Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Sharon Suliman

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sharon Suliman

Sharon Suliman (* 14. September 1997 in Pforzheim) ist eine israelische englischsprachige Rapperin und Songwriterin.[1]

Leben und Karriere

Sharon wuchs als drittes Kind israelischer Eltern in Pforzheim auf. Sharon begann früh, sich musikalisch auszudrücken und stand schon im Alter von fünf Jahre zum ersten Mal auf der Bühne. Sie nahm im Familienurlaub in Tel Aviv an einem Gesangswettbewerb teil, sang ein altes hebräisches Lied und gewann den ersten Preis. Als sie von der Bühne kam, eröffnete sie ihrer Mutter, dass sie genau das machen will, wenn sie groß ist: Musik. Parallel dazu hörte sie in ihrer Kindheit bei ihren beiden älteren Geschwistern bereits US-amerikanischen Rap. De La Soul, Lauryn Hill, Busta Rhymes, Missy Elliott und OutKast waren im heimischen Kinderzimmer zu hören. Ohne auch nur ein Wort zu verstehen, stieg ihr Interesse an Hip-Hop-Musik. Früh fing sie an, Gedichte zu schreiben und diese bald in Lyrics umzuwandeln. Schnell war klar, dass Englisch ihre Sprache ist: „Ich habe einfach nie meine Gedanken und Emotionen in deutscher Sprache auf's Papier gebracht. Auf Englisch fühle ich all das mehr, es fühlt sich natürlicher an“, sagte sie im Interview mit der Musikjournalistin Lina Burghausen.[2] Sharon besuchte das Reuchlin-Gymnasium Pforzheim, sammelte in ihrer Jugend nebenbei Bühnenerfahrung, nahm Gesangsunterricht und brach die Schule 2015 kurz vor dem Abitur ab.

2016 erschien ihre erste Debüt-EP Changes, 2017 folgte ihre zweite EP Level Up. Beide EPs hat Sharon selber geschrieben und zusammen mit dem Produzenten Dario 'BigMoneyD' Allegra produziert. Nach diesen Veröffentlichungen nahm Sharon viermal an der sogenannten „realsten Cypher Deutschlands“ teil und stand bei Rap am Mittwoch auf der Bühne. Im Jahr 2019 war Sharon Vorband von Rapperin Sookee in Mannheim und 2020 Vorband von Amewu in Darmstadt.

2021 erschien ihr Debütalbum Floetic – ein Wortspiel aus den Begriffen „Flow“ und „Poetic“, die Sharons Anspruch an guten Rap umschreiben.[3] Neben den gewohnten Themen wie Selbstverwirklichung, Female Empowerment, Dankbarkeit und der Liebe zur Musik präsentiert Sharon auf ihrem ersten Longplayer vor allem nochmal einen heftigen Quantensprung in Sachen Rapskills.

Sharon ist oftmals als Rap-Coach tätig und hat sich das persönliche Ziel gesetzt, ihren Schülern beizubringen, dass Authentizität und „Realness“ das A und O sind, wenn man anfangen möchte, selber Songs zu schreiben und zu rappen. Das Motto jedes Rap-Workshops lautet: Hab’ keine Angst, du selbst zu sein, steh’ zu dem, wer und was du bist. Lass’ dich nicht davon abhalten, dein eigenes Ding zu machen. Und liebe dich selbst![4]

Politisches Engagement

Als jüdische bisexuelle Frau wehrt und engagiert sich Sharon offen gegen Antisemitismus, Sexismus, Homophobie und Rassismus. Das hört man nicht nur in ihren Texten heraus, sondern zeigt sich u. a. auch mit einer Aktion im Jahr 2019. Ein Mini-Bus der Partei Die Rechte hielt an einem Samstag direkt vor der Synagoge in Pforzheim und beschallte dort mit rechtsextremen Parolen. Auf dem Fahrzeug klebte ein Plakat mit dem Gesicht von der Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck. Daraufhin stürmte Sharon, damals 21 Jahre alt, aus dem Gebäude und vertrieb die Rechtsextremisten. „Ich konnte es nicht dulden, dass sie vor der Synagoge ihren Hass verbreiten! (...) Das hat mich als Jüdin persönlich angegriffen.“, sagte sie in einem Interview mit BILD.[5]

2019 war Sharon Teil einer Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin und erzählte im Interview, warum Feminismus so wichtig ist und wie sie als Rapperin täglich gegen Sexismus kämpft.[6] 2021 tritt Sharon unter anderem auf dem Mut Gegen Rechts Festival und dem Schöner Leben ohne Nazis Festival auf.

Diskografie

Jahr Titel Anmerkungen
2016 Changes Erstveröffentlichung: 14. April 2016
2017 Level Up Erstveröffentlichung: 17. September 2017
2021 Floetic Erstveröffentlichung: 22.Februar 2021

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sharon Music | Deutschland. Abgerufen am 13. Oktober 2021 (english).
  2. Lina Burghausen: Sharon. In: 365 Female* MCs. 20. November 2020, abgerufen am 13. Oktober 2021 (deutsch).
  3. Pforzheimerin Sharon veröffentlicht ihr Album „Floetic“ - Kultur - Pforzheimer-Zeitung. Abgerufen am 13. Oktober 2021.
  4. Pforzheimerin Sharon veröffentlicht ihr Album „Floetic“ - Kultur - Pforzheimer-Zeitung. Abgerufen am 13. Oktober 2021.
  5. Junge Frau vertreibt Rechtsextreme vor Synagoge. Abgerufen am 13. Oktober 2021 (deutsch).
  6. Sharon Suliman. Abgerufen am 13. Oktober 2021.