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Steckborn

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Steckborn
Wappen von Steckborn
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton ThurgauKanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Frauenfeldw
BFS-Nr.: 4864i1f3f4
Postleitzahl: 8266
UN/LOCODE: CH FEH (Feldbach TG)
Koordinaten: (716018 / 280700)47.6666618.983326400Koordinaten: 47° 40′ 0″ N, 8° 59′ 0″ O; CH1903: (716018 / 280700)
Höhe: 400 m ü. M.
Höhenbereich: 395–711 m ü. M.[1]
Fläche: 8,77 km²[2]
Einwohner: 3664 (31. Dezember 2014)[3]
Einwohnerdichte: 418 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
27,0 % (31. Dezember 2020)[4]
Website: www.steckborn.ch
Steckborn Aussicht Stadt und See.JPG

Lage der Gemeinde
MindelseeBodenseeNussbommerseeRaffolterseeHasenseeHüttwilerseeGuemüliweierDeutschlandDeutschlandKanton St. GallenKanton SchaffhausenKanton SchaffhausenKanton ZürichBezirk KreuzlingenBezirk MünchwilenBezirk WeinfeldenBasadingen-SchlattingenBerlingen TGDiessenhofenEschenzFelben-WellhausenFrauenfeldGachnangHerdern TGHomburg TGHüttlingen TGHüttwilenMammernMatzingenMüllheim TGNeunfornPfynSchlatt TGSteckbornStettfurtThundorf TGUesslingen-BuchWagenhausen TGWarth-WeiningenKarte von Steckborn
Über dieses Bild
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Steckborn, in der schweizerdeutschen Ortsmundart Stäckbore [ˈʃtɛkχˌbɔrə],[5] ist eine politische Gemeinde des Bezirks Frauenfeld im schweizerischen Kanton Thurgau.

Geographie

Steckborn liegt am Südufer des Untersees, am Hang des Seerückens und auf den Deltas von zwei Tobelbächen. Auf der anderen Seite des hier nur 1 - 2 Kilometer breiten Untersees liegt die deutsche Gemeinde Gaienhofen.

Bevölkerung

Religion

Im Zuge der Reformation trat Steckborn im Jahre 1515 geschlossen zum neuen Glauben über. Die niedere Gerichtsbarkeit blieb weiterhin beim Kloster Reichenau. Im Jahre 1766 wurde am Platz von Vorgängerbauten die Stadtkirche vom bekannten Baumeister Franz Anton Bagnato als paritätische Kirche neu erstellt. Die heute evangelische Stadtkirche erhielt 1833 bis 1835 einen Turm. 1848 wurde mit den andern thurgauischen Klöstern das Zisterzienserkloster Feldbach aufgehoben. Im vergangenen Jahrhundert hat der katholische Konfessionsteil eine eigene Kirche erstellt.

Geschichte

Besiedlung

Durch Sedimentablagerungen sind am Nordabhang des Seerückens flache Bachdeltas entstanden. Steckborn liegt auf solchen Flächen und wurde in der Jungsteinzeit (ab 4300 bis 2200 Jahre vor Chr.) erstmals nachweislich besiedelt. Es entstanden Pfahlbausiedlungen, in der „Schanz“ und in der „Turgibucht“, von denen wertvolle Funde wie Keramikgefässe, Steinbeilklingen und Feuersteingeräte im örtlichen Museum (Turmhof) zu besichtigen sind.[6]

Die Römerzeit (15 v. Chr. bis 400 n. Chr.) hat ebenfalls am Untersee Spuren hinterlassen. Einige Funde aus dem weiter seeabwärts gelegenen Tasgetium (heute Eschenz) sind im Turmhof ausgestellt; darunter ein einmaliger Steckkalender. Nach den Römern folgten die Alemannen als Einwanderer und vermischten sich mit der gallo-römischen Bevölkerung. Aus dieser Zeit sind Grabfunde mit wertvollen Beigaben vorhanden. Man vermutet auch, dass möglicherweise der Ortsname damals entstanden sein könnte.

Erste Erwähnung / Stadtrecht

Die erste urkundliche Erwähnung von Steckborn ist in der Mitte des 9. Jahrhunderts im Zusammenhang mit der Insel Reichenau bekannt. Vermutlich wurde das Dorf damals der Abtei Reichenau geschenkt. Um 1300 wurde der Turmhof, das Wahrzeichen Steckborns erbaut. Der Bau diente dem damaligen Abt des Klosters Reichenau, Diethelm von Kastell, als Sitz am Südufer des Untersees. In seiner Amtszeit gelang es dem Abt, für Steckborn beim Kaiser Heinrich VII das Stadtrecht zu erlangen. Die entsprechende Urkunde vom 26. Januar 1313 ist im Kantonsarchiv in Frauenfeld aufbewahrt.

Stadtmauer / Ortsbild

Das kleine Städtchen wurde befestigt. Teile der Stadtmauer sind heute noch erhalten. Das geschlossene Ortsbild wurde vorwiegend aufgrund einer geplanten Überbauung erreicht. Einige wichtige alte Bauten stehen unter Bundesschutz, Steckborn ist im Bundesinventar der wertvollen Ortsbilder enthalten.

Dank des Wochenmarktes gewann Steckborn an Bedeutung. Die meisten Bewohner betrieben neben ihren Berufen noch Landwirtschaft. Es gab Zünfte. Eine besondere Blüte erreichten die Hafner mit ihren bekannten und begehrten bemalten Öfen im 18. Jahrhundert.

1798 bis heute

1798 kam es als Folge der französischen Revolution zu Veränderungen. Auch die niedere Gerichtsbarkeit ging an die Eidgenossenschaft über. Mit der Gründung des Kantons Thurgau wurde Steckborn als Zentrum am Untersee zum Bezirkshauptort. Das Bezirksgericht Steckborn tagte seither im Rathaus.

Steckborn blieb bis 2010 Bezirkshauptort. Nach der neuen Bezirksaufteilung des Kantons Thurgau ist es nunmehr eine politische Gemeinde im Bezirk Frauenfeld. Der Gerichtsstand wurde ebenso nach Frauenfeld verlegt.

Schreibweisen des Namens im Laufe der Jahre

  • Stegboron
  • Stecciboron
  • Stecheboron
  • Stegborin
  • Stekeborivn
  • Steckboren

Wappen

Das heutige Wappen Steckborn zeigt in blau einen goldenen Ring und zwei goldene, diagonal eingesteckte Stäbe mit Knauf. Es vereinigt wahrscheinlich ein älteres Stadtwappen (Ring) mit einer Variante des Familienwappens Labhart (Stäbe). Das ältere Stadtwappen in Form eines goldenen Rings kommt im Glasgemälde von 1543 im Rathaus Stein am Rhein vor; später erscheint es nur noch auf der Feldbacher Glocke von etwa 1683–1687. Der Ring ist vielleicht dem Wappen der Landenberg oder der Knöringer entnommen und könnte mit dem Übergang der Stadtherrschaft von der Reichenau an das Hochstift Konstanz im Jahre 1540 zusammenhängen. Verwandte Formen haben die Gemeindewappen des Nachbarortes Berlingen sowie von Allensbach.

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft

Verkehr

Der Ort ist mit einer Station der Seelinie Schaffhausen–Kreuzlingen–Rorschach sowie mit der Postautoverbindung Steckborn–Frauenfeld erschlossen.

Gewerbe/Industrie

Die ehemaligen Klosterräume auf dem Feldbachareal konnten ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch Gewerbebetriebe und neu entstehende Industrien genutzt werden. Der Erfinder und Firmengründer Friedrich Gegauf begann hier mit der Produktion der ersten Hohlsaum-Nähmaschine der Welt. Daraus ist die heutige Weltfirma Bernina Nähmaschinenfabrik entstanden.

Später kaufte der Fabrikant Samuel Bächtold die Landflächen und stellte in seinem Betrieb vor allem Petrolmotoren und andere Maschinen her. Im Jahre 1923 wurde im ehemaligen Klosterareal eine Kunstseidefabrik eingerichtet. Dieser Betrieb der Textilchemie war bis 1974 ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Heute dient das Areal Feldbach als Freizeiteinrichtung, als Standort eines Schulhauses, eines Seminarhotels und des Theaters im Pumpenhaus. Weitere Nutzungen für Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Wohnen sind im Entstehen begriffen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter Steckborns

Persönlichkeiten, die in Steckborn gewirkt haben

  • Adolf Deucher (1831–1912), Arzt und Politiker (FDP), Bundesrat 1883–1912
  • M. C. Escher (1898–1972), niederländischer Grafiker, lebte nach seinem Wegzug aus Italien bis 1935 hier.[7]
  • Maria Dutli-Rutishauser (1903–1995), Schriftstellerin, lebte ab 1927 bis zu ihrem Tode in Steckborn
  • Hans Baumgartner (1911–1996), Fotograf und Lehrer, Ehrenbürger von Steckborn

Siehe auch

Literatur

  • Alfons Raimann, Peter Erni: Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Thurgau VI. Der Bezirk Steckborn. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2001 (Kunstdenkmäler der Schweiz Band 98). ISBN 3-906131-02-5.

Weblinks

 Commons: Steckborn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020 ([1])
  3. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geschlecht, Staatsangehörigkeit und Alter (Ständige Wohnbevölkerung)
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen, hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol, Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 852.
  6. Vorarlberger Landesmuseum Bregenz. In: Aufgelistet! Funde von Pfahlbauten am Untersee. In: Südkurier vom 9. September 2011.
  7. J. L. Locher, Flip Bool, Bruno Ernst: M.C. Escher, his life and complete graphic work. Abradale Press/Harry N. Abrams, New York 1982; Ausg. 1992, S. 32, 34, 47.
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