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South China Morning Post

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South China Morning Post
Logo
Beschreibung Tageszeitung
Sprache Englisch
Verlag SCMP Publishers Limited (China)
Erstausgabe 6. November 1903
Erscheinungsweise Mo–So
Verkaufte Auflage 187.464 (Gesamt 2016)
105.347 (Mo–Sa)
82.117 (So) Exemplare
Reichweite ca. 0,396 (2011)[1] Mio. Leser
Chefredakteur Tammy Tam
譚衛兒 / 谭卫儿
Herausgeber Jack Ma (Executive Chairman)
馬雲 / 马云
Alibaba Group
Weblink http://www.scmp.com
Artikelarchiv SCMP Online-Archiv

Die South China Morning Post, kurz: SCMP, lokal auch „The Post“ (chinesisch 南華早報 / 南华早报 Nánhuá Zǎobào, kurz 南早 Nánzǎo) genannt, und deren Sonntagsausgabe Sunday Morning Post (星期日南華早報 / 星期日南华早报) gehören zu Hongkongs Leitmedien. Die SCMP ist Hongkongs größte englischsprachige Tageszeitung mit einer stabilen täglichen Auflage von etwa 100.000 Exemplaren. Als Zeitung genießt sie laut einer öffentlichen Meinungsumfrage der Chinesische Universität Hongkong von 2016 zur Glaubwürdigkeit von Lokalmedien das größte Vertrauen in der Bevölkerung mit dem Höchstwert unter den Printmedien von „6,54“.[2] Das kostenpflichtige Online-Abonnement, das bis zum 5. April 2016 von über 20.000 Benutzern der Online-Leserschaft in Anspruch genommen wurde, war nach dem Eigentümerwechsel an Alibaba Group hinfällig und wurde zum kostenlosen Angebot umgewandelt.

Geschichte

1903 zur Zeit der kaiserlichen Qing-Regierung im britischen Hongkong wurde die heutige South China Morning Post unter dem damaligen chinesischen Zeitungsnamen Naamcing Zoubou, also „South Tsing Morning Post“, (南清早報 / 南清早报 Nánqīng Zǎobào ‚South Qing Morning Post‘) vom Tse Tsan-tai (謝贊泰 / 谢赞泰 Xiè Zàntài), Alfred Cunningham und weiteren Mitstreitern in der Duddell Street (都爹利街) in Central gegründet. Am 1. Juni 1903 zog die Zeitung in die Büros in der Connaught Road (干諾道 / 干诺道) ein und gab am 6. November 1903 die erste Ausgabe heraus mit einem Umlauf von etwa 600 verkauften Exemplaren pro Tag. 1913 benannte sich die Zeitung in South China Morning Post um.

Unabhängigkeit – Selbstzensur

Die Zeitung gilt als die beste englischsprachige Zeitung Ostasiens und hat immer wieder über Skandale wie Korruptionsfälle berichtet, die dank ihrem dichten Netz an Korrespondenten und Reportern oftmals diese auch als Exklusivberichte veröffentlichen.[3] Jedoch sprechen Mitarbeiter von Selbstzensur und einer Neigung, den Inhalt von kritischen Artikeln zu beeinflussen, die der politischen Führung in Peking nicht genehm sein könnten.[4][5][6][7][8][3]

Als in Hongkong erscheinende Zeitung unterliegt sie nicht der Zensur in der Volksrepublik China. Die Einflussnahme scheint zugenommen zu haben, seit 1997 die Familie von Robert Kuok die Kontrolle über die SCMP Group übernahm und Hongkong nach der Rückgabe an Volksrepublik China und Sonderverwaltungszone mit hoher innerer Autonomie wurde.[9]

Übernahme durch die Alibaba Group

Am 11. Dezember 2015 gab die Alibaba Group ihre Absicht zur Übernahme der SCMP zu einem Kaufpreis von umgerechnet 242 Millionen Euro bekannt.[10][3] Der Übernahme folgend machte die SCMP am 5. April 2016 publik, dass das bis dato bestehende Abonnenment-Modell zum Zugang zu bestimmten Online-Inhalten auf der Website SCMP.com gestoppt wird; alle auf der Website bereitgestellten Inhalte sind nun kostenfrei zugänglich. Jack Ma, Gründer und CEO der Alibaba Group, begründete den Schritt mit einem Strategiewechsel: „Unser Fokus sollte nun nicht darauf liegen, das richtige Geschäftsmodell zu finden. Unsere Priorität sollte es sein (zu prüfen), wie wir uns verändern müssen, um uns besser an das Leseverhalten unserer Leserschaft anzupassen. Dieser Schritt ist notwendig, da sich die Medienindustrie in der Zukunft verändern wird.“[11]

Nach dem Kauf erklärte Alibaba, die Zeitung fühle sich objektivem, korrektem und fairem Journalismus verpflichtet. Die Hong Kong Journalists Association, die Journalistengewerkschaft in Hongkong, äußerte Befürchtungen, die Übernahme werde die Pressefreiheit gefährden.[12] Geschäftsführer der SCMP ist seit 2017 Gary Liu, der in den USA geboren wurde. Er erhielt den Auftrag, das Medium zu einer internationalen Medienmarke zu entwickeln. Die Zahl der Beschäftigten wuchs von Anfang 2017 bis Mitte 2018 um 300.

Die publizistische Leitlinie änderte sich: Die SCMP soll der Welt China erklären. Nach Angaben von Beobachtern verstößt die Zeitung seither bei politisch heiklen Themen gegen die selbst auferlegte Gebote von Transparenz und Unabhängigkeit, Positionen der Regierung der Volksrepublik erhielten mehr Raum.

Nach der Abschaffung der Paywall vervierfachte sich bis Mitte 2018 die internationale Reichweite. Aus Hongkong kam nur jeder fünfte Leser der Website, jeder dritte Nutzer aus den Vereinigten Staaten. In der Volksrepublik China ist der Zugriff auf das Angebot gesperrt.[13]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Leserzahl 2011: [1] auf advertising.scmp.com, abgerufen am 27. Juni 2018 – Online
  2. Chinese University of Hong Kong Centre for Communication and Public Opinion Survey 2016 – Öffentliche Umfrage zur Glaubwürdigkeit der Medienlandschaft Hongkongs – Seite 2 (PDF-Datei; 211kB, englisch): [2], auf com.cuhk.edu.hk, abgerufen am 29. Juni 2018 – Online
  3. 3,0 3,1 3,2 Kauf mit rätselhaften Motiven auf Tagesschau.de, 14. Dezember 2015, abgerufen am 14. Dezember 2015
  4. Paul Mooney, Why I was kicked out of the „South China Morning Post“? (Memento vom 3. Juli 2012 im Internet Archive) iSun Affairs 28. Juni 2012
  5. Freedoms eroded to please Beijing: report, The Standard, 2. Juli 2001
  6. Vanessa Gould, Nelson Lee & Bryan Lee, SAR defends rights record, The Standard, 28. Februar 2001
  7. 南早赤化 政協做老總, Apple Daily
  8. 新闻特写: 林和立将加盟CNN
  9. Matt Eaton: Senior shuffle sees Kuok tighten grip. In: Marketing-Interactive.Com. LightHouse Independent Media Pte Ltd. 9. Dezember 2008. Abgerufen am 14. April 2010.
  10. time.com
  11. Paywall down as Alibaba takes ownership of SCMP. In: South China Morning Post. Abgerufen am 5. April 2016.
  12. Maximilian Kalkhof: „Was gut für China ist, ist auch gut für Alibaba“. In: Spiegel Online, 14. Dezember 2015, abgerufen am 19. August 2018.
  13. Ann-Kathrin Nezik: Die China-Erklärer. In: Der Spiegel 34/2018 vom 18. August 2018, S. 66–67.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel South China Morning Post aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.