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Sekundärliteratur

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Sekundärliteratur bezeichnet Fach- und Sachliteratur, die sich mit anderen Texten (die als Primärliteratur oder Quellen bezeichnet werden) wissenschaftlich auseinandersetzt.

Geisteswissenschaften

Texte, die typischerweise Gegenstand von Sekundärliteratur sind und in diesem Zusammenhang als Primärliteratur bezeichnet werden, sind unter anderem:

Ursprünglich stammt der Begriff Sekundärliteratur aus der Literaturwissenschaft: Das Werk eines Dichters (künstlerisch Schaffenden) ist die Primärliteratur, die spätere wissenschaftliche Beschäftigung mit diesem Werk hingegen ist die Sekundärliteratur. So ist zum Beispiel Goethes Faust Primärliteratur; eine Abhandlung über den Faust (z. B. über Charaktere, Motive usw. aus dem Faust) wird Sekundärliteratur genannt. Lexikonartikel zu Goethes Faust mit Bezug auf die Sekundärliteratur sind wiederum Tertiärliteratur (siehe unten).

In der Geschichtswissenschaft wird Primärliteratur traditionell als Quelle bezeichnet, die analysierenden Darstellungen als Fachliteratur oder Sekundärliteratur.[1] Für die Wissenschaftsgeschichte ist folgerichtig die Sekundärliteratur vergangener Zeiten als Quelle verwendbar. Beispiel: Das Werk eines berühmten Wissenschaftlers des 19. Jahrhunderts kann zu einer Quelle für den heutigen Historiker werden, der sich mit jenem berühmten Wissenschaftler beschäftigt.

In der Geschichtswissenschaft ist außerdem von der Sekundärliteratur zusätzlich die Sekundärquelle zu unterscheiden: Letztere bezeichnet eine Quelle, die darüber informiert, was in einer Primärquelle zu finden gewesen wäre. Beispiel: Ein Gerichtsprotokoll zitiert aus einem Brief, der dem Gericht vorgelegen hat. Der Brief ist die Primärquelle, das Protokoll die Sekundärquelle, die bedeutend wird, wenn der Brief selbst mittlerweile verloren gegangen ist.

Naturwissenschaften

In den Naturwissenschaften zählen Übersichtsarbeiten (englisch: Reviews) zur Sekundärliteratur, während dort zitierte Originalpublikationen – auch wenn diese erst kurze Zeit früher erschienen sind – zur Primärliteratur gerechnet werden. In der Chemie wird in der Primärliteratur beispielsweise erstmals die Synthese und Charakterisierung einer oder mehrerer neuer bisher gänzlich unbekannter Stoffe im Detail beschrieben. Wenn ein Autor jedoch zusammenfassend eine oder mehrere aus der Primärliteratur bekannte Stoffgruppen beschreibt, so zählt diese Veröffentlichung zur Sekundärliteratur.[2]

Tertiärliteratur

Literatur, die ihrerseits Sekundärliteratur zusammenfassend auswertet und damit der ersten Orientierung dient, wird als Tertiärliteratur bezeichnet. Dazu gehören Lexika, Nachschlagewerke und Enzyklopädien.[3]

Literatur

  • Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur. 7. Auflage, Kröner, Stuttgart 1989, Stichwort „Sekundärliteratur“.
  • Klaus Gantert, Rupert Hacker: Bibliothekarisches Grundwissen. 8. Auflage, Saur, München 2008, Stichwort „Sekundärliteratur“.

Anmerkungen

  1. Vgl. zusammenfassend etwa Peter Borowsky, Barbara Vogel, Heide Wunder: Einführung in die Geschichtswissenschaft. 5. Auflage. Opladen 1989, S. 77 f.
  2. Erläuterung zur Klassifizierung auf ChemgaPedia – Chemie-Enzyklopädie (6. Mai 2008).
  3. Christopher Daase, Janet Mackenzie, Petra Stykow, Nikola Moosauer: Politikwissenschaftliche Arbeitstechniken. Paderborn 2009, S. 191 f.; Überblick der James Cook University.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sekundärliteratur aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.