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Sphinx (griechisch)
Die Sphinx (griechisch Σφίγξ „Würgerin“) oder Phix (griechisch Φίξ) der griechischen Mythologie war die Tochter des Ungeheuers Typhon und Echidna und somit Schwester von Hydra, Chimäre, Kerberos und Orthos. Sie galt als Dämon der Zerstörung und des Unheils.
Mythos
Die Sphinx hielt sich auf einem Berg außerhalb von Theben auf und gab den vorbeikommenden Reisenden ein Rätsel auf. Diejenigen, die das Rätsel der Sphinx nicht lösen konnten, wurden von ihr erwürgt und dann verschlungen. Das Rätsel lautete: „Was geht am Morgen auf vier Füßen, am Mittag auf zweien und am Abend auf dreien? - griechisch: τί ἐστιν ὃ μίαν ἔχον φωνὴν τετράπουν καὶ δίπουν καὶ τρίπουν γίνεται“ (deutsch: „Was ist es, das eine Stimme hat und vierbeinig, zweibeinig und dreibeinig wird?“)[1] Ödipus löste das Rätsel, dessen Antwort „der Mensch“ ist: Als Kleinkind krabbelt er auf allen vieren, als Erwachsener geht er auf zwei Beinen und im Alter braucht er einen Stock als drittes Bein. Als Ödipus die richtige Antwort sprach, stürzte sich die Sphinx von ihrem Felsen und starb. Theben war befreit, aber das tragische Schicksal des Ödipus nahm seinen Lauf.
Darstellung
Die Sphinx wurde bei den Griechen als ein geflügelter Löwe mit dem Kopf einer Frau, teilweise auch als Frau mit den Tatzen und Brüsten einer Löwin, einem Schlangenschwanz und Vogelflügeln dargestellt.
Marmorstatue, Attika, um 530 v. Chr.
(423 cm hoch, Metropolitan Museum of Art, New York)Naxos-Sphinx, um 570 v. Chr.
(10 m hoch, Archäologischen Museum von Delphi)Ödipus (rechts), Sphinx und Hermes um 440 v. Chr.
(Rotfigurige Stamnos aus Attika, Louvre in Paris)Sphinx-Skulptur von 1882
(Botanischer Garten der Universität Lund, Schweden)
Rezeption
In der Bildenden Kunst und in der Kulturgeschichtsphilosophie des 19. Jahrhunderts wird die Begegnung zwischen der Sphinx und Ödipus oft als symbolische Schlüsselszene für „Das Rätsel Frau“ und für ein konflikthaftes Geschlechterverhältnis interpretiert. Dies trifft insbesondere auf den deutschen, belgischen und französischen Klassizismus und Symbolismus sowie auf die Salonmalerei zu. Typische Vertreter dafür sind die Künstler Jean-Auguste-Dominique Ingres, Gustave Moreau, Fernand Khnopff, Franz von Stuck, Jules Michelet und Hermann Bahr.[2]
Siehe auch
Literatur
- Gebhardt, Harald und Ludwig, Mario: Von Drachen, Yetis und Vampiren. Fabeltieren auf der Spur. BLV, München 2005, ISBN 3-405-16679-9.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Liste griechischer Phrasen/Tau
- ↑ Cäcilia Rentmeister: Blick zurück im Zorn. die Geschichte des Ö. In: Gabriele Dietze (Hrsg.): Die Überwindung der Sprachlosigkeit. Texte aus der neuen Frauenbewegung (=Sammlung Luchterhand. Bd. 276). Luchterhand, Neuwied 1979, ISBN 3-472-61276-2, S. 221–272. Cäcilia Rentmeister: Das Rätsel der Sphinx. Matriarchatsthesen und die Archäologie des nicht-ödipalen Dreiecks. In: Brigitte Wartmann (Hrsg.): Weiblich-männlich. kulturgeschichtliche Spuren einer verdrängten Weiblichkeit. Ästhetik und Kommunikation Verlag, Berlin 1980, ISBN 3-88245-003-7, Volltexte
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sphinx (griechisch) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |