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Situationsethik

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Die Situationsethik, auch situative Ethik ist ein ethisches Modell, welches versucht, das sittliche Verhalten nicht durch höchste Normen und Werte zu begründen, sondern allein orientiert an den Lebenssituationen und Gegebenheiten (Umwelt) des Einzelnen. Grundgedanke ist dabei, dass die Einzigkeit und Unwiederholbarkeit sowohl des Individuums als auch der jeweiligen konkreten Situation, in der dieses seine Handlungsentscheidung zu treffen hat, die Aufstellung und Begründung allgemeiner Prinzipien und Normen unmöglich macht. Die Situationsethik nimmt die Umstände, in denen sich das Individuum befindet, ernst und weist Realitätsbezug auf. Jedoch stellt dieses Ethikmodell oft eine Überforderung des Einzelnen dar und berücksichtigt nicht die positiven Funktionen von Normen. Die Situationsethik wird auch mit dem Argument in Frage gestellt, dass ohne allgemeine Prinzipien eine situationsgebundene Einzelfallentscheidung nicht vernünftig getroffen werden kann.

Die Situationsethik wird gelegentlich auch als Individualethik bezeichnet. Der ethische Grundsatz sieht vor, das als gut zu erachten, was der Einzelne dafür hält und was seinen eigenen Interessen entspricht. Jeder mündige Handelnde schafft sich somit bei jeder Handlung die hierfür passende Norm selbst.

Die Situationsethik wird zum Beispiel dem Existenzialismus zugeschrieben. Sie ist der Christlichen Ethik zuzuordnen.

Nach einigen Quellen wurde der Begriff 1950 von Karl Rahner geprägt und bei Dietrich von Hildebrand vertieft. Andere Quellen nennen John A.T. Robinson und Joseph Fletcher.

Die römisch-katholische Kirche hat die Situationsethik 1983 verworfen (Veritatis Splendor).

Siehe auch

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