. Gesetzt werden dürfen hingegen Namen, die im allgemeinen Sprachgebrauch noch eine andere Bedeutung haben, zum Beispiel Horst (Raubvogelnest), Urs (Genitiv von Ur), Müller (Beruf) oder Seine (Possessivpronomen).
    • Markenbezeichnungen (Mercedes, Persil etc.) dürfen in der Regel auch nicht gelegt werden. Allerdings sind seit dem Erscheinen der 26. Auflage des Rechtschreibdudens verschiedene Marken gültige Wörter, wie etwa Fön, Audi, Jeep und Tesafilm, zudem der Spielname Scrabble selbst.
    • Abkürzungen sind verboten (UKW, WC, TNT etc.). Kurzwörter, die als ein Wort gesprochen werden, dürfen aber gelegt werden (Moped, Trafo, Kilo). Ufo und Radar waren bis zur 24. Auflage des Rechtschreibdudens als unzulässige Abkürzungen vermerkt, weisen in der 25. Auflage aber kein Abkürzungsmerkmal mehr auf und gelten somit fortan als gültige Kurzwörter.
    • Bei offiziellen Turnierspielen sind nur die im zugrunde gelegten Wörterbuch aufgeführten Zusammensetzungen erlaubt. Als Wörterbuch dient in der Regel der aktuelle Rechtschreibduden. So darf zum Beispiel Schneckenhaus oder Pfeffermühle gelegt werden, Würmerhaus, Bachkippe, Quallenknödel oder Schwimmbesteck hingegen nicht.

    Notation

    Bei Turnieren werden bei den einzelnen Spielzügen das erste Feld des gelegten Wortes, das gelegte Wort und die erreichte Punktzahl notiert, wobei sowohl die Reihenfolge Wort-Feld-Punkte als auch Feld-Wort-Punkte verwendet wird. Bei horizontalen Wörtern wird das Feld mit xy, bei vertikalen Wörtern mit yx angegeben, wobei x die Reihe und y die Spalte, gezählt von links oben, kennzeichnet. Bereits bestehende Buchstaben werden in Klammern gesetzt; Joker werden mit Kleinbuchstaben notiert. Ungültige Wörter können mit einem Stern (*) gekennzeichnet werden. Ergeben sich quer zur Legerichtung zusätzliche Wörter, können diese optional hinter einem Schrägstrich (/) angefügt werden. So kann ein Spiel beispielsweise mit folgenden Zügen beginnen:

    • 8G LACK 22
    • H7 H(A)NF 8
    • * J5 DIR(K)
    • 10H (F)aX 28
    • 11E GRAS / (HANF)S 23

    Durch die schriftliche Notation wird die verbindliche Festlegung der gelegten Joker erleichtert. So kann im obigen Beispiel das Wort FAX nicht mehr nachträglich zu FIX umgedeutet werden.

    Turniere und Meisterschaften

    Deutschsprachige Turniere und Meisterschaften

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    Das bislang traditionsreichste deutschsprachige Turnier ist das von Wolfgang Lechner initiierte und seit dem Jahr 2000 jährlich durchgeführte ZEIT-Scrabble-Turnier. Da es in den ersten Jahren seines Bestehens das einzige große Turnier war, wurde hierfür – insbesondere von der ZEIT selbst – der Begriff inoffizielle deutsche Meisterschaft geprägt, wenngleich hierbei bis zum Jahr 2008 Dreierspiele und K.-o.-Spiele durchgeführt wurden, was deutlich vom Charakter üblicher Turniere (in anderen Ländern sowie der in Deutschland entstehenden) abwich und einen höheren Glücksfaktor beinhaltete. Zudem wurden einige der Teilnehmerplätze als Turniergewinne ausgegeben, was gleichfalls nicht dem Charakter einer echten Meisterschaft entsprach. Bisherige Mehrfachsiegerinnen des ZEIT-Turniers sind Claudia Aumüller (2002, 2009 und 2015), Blanca Gröbli-Canonica (2005 und 2006) und Ulla Trappe (2012 und 2013).

    Seit dem Jahr 2010 führt der Verein Scrabble Deutschland e. V. nunmehr offizielle deutschsprachige Deutsche Meisterschaften durch. Diese wurden bisher stets in insgesamt 20 Runden der Vor- und Hauptrunde sowie den zwei Finalspielen der Endrunde ausgetragen. Für die ersten drei Spiele der Vorrunde werden die Teilnehmer dabei ihrer Elo-Platzierung entsprechend in Untergruppen von vergleichbarer Spielstärke eingeteilt, in denen nach dem „Round-Robin“-System „jeder gegen jeden“ antritt. Jeder spielt somit gegen einen Gegner, der ähnlich viele Siege und Niederlagen aufzuweisen hat wie man selbst. Mit der vierten Runde geht es in die Hauptrunde, in der die Spielerpaarungen nach einer Variante des Schweizer Systems ermittelt werden. Die beiden Spieler, die nach der 20. Runde führen, bestreiten ein aus Hin- und Rückspiel bestehendes Finale. Wer in diesen beiden Finalspielen die insgesamt höhere Punktesumme erzielt, geht als Sieger hervor. Nach diesem Turniermodus wurden auch die darauffolgenden deutschen Scrabble-Meisterschaften ausgetragen, bei denen jeweils ca. 70 bis 80 Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich gegeneinander antraten. Erste offizielle Deutsche Meisterin 2010 wurde Ulla Trappe, die sich diesen Titel auch 2012 und 2015 holte.

    Deutsche Scrabble-Meisterschaften

    DM Jahr Datum Austragungsort Deutsche Meister Vizemeister Dritte Teilnehmer
    1. 2010 13. – 16. Mai Bad Kissingen Ulla Trappe Petra Dingler Ingrid Nöth 77
    2. 2011 2. – 5. Juni Bad Kissingen Maria Feige Ulla Trappe Jörg Diersen 69
    3. 2012 17. – 20. Mai Nienburg/Weser Ulla Trappe Theo Kardel Christof Pitzer 68
    4. 2013 14. – 17. Mai Nienburg/Weser Uschi Müller Martin Gahlow Stefan Merx 68
    5. 2014 29. Mai – 1. Juni Detmold Ben Berger Claudia Aumüller Maria Feige 64
    6. 2015 14. – 17. Mai Detmold Ulla Trappe Theo Kardel Jörg Diersen 66
    7. 2016 5. – 8. Mai Düsseldorf Ben Berger Timon Boerner Regula Schilling 78
    8. 2017 2. – 5. Juni Düsseldorf Stefan Merx Theo Kardel Nadja Dobesch 67
    9. 2018 10. – 13. Mai Stuttgart Ben Berger Timon Boerner Uschi Müller 66

    Weitere regelmäßig stattfindende deutschsprachige Scrabble-Turniere sind die Scrabbinale in Berlin (seit 2009, meist Ende Januar), die Hamburger Fairmasters in Hamburg (seit 2008, meist Mitte April), die Düsseldorf Masters in Düsseldorf (seit 2006, meist im Juni), die Westerwald Open in Hachenburg (seit 2006, Ende August); der Syker Scrabble Herbst in Syke (seit 2008, Oktober/November); das Wiener Scrabbleturnier (bisher nur 2009, 2010 und 2011, Dezember); S(CH)RABBLE in St. Gallen (seit 2011, März); sowie der Externsteine-Cup in Ostwestfalen (seit 2011, Februar). Hinzugekommen sind der Wolpertinger Cup in München (seit 2014, Anfang Dezember) und der Rosenheim Cup in Rosenheim (seit 2016, Juli). Ein bis 2007 durchgeführtes Turnier fand in Braunschweig statt.

    Englischsprachige Turniere und Meisterschaften

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    Anders als in Deutschland gibt es international seit Längerem Scrabble-Clubs und Turniere; insbesondere auf Englisch ist das Spiel sehr weit verbreitet – trotz oder vielleicht auch wegen unterschiedlicher Referenzwörterbücher in Nordamerika auf der einen Seite und dem Rest der Welt auf der anderen Seite. Die alle zwei Jahre stattfindende Weltmeisterschaft zieht regelmäßig große Aufmerksamkeit auf sich. Zuletzt konnte 2017 der Australier David Eldar das Turnier für sich entscheiden.[4]

    Bekannte und erfolgreiche Spieler

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    International

    Nigel Richards
    Der wohl bekannteste und erfolgreichste Scrabblespieler weltweit ist der in Malaysia lebende Neuseeländer Nigel Richards. Er gewann 2007, 2011 und 2013 die englischsprachigen Weltmeisterschaften und war 2009 im Finale. Überdies ist er Führender der Elo-Rangliste und Sieger zahlreicher weiterer Turniere. Besondere Medienaufmerksamkeit erhielt Richards jedoch für seinen WM-Sieg im französischsprachigen Scrabble im Juli 2015. Hier war für die Medien besonders von Interesse, dass er selbst gar nicht oder zumindest nur sehr wenig Französisch spricht und sich nach eigenen Angaben erst knapp drei Monate vor dem Turnier die im französischen Scrabble gültigen Wörter anlernte.
    Mikki Nicholson
    Eine größere Medienaufmerksamkeit bekam seinerzeit die transsexuelle britische Spitzenspielerin Mikki Nicholson (verstorben 2014) für ihren Sieg bei den nationalen britischen Meisterschaften 2010. Dies war vor allem ihrem extravaganten Äußeren geschuldet; im Finale trug sie beispielsweise eine pinkfarbene Perücke.

    Weitere Spitzenspieler, die in den letzten Jahren das englischsprachige Scrabble geprägt haben, sind Pakorn Nemitrmansuk (Weltmeister 2009, Vizeweltmeister 2011), Komol (Weltmeisterschaftsfinalist 2013) sowie Craig Beevers aus England (Sieger der inoffiziellen Weltmeisterschaften 2014).

    Im deutschsprachigen Raum

    In der Anfangszeit des Zeit-Turniers, in dem bis 2009 der deutsche Meister bzw. die deutsche Meisterin ausgespielt wurde, war das Feld noch weitgehend ausgeglichen und einige Spieler konnten sich in der Zeit in die Siegerliste eintragen. Besondere Bedeutung kommt hier Blanca Gröbli-Canonica aus der Schweiz zu, die das Turnier als erste zweimal gewinnen konnte. Mit Aufkommen der Wochenendturniere ab 2005, im Zuge dessen auch der Scrabbleverband „Scrabble in Deutschland“ gegründet wurde, konnten sich vor allem Claudia Aumüller und Jörg Diersen an der Spitze etablieren. Aumüller gewann neben dem ZEIT-Turnier 2002 und 2009 in dieser Zeit unter anderem die Düsseldorf Masters (2007, 2009, 2010), den Syker Scrabble-Herbst (2009) und die Hamburger Fairmasters (2008 und 2010). Jörg Diersen, der damals die sehr verbreitete „Jörgs Liste“ als Hauptquelle für die Gültigkeit von Wörtern kompilierte, konnte unter anderem die Turniere im Westerwald (2006 und 2008), Syke, Bremen und Wien (alle 2010) gewinnen. Überdies wurde Aumüller 2009 von Scrabble in Deutschland e. V. zur besten Turnierspielerin gekürt. Sie war damit die erste Geehrte dieser neu eingeführten Auszeichnung. Beide gehören bis heute zur Spitzengruppe deutschsprachiger Scrabbler. Aumüller gewann das Turnier in München (2014), war 2014 im Finale der Deutschen Meisterschaft und 2015 im Finale der „Liga der Champions“, Diersen konnte 2014 das Extersteineturnier bei Detmold gewinnen und 2015 das Finale des Turniers in Hamburg erreichen. Überdies wurde er bei der Deutschen Meisterschaft 2015 Dritter.

    Ab 2010 begann der Aufstieg von Ulla Trappe. Sie spielte erst 2009 ihr erstes Turnier und wurde bereits im selben Jahr zur besten Newcomerin gekürt. Sie dominierte anschließend die Scrabble-Szene mit Siegen (2010 und 2012), Finalteilnahmen (2011) bei den Deutschen Meisterschaften und zahlreichen weiteren Top-Platzierungen. Dementsprechend wurde sie bald Ranglisten-Erste und von SDeV 2010 bis 2012 zur besten Turnierspielerin gekürt.

    Weitere Spieler mit beachtlichen Erfolgen in den letzten Jahren sind Liesbeth Schön (Sieger der Liga der Champions 2013, Turnierspielerin des Jahres 2013), Theo Kardel (Sieger der Liga der Champions 2015, DM-Finalist 2012 und 2015, Sieger des Externsteine-Turniers 2015), Maria Feige (Deutsche Meisterin 2011), Uschi Müller (Deutsche Meisterin 2013), Regula Schilling (Siegerin des Turniers in Sankt Gallen 2012–2014, sowie des Turniers in Syke 2013) und Friedrich Engelke (Sieger 2014 und Finalist 2015 des Turniers in Düsseldorf, Sieger des Turniers in Sankt Gallen 2015).

    Elo-Ranglisten

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    Wie in anderen Spielen wie etwa Schach oder Go werden auch im Scrabble Elo-Zahlen vergeben, um die Spielstärke der einzelnen Spieler miteinander vergleichen zu können. Für weltweites Scrabble (Global Scrabble) wird eine solche Elo-Rangliste von der World English-language Scrabble Players’ Association (WESPA) geführt.[5]

    Seit 2010[6] wird auch für das deutschsprachige Scrabble eine Elo-Rangliste geführt.[7] Auf der Grundlage von allen seit 2005[6] veranstalteten Turnieren, die bestimmte Kriterien erfüllen, wird für die Teilnehmer an diesen Turnieren eine Elo-Punktzahl ermittelt.

    Varianten

    Simultan-Scrabble

    Bei dieser Variante werden für alle Mitspieler die gleichen Buchstaben gezogen und jeder notiert auf einem Zettel, welches Wort er auf den Plan legen würde, wenn er in dieser Situation an der Reihe wäre. Nach einer für alle gültigen Bedenkzeit, zum Beispiel drei Minuten, bekommt jeder Mitspieler die Punkte für sein Wort. Auf dem Plan wird das beste Wort gelegt, die nicht verlegten Buchstaben werden wieder auf sieben Stück aufgefüllt und die nächste Runde beginnt. Zum Schluss gewinnt der Mitspieler mit der höchsten Punktsumme.[8]

    Strategisches Denken ist bei dieser Variante nicht sinnvoll. Es gilt hier jeweils den Scrabble-Zug zu finden, der die meisten Punkte einbringt.[8]

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    Vorteile:

    • Es können beliebig viele Personen mitspielen.
    • Keine Wartezeit, bis ein Mitspieler an der Reihe ist – alle denken gleichzeitig.
    • Das Buchstabenglück ist ausgeschaltet – für jeden Mitspieler gelten immer die gleichen Voraussetzungen.

    Nachteile:

    • Ein schlechtes Abschneiden kann nicht auf das Pech beim Buchstabenziehen geschoben werden.
    • Das Umstellen der Buchstaben (also das Denken mit den Fingern) ist nicht möglich – es sei denn man verfügt über je einen Satz Steine pro Spieler und scheut nicht den Aufwand, jede Runde die Auslosung für alle herauszusuchen.
    • Die taktische Komponente verringert sich stark.

    Diese Variante wird im Postspiel, im Internet (zum Beispiel Simultan-Scrabble) und seit 2000 jeden Sommer in der Zeit[9] gespielt. Die Bedenkzeit bei diesen Fernpartien liegt zwischen einer und drei Wochen und es beteiligen sich zwischen zehn und (bei der Zeit) mehreren Tausend Mitspielern an einer Partie.

    Scrabble solo (auch: Solitair-Scrabble)

    Scrabble kann auch allein gespielt werden. Man kann dabei versuchen, möglichst viele Punkte zu erreichen oder alle Buchstaben unterzubringen. Gespielt werden kann mit einer oder zwei Bänkchen (man simuliert dann einen Spielgegner). Diese Variante eignet sich zum Scrabble-Training oder als Wortfindungs- und Gedächtnistrainingsspiel. Wenn man mit 8 (oder mehr) Steinen spielt, wird das Spiel einfacher. Es kann dann sogar mit Demenzkranken gespielt werden, soweit deren Konzentrationsfähigkeit dafür noch ausreicht. Eine Vereinfachung kann auch durch Trennung von Vokalen und Konsonanten erreicht werden, man kann dann jeweils wählen, von welchem Stapel (oder aus welchem Säckchen) man einen Buchstabenstein nehmen möchte.

    Super Scrabble

    Super-Scrabble-Spielbrett (Ausschnitt)
    grün: vierfacher Buchstabenwert
    lila: vierfacher Wortwert

    2007 brachte Mattel Super Scrabble auf den deutschen Markt, das von Piatnik vertrieben wird. Die Anzahl der Spielfelder und des Buchstabenvorrates wurden gegenüber dem Standardspiel jeweils knapp verdoppelt. Es finden sich neue Bonusfelder auf dem Spielplan: viermal ein vierfacher Wortwert und achtmal ein vierfacher Buchstabenwert. Die Spielregeln sind unverändert geblieben – genau wie die Anzahl der Buchstaben, die für einen Spielzug zur Verfügung stehen. Die Spielregeln empfehlen auch ein Spiel mit fünf oder sechs Spielern – dazu müssen aber Bänkchen aus einem anderen Scrabble-Spiel hinzugezogen werden.

    Das Spielfeld der Standardversion ist in jeder Richtung um drei Felder erweitert und auf systematische und symmetrische Weise mit alten und den neuen Bonusfeldern versehen worden. Es weist 441 (21 × 21) Spielfelder mit 120 Bonusfeldern auf. Um den Buchstabenvorrat von Super Scrabble zu erhalten, müssen aus dem doppelten Buchstabensatz des herkömmlichen Spiels die folgenden vier Buchstaben je einmal entfernt werden: E, I, N, R. Inklusive der vier Blankosteine enthält das Spiel 200 Spielsteine.

    Scrabble Blitz!

    Ebenfalls 2007 kam mit Scrabble Blitz! ein Scrabble-Würfelspiel auf den Markt. Gespielt wird auf einem verkleinerten Spielbrett mit 9 × 9 Feldern und insgesamt zwölf unterschiedlichen Würfeln, die statt der Augenzahlen mit Buchstaben versehen sind. Der erste Spieler spielt mit sieben Würfeln und versucht mit den erwürfelten Buchstaben ein Wort aufs Spielbrett zu legen. Der folgende Spieler nimmt die restlichen Würfel und legt sein Wort an das auf dem Brett liegende Wort. Der dann folgende Spieler nimmt die im vorletzten Spielzug gelegten Würfel vom Brett und bildet seinerseits ein neues Wort. Auf diese Weise verbleibt immer nur ein Wort auf dem Spielbrett (wird ein Wort lediglich verlängert, kommen wieder alle Würfel ins Spiel). Jeder Spieler hat für seinen Zug 60 Sekunden Zeit. Sieger ist, wer zuerst 200 Punkte erreicht hat.

    Die Punkteverteilung ist die gleiche wie im Brettspiel. Der Buchstabenvorrat von 72 Buchstaben verteilt sich wie folgt: 11 × E; 6 × N; je 4 × A, I, R, S, T, U; je 3 × D, H, M; je 2 × G, L, O; je 1 × die übrigen Buchstaben inklusive Ä, Ö, Ü und einer Blankoseite. Statt Q wird mit QU gespielt.

    Weitere Scrabble-Varianten

    In den letzten Jahren sind eine Vielzahl von Spielvarianten erschienen: 1997 kam Scrabble Karten auf den Markt. 2004 erschien Party Scrabble, 2010 Scrabble Trickster, 2011 Scrabble Dash, 2013 Scrabble Freestyle und 2014 Scrabble Speed.

    Werbekampagne „Buchstaben-YOLO“

    Am 24. September 2018 gab Mattel bekannt, dass Scrabble in Deutschland anlässlich des 70. Jubiläums zu Buchstaben-YOLO umbenannt werden würde. Außerdem sollten Wörter der Jugendsprache nun zulässig sein.[10] YOLO war 2012 das Jugendwort des Jahres.[11] Unter anderem auf Deutschlandfunk Nova wurde an der vermeintlichen Umbenennung gezweifelt und vermutet, dass es sich um eine Marketingkampagne handelte.[12] Am 27. September wurde diese Vermutung von Horizont, einer Fachzeitung für Marketing, bestätigt, nachdem Mattel den Scherz auf Facebook zugegeben hatte. Eine Marketingagentur hatte sich den Prank im Auftrag von Mattel einfallen lassen. Für die Werbekampagne wurde MC Fitti verpflichtet.[13] Viele Medien fielen auf den Scherz herein und berichteten über die angebliche Namensänderung.[14] Zudem war ein heftiger Shitstorm gegen die Namensänderung[15] entstanden, was aber vom Unternehmen eingeplant war.

    Scrabble in den Medien

    Scrabble wird häufig in Filmen, TV-Serien und Büchern dargestellt. Dabei geht es zum Beispiel um den Streit um die Gültigkeit von Wörtern, der humoristisch aufs Korn genommen wird (so etwa die Beispiele in Loriots Film Ödipussi sowie den Fernsehserien Sketchup, Hör mal, wer da hämmert und Golden Girls). Manchmal wird auch in anderen Bezügen Scrabble als sprachlich-soziale Beschäftigung aufgegriffen (wie im Film Snow Cake).

    Filme

    • Sowohl in Roman Polanskis Film Rosemaries Baby, als auch in der Romanvorlage von Ira Levin bemerkt die Hauptfigur Rosemary durch ein Scrabble-Spiel, dass der Name ihres Nachbarn Roman Castevat eigentlich ein Anagramm für Steven Marcato ist: Dem Sohn eines Satanisten, der einst in dem Haus, in dem sie jetzt lebt, ermordet wurde.
    • Eine Szene zum Thema Scrabble findet sich im Loriot-Film Ödipussi. Paul Winkelmann alias Loriot verbringt mit seiner Mutter und deren Damenkränzchen einen Spieleabend, bei dem Scrabble gespielt wird. Eine der alten Damen verlängert das Wort „Hund“ zu dem Wort „Hundnase“. Als sie jedoch von ihren Mitspielern darauf hingewiesen wird, dass es korrekt Hundenase heißen müsse, nimmt sie das Wort vom Spielbrett und legt stattdessen das Wort „Schwanzhund“, was jedoch nur zu noch größeren Diskussionen führt („dann hätte ich vorhin auch meine Quallenknödel legen können“). Diese Spielsituation ist ein Hinweis auf die alten Spielregeln, bei denen mit acht Steinen gespielt wurde.
    • In dem Film Black Hawk Down wird während eines Routinefluges diskutiert, ob „Limo“ (englische Kurzform von Limousine) nach den Scrabble-Regeln als Wort gilt.
    • In dem Film Snow Cake spielt Alex Hughes mit der Autistin Linda eine Partie Scrabble nach den Regeln ihrer bei einem Unfall ums Leben gekommenen Tochter. Deren Regeln, die den besonderen Zustand ihrer Mutter berücksichtigen, besagen, dass Wörter erfunden werden dürfen, solange man sie durch einen Beispielsatz belegen kann. Linda erfindet das Wort „Dazlious“, um etwas unbeschreiblich Schönes auszudrücken, und schlägt damit Alex. Dieser ärgert sich zunächst über die erfundene Sonderregel, doch als er Linda wieder verlassen muss, kann er die Schönheit der kanadischen Landschaft nur mit diesem Wort beschreiben. Das Scrabble-Spiel wird somit zur Metapher für Alex’ neu entstandene Fähigkeit, die Welt mit den Augen der Autistin Linda zu sehen.
    • In dem Film Sneakers – Die Lautlosen mit Robert Redford wird ein Scrabble-Spiel zum Lösen von Anagrammen benutzt.
    • Der Film Christine nach dem gleichnamigen Roman von Stephen King enthält zu Beginn eine Szene, die den Charakter des anfänglichen Losers und späteren Christine-Besitzers Arnie Cunningham demonstriert: er erzählt seinem Freund Dennis von einem Scrabble-Spiel mit seinen Eltern, bei dem der Streit um die Zulässigkeit des Wortes Fellatio über Sieg oder Niederlage entschied.
    • Sänger Ilja Schierbaum spielt in dem Videoclip zu seinem Song Tanzen Scrabble auf einem Holztisch, den er zornig – im Rückwärtslauf – auch umwirft.

    TV-Serien

    • In der Simpsons-Folge 2 (Bart wird ein Genie) spielt die Familie Scrabble. Homer hat zufällig das Wort „Oxidize“ (oxidieren) auf seinem Ablagebänkchen, kennt das Wort aber nicht und legt stattdessen das D an ein O zum Wort „Do“. Bart legt das Wort „Kwyjibo“, was angeblich einen dicken, fetten, blöden, nordamerikanischen Affen, der die Haare verliert, bezeichnet. Daraufhin versucht Homer, der gerade eine Banane isst, Bart zu verhauen.
    • In der Folge Pumuckl will Schreiner werden aus der Sendung Meister Eder und sein Pumuckl spielen die Frau und der Mann, in dessen Wohnung Meister Eder eine Kommode richten soll, ebenfalls Scrabble. Dort legt die Frau das Wort „Hyperpopo“ und gibt als Worterklärung „Nilpferdpopo“ an. Daraufhin ficht der Mann das Wort an, bis er nachgibt und das Wort zu „Hyperpopos“ verlängert. Das Ganze endet in einem Streit. (Da Scrabble nur mit einem P gespielt wird, sind zum Legen dieses Wortes zwei Blankosteine nötig.)
    • In der Comedy-Serie Little Britain (1. Staffel, Folge 3) verlängert der Hypnotiseur Kenny Craig (er spielt mit seiner Mutter) das Wort „Cupboard“ zu „Cupboardy“ (was es nicht gibt, aber es zählt mehr als 100 Punkte). Seine Mutter akzeptiert das Wort nach einer Hypnose und meint, es bedeute „etwas Schrankartiges“.
    • Brad, der älteste Sohn aus der Fernsehserie Hör mal, wer da hämmert, erweitert das von Randy gelegte Wort „Melone“ zu „Meloneologie“. Als Tim dies sieht, bezeichnet er es als „die Lehre von Leuten, die Mel heißen“.
    • Die Wörter „Tropenhelm(ut)“, Schutzengel(bert) und „Bienenvolk(er)“, wurden bei Sketchup (mit Diether Krebs und seiner Partnerin) verlängert, um mehr Punkte zu bekommen.
    • Eine weitere Szene findet sich in der amerikanischen Serie Golden Girls. Dorothy und Sophia spielen Scrabble. Sophia legt „Disdam“ und hat damit das Spiel gewonnen. Als Dorothy dies anzweifelt und Sophia dazu auffordert, einen Satz mit dem Wort zu bilden, antwortet diese „You’re no good in Disdam game“. In der deutschen Synchronisation wurde das Wort in "verdammich" umgeändert.
    • Eine interessante Rolle spielt Scrabble in der Serie Six Feet Under: Claire, Ruth, sowie deren demonstrativ in christlicher Nächstenliebe vereinten Schwester und Nichte spielen Scrabble. Um die anderen zu schockieren, spielt Claire „Hell“, woraus das andere Mädchen „Hello“ macht. Scrabble wird auch im weiteren Verlauf der Szene genutzt, um den Unterschied zwischen den Mutter/Tochter-Paaren herauszustellen, und dass Claire und Ruth mehr gemeinsam haben als sie sich vorher eingestehen wollten.
    • In der CSI-Folge 88 (Feuerteufel) wird bei einem Turnier des fiktiven Spiels Logos einer der Spieler dazu gezwungen, die Buchstaben seines (ungültigen) Wortes herunterzuschlucken. Die Darstellung des Turniers enthält zahlreiche Anspielungen auf die US-amerikanische Scrabbleszene und ihren Jargon: So wird in der englischen Fassung von „blue haired ladies“ gesprochen (ein abwertender Begriff für eine ältere, Scrabble spielende Dame). Auch die Rekordpunktzahl des Opfers (735) lässt an Scrabble erinnern.
    • In der neunten Folge der Serie Two and a Half Men outet sich Alan Harper als leidenschaftlicher Scrabble-Spieler.

    TV-Shows

    • In der Sendung Late Lounge des hr-fernsehens bestanden die Namensschilder des Moderators Roberto Cappelluti und seiner Gäste aus Scrabble-Buchstaben.

    Literatur

    • Im Roman Per Anhalter durch die Galaxis (1979) wird Scrabble gespielt. Während sein Freund Zaphod Beeblebrox spurlos verschwunden ist, heißt es, dass Arthur Dent sorgenvoll auf das Board vor sich blickt. Ein paar Zeilen weiter erfährt der Leser jedoch, dass ihn keineswegs die Sorge um Zaphod plagt, sondern er vielmehr mit Tricia McMillan in einer Partie Scrabble versunken ist. Wenig später ermittelt er mit Hilfe eines Scrabblespiels die Frage, die zur Antwort auf den Sinn des Lebens gehört (Antwort 42; Frage: „Wieviel ist neun multipliziert mit sechs?“)
    • Im Roman Der Report der Magd (1985) versucht der Kommandant die Protagonistin Desfred nach zwei Partien des Spiels, welches in der dystopischen Zukunft verboten ist, zu einem Kuss zu verführen (Kapitel 23).
    • Eine Scrabble-Szene findet sich auch bei Calvin und Hobbes (im 1. Album Jetzt geht’s rund von 1985): Calvin legt stolz „es“. Die zwei Punkte, die er dafür erhält, machen ihn wenig zufrieden – und er flucht lautstark. „Man lernt wirklich neue Wörter“, kommentiert Hobbes. Er selbst legt anschließend „Zyklothymie“ auf 3-fachen Wortwert (150 Punkte). Calvin kontert mit „in“ (3 Punkte). Hobbes erwidert mit „Nukleoplasma“ (40 Punkte). Am Ende pfeffert Calvin das Spiel empört in die Ecke.

    Scrabble in anderen Sprachen

    Scrabble ist bislang in 29 Sprachen erschienen. Hierzu zählen neben Englisch und Deutsch unter anderem Türkisch, Französisch, Spanisch und die wichtigsten anderen europäischen Sprachen. Auch in Sprachen ohne Lateinalphabet gibt es Scrabble, darunter Russisch, Griechisch, Hebräisch, Thailändisch und Arabisch.

    Im Handel erhältliche Ausführungen

    In Deutschland war Scrabble im November 2009 in folgenden Ausführungen erhältlich:

    • Original (herkömmliche Version mit 15 × 15 Spielfeldern und 102 Steinen)
    • Kompakt (für unterwegs gedachte Ausführung mit verkleinerten Abmessungen und Magnet- oder Stecksteinen)
    • Prestige (Spielfeld mit Rastern, um ein Verrutschen der Buchstaben zu verhindern)
    • Deluxe (edle Ausführung)
    • mit großen Buchstaben
    • Super Scrabble
    • Jubiläumsausgabe (Buchstabenverteilung und Aufmachung der 50er-Jahre)
    • Scrabble Blitz! (Würfelspiel)
    • als Kartenspiel
    • als Legespiel für Kinder

    Weblinks

     Commons: Scrabble – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wiktionary: Scrabble – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

    Literatur

    • Werner Scholze-Stubenrecht, Sebastian Herzog; Dudenredaktion (Hrsg.): Duden, Scrabble-Wörterbuch. (alles, was gilt: von „ablüdest“ bis „Zyanen“; 120000 Wörter und Wortformen der deutschen Sprache), 2., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-73293-7.

    Einzelnachweise

    1. National Scrabble Association: History of SCRABBLE (en) Archiviert vom Original am 8. Dezember 2017.
    2. Marion Faber, Helmut Schwarz: Die Spielmacher. J.W. Spear & Söhne – Geschichte einer Spielefabrik. Nürnberg 1997.
    3. Druck in der Ausgabe von 1955
    4. Scrabble champ crowned with 74-pointer (en) In: BBC News. 28. August 2017. Abgerufen am 1. März 2018.
    5. WESPA RATINGS (en)
    6. 6,0 6,1 Elo-Rangliste – Spitzenreiter. Scrabble Deutschland e. V.. Abgerufen am 27. September 2018.
    7. Elo-Rangliste. Scrabble Deutschland e. V.. 25. September 2018. Abgerufen am 27. September 2018.
    8. 8,0 8,1 Scrabble Spielanleitung (PDF, 1,2 MiB) Mattel. 30. März 2004.
    9. Der ZEIT-Scrabble-Sommer. (Link nicht mehr abrufbar)
    10. Die Sensation zum Jubiläum – SCRABBLE heißt jetzt BUCHSTABEN-YOLO!. Mattel. 24. September 2018. Abgerufen am 26. September 2018.
    11. Das Jugendwort des Jahres 2012. Langenscheidt. Archiviert vom Original am 20. Dezember 2012. Abgerufen am 26. September 2018.
    12. Thilo Jahn: Aus „Scrabble“ wird „Buchstaben-Yolo“, sagt Mattel. In: Hielscher oder Haase auf Deutschlandfunk Nova. 26. September 2018. Abgerufen am 26. September 2018.
    13. Von wegen Buchstaben YOLO (Artikel) Horizont. 27. September 2018. Abgerufen am 27. September 2018.
    14. Glosse zum neuen Scrabble FAZ
    15. Shitstorm gegen Mattel euronews.com
    Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Scrabble aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.