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Sprengfalle

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Eine Sprengfalle, auch versteckte Ladung (englisch booby trap), bezeichnet „eine Vorrichtung oder einen Stoff, der dafür bestimmt, gebaut oder eingerichtet ist, zu töten oder zu verletzen, und der unerwartet in Tätigkeit tritt, wenn eine Person einen scheinbar harmlosen Gegenstand aus seiner Lage bringt oder sich ihm nähert oder eine scheinbar ungefährliche Handlung vornimmt“ (Definition laut Bundesgesetzblatt).[1]

Nicht-industriell hergestellte Sprengfallen bezeichnet man im Deutschen als Unkonventionelle Spreng- oder Brandvorrichtung (USBV), im Englischen dagegen als IED (Improvised Explosive Device). Nicht gezündete Sprengfallen schließlich werden englisch als UXO (Unexploded Ordnance) bezeichnet.

Wirkungsweise

Selbstschussanlage SM 70

Sprengfallen können unter anderem in Form eines scheinbar harmlosen beweglichen Gegenstandes eingesetzt werden, der eigens dafür konstruiert wird, bei einer Berührung, durch Lageveränderung oder bei Personenannäherung zu detonieren. So wurden Sprengfallen verschiedentlich an Verwundeten, Leichen, Kinderspielzeug, Küchen- oder Hygieneartikeln, in Nahrungsmittel- und Getränke-Verpackungen oder Tieren, aber auch an Haushaltsgegenständen und unter Schachtdeckeln oder Gehwegsplatten befestigt.

Weiterhin können auch Landminen als Sprengfallen eingesetzt werden, indem man sie durch Präparieren mit einer entsicherten Handgranate zu einer Sprengfalle umfunktioniert: Wird eine solche Mine durch einen Räumtrupp entfernt, zündet die Handgranate und damit auch die Mine.

Bei einem Stolperdraht handelt es sich um eine Verbindung, die meist knapp über dem Boden (in etwa Knöchel- bis Kniehöhe) von einem festen Verankerungspunkt zu einem Zündmechanismus geführt wird. Der Zündmechanismus zündet eine Mine oder sonstigen Sprengstoff. Andere Auslösemechanismen sind Lichtwellenleiter oder Lichtschranken. Eine besondere Form von Sprengfallen, wie sie beim Herrhausen-Attentat benutzt wurde, nutzt den Misznay-Schardin-Effekt und wirkt dadurch panzerbrechend.

Weitere Auslöser für Sprengfallen können ein Druckzünder, der auch improvisiert mit einem elektrischen Zündkapsel, zwei Metallplatten und einer Batterie hergestellt werden kann, mechanisch als pyrotechnischer Druckzünder, als fernausgelöster Zünder durch Kabel wie bei der M18 Claymore Mine oder auch über Funk mit einem Handy hergestellt werden.

Vom militärischen Standpunkt aus werden Sprengfallen als einfache, vergleichsweise kostengünstige und relativ sichere Methode zur Sicherung von Gebieten (Sperrgebiete) beurteilt.

Auch die Selbstschussanlagen an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze gelten als Sprengfallen.

Rechtliche Einordnung

Da Zivilisten ebenso wie Soldaten betroffen sein können, ist das Verwenden von Sprengfallen ein Verstoß gegen die Haager Landkriegsordnung und deren Nachfolgeverträge. So werden beispielsweise Sprengfallen in der Schweizer Konvention über „Inhumane Waffen“ verurteilt, da sie durch ihre indifferenzierte Splitterwirkung „übermäßige Leiden verursachen oder unterschiedslos wirken“.[2]

Der Einsatz von Sprengfallen widerspricht daher dem Grundsatz der Genfer Konventionen, welcher im Kern besagt, dass „Personen, die nicht direkt an den Feindseligkeiten teilnehmen … unter allen Umständen mit Menschlichkeit behandelt werden“ sollten. Der Einsatz von Sprengfallen ist nicht zuletzt daher in den meisten westlichen Ländern per Gesetz verboten. Aus diesem Grund ist es auch nicht mehr erlaubt, Handgranaten mit Hilfe von einem Auslösedraht zu selbstauslösenden Sprengfallen umzubauen und zur Sicherung eigener Stellungen oder in der Verzögerung einzusetzen.

Taktisches Zeichen

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Kreis mit aufgesetzter Spitze. Ausgelöste werden durch ein diagonal verlaufendes Kreuz gekennzeichnet. Das taktische Zeichen kann in Kombination mit weiteren taktischen Zeichen für den Ort der Sprengfalle oder deren Verbringung stehen, so z. B. mit dem taktischen Zeichen für ungepanzertes Kraftfahrzeug für eine Autobombe oder in Verbindung mit dem taktischen Zeichen für ein Tragtier.

Siehe auch

Literatur

  • US-Army Field Manual FM 5–31 Boobytraps, 1965

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sprengfalle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.