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Steffie Spira
Steffie Spira (auch: Steffie Spira-Ruschin, geb. 2. Juni 1908 in Wien; gest. 10. Mai 1995 in Berlin) war eine Schauspielerin. Sie prägte als Volksschauspielerin die sozialistische Theaterkultur der DDR entscheidend. Spira spielte unter anderem in Theaterstücken von Bertolt Brecht, Gerhart Hauptmann und Nikolai Wassiljewitsch Gogol und wirkte in Film und Fernsehen mit.
Biographie
Steffie Spira ist die Tochter des Schauspielerehepaars Lotte und Fritz Spira. 1924 besuchte sie eine Schauspielschule und erhielt 1925 ihr erstes Engagement. 1926 arbeitete sie bei der Gewerkschaft der Schauspieler. Ab 1928 spielte Spira bei der Berliner Volksbühne. 1931 trat sie in die KPD ein und wurde dort Mitbegründerin der Theater-Truppe 1931. Verheiratet war sie seit 1931 mit dem Regisseur Günter Ruschin. 1933 emigrierte sie in die Schweiz. In 14 Jahren Exil erfolgte Theaterarbeit in Paris und dem Kabarett „Die Laterne“ sowie Brecht-Uraufführungen. Nach der Trennung von ihrem Mann wurde sie im Gefängnis in La Roquette und dem Frauenlager Camp de Rieucros inhaftiert, von wo aus die Flucht der Familie nach Mexiko erfolgte. Dort engagierte sie sich u.a. im Heinrich-Heine-Klub.[1]
1947 kehrte sie auf einem sowjetischen Frachter nach Deutschland zurück und spielte ab 1948 am Deutschen Theater unter Wolfgang Langhoff, vorwiegend in der Volksbühne in vielen großen Rollen (z. B. auch die Mutter Wolffen in „Der Biberpelz“ von Gerhart Hauptmann) und am Theater am Schiffbauerdamm. Im ersten Ernst Thälmann-Film Ernst Thälmann – Sohn seiner Klasse (1954, Regie Kurt Maetzig), der das offizielle Geschichtsbild der SED noch kurz vor der Entstalinisierung widerspiegelt, spielt sie die Clara Zetkin.
Am 4. November 1989 hielt sie auf dem Berliner Alexanderplatz während der Alexanderplatz-Demonstration eine Rede vor rund einer halben Million Menschen und sprach sich gegen die Arroganz der Macht und für die Freiheit ihrer Nachkommen aus.
Ihr Sohn Thomas Ruschin arbeitet als Synchronregisseur. Ihre Schwester Camilla Spira war ebenfalls Schauspielerin.
Steffie Spiras Grabstätte befindet sich auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin.
Filmografie (Auswahl)
- 1949: Die Brücke
- 1956: Thomas Müntzer – Ein Film deutscher Geschichte
- 1959: Das Feuerzeug
- 1961: Schneewittchen
- 1963: Die Glatzkopfbande
- 1972: Die große Reise der Agathe Schweigert
- 1972: Florentiner 73 (TV)
- 1974: Neues aus der Florentiner 73 (TV)
- 1977: Du und icke und Berlin (TV)
- 1979: Gelb ist nicht nur die Farbe der Sonne (TV)
- 1984: Eine sonderbare Liebe
- 1984: Klassenkameraden (TV)
- 1986: Blonder Tango
- 1986: Fahrschule
- 1986: Neumanns Geschichten (TV-Serie)
- 1990: Polizeiruf 110: Allianz für Knete (TV-Reihe)
Literatur
- Trab der Schaukelpferde, Aufbau-Verlag, Berlin (DDR), 1984
- So wie es ist, bleibt es nicht. Die Geschichte von Camilla und Steffie Spira Filmbiographie (1991)
- Theaterspielen als Überlebensmittel. Exil in Mexico: Steffie Spira in: Lebenswege. 15 Biographien zwischen Europa und Lateinamerika Hg: Gert Eisenbürger. Hamburg: Libertäre Assoziation o.J., identisch: Assoziation A, 1995 ISBN 3922611486
- Matthias Braun, Christian Krause: Spira-Ruschin, Stephanie (Steffie). In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
Einzelnachweise
Weblinks
- Steffie Spira in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Steffie Spira im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie, Nachruf und Interview
Personendaten | |
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NAME | Spira, Steffie |
ALTERNATIVNAMEN | Spira-Ruschin, Stefanie |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 2. Juni 1908 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 10. Mai 1995 |
STERBEORT | Berlin |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Steffie Spira aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |