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Standortverwaltung (KZ)

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Die Standortverwaltung war eine der fünf Abteilungen (Abteilung I: Kommandantur-Stab, Abteilung II: Politische Abteilung, Abteilung III: Schutzhaftlager, Abteilung IV: Standortverwaltung, Abteilung V: Sanitätswesen), die in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern bzw. Vernichtungs-/Todeslagern unterschiedliche lagerbezogene Aufgaben wahrnahmen. Nach der Einrichtung der Inspektion der Konzentrationslager (IKL) unterstand sie dieser und war als „Abteilung IV“ obligatorischer Bestandteil des Kommandanturstabes in den Konzentrationslagern. Gegen Ende der 1930er Jahre erfolgte unter Oswald Pohl eine Reorganisation des KZ-Verwaltungswesens. Innerhalb des Konzentrationslagers wurde die Verwaltung der jeweiligen Kommandantur unterstellt und bei der IKL der „Verwaltung des Führers der SS-TV und KL“ organisatorisch zugeteilt. Zudem war die Verwaltung gegenüber dem Verwaltungsamt beim SS-Hauptamt weisungsgebunden.

Die Standortverwaltung war für die Regelung der wirtschaftlichen Belange innerhalb der Konzentrationslager zuständig. Die Leitung dieser Abteilung übernahm der Verwaltungsführer, der formal der Kommandantur unterstellt war. Der Aufgabenbereich der Standortverwaltung umfasste die Sicherstellung der Verpflegung, Unterkunft und Bekleidung des Lagerpersonals als auch der Häftlinge. Weitere Aufgaben der Standortverwaltung bestanden in der Abwicklung von Einnahmen aus Häftlingseinsätzen, der Verwaltung des Eigentums (Geld, Effekten) der Häftlinge, sowie der Einrichtungen (Wäscherei, Werkstätten, Küchen), in denen die Häftlinge eingesetzt waren.

Die Standortverwaltung war partiell auch mit der Sortierung, Verarbeitung und Weiterleitung des Vermögens von jüdischen Opfern beauftragt. Teilweise gehörte auch das Ordern von Zyklon B zur Vergasung zum Aufgabenbereich. Die Geldmittel und die Wertgegenstände wurden in der Standortverwaltung registriert, die Devisen und Banknoten auf Konten bei der Reichsbank eingezahlt und die Wertgegenstände an das SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt nach Berlin geschickt.

Die Standortverwaltung bestand in der Regel aus fünf bis sechs Unterabschnitten, die sich beispielsweise folgendermaßen gliederten:

  • Registratur und Kassen
  • Bekleidung
  • Verpflegung
  • Technische Abteilung
  • Gebäude
  • Gefangenen-Eigentumsverwaltung

Literatur

  • Karin Orth: Die Konzentrationslager-SS. dtv, München 2004, ISBN 3-423-34085-1
  • Wolfgang Kirsten: Das Konzentrationslager als Institution totalen Terrors. Centaurus, Pfaffenweiler 1992, ISBN 3-89085-649-7
  • Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager, Alber, München 1946, zuletzt: Heyne, München 1995, ISBN 3-453-02978-X
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Standortverwaltung (KZ) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.