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Steve Harley

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Steve Harley (2014)

Steve Harley (bürgerlich Steven Nice; * 27. Februar 1951 in London; † 17. März 2024 in Suffolk) war ein britischer Musiker und Komponist. Bekannt wurde er in den 1970er Jahren als Gründer und Sänger der erfolgreichen britischen Glam-Rock-Band Cockney Rebel.

Anfänge

Im Alter von zwei Jahren erkrankte Steve Harley an Kinderlähmung (Poliomyelitis) und verbrachte deshalb bis zu seinem 14. Lebensjahr vier Jahre in Krankenhäusern. Während dieser Zeit wuchs sein Interesse für Musik. Seine Mutter, eine ehemalige Jazzsängerin, förderte Harleys Wunsch, Musiker zu werden, durch Gitarren- und Klavierunterricht.

Harley verließ schon früh die Schule und arbeitete als Journalist. In den späten 1960er Jahren begann er, eigene Songs, die teilweise später auch auf seinen Alben erschienen, zu schreiben und in kleinen Clubs in und um London vorzutragen. 1972 gründete er Cockney Rebel.

1970er Jahre

Mit wechselnden Mitspielern, darunter Jim Cregan, John Paul Crocker, Stuart Elliott, George Ford, Paul Avron Jeffries, Duncan MacKay und Milton Reame-James, bestimmte Harley weitgehend alleine die Geschicke von Cockney Rebel. Er verfasste fast das gesamte Songmaterial und wurde nicht selten als egomanischer Bandleader kritisiert, der zu Journalisten – deren er zuvor noch selbst einer gewesen war – und oft auch zu seinen Mitmusikern ein äußerst gespanntes Verhältnis hatte. Bei Auftritten gab sich Harley zuweilen launenhaft und unberechenbar. An gelungenen Abenden vermochten Harley und seine Band jedoch eine einzigartige Stimmung zu erzeugen. Dokumentiert ist das auf einem der erfolgreichsten Alben von Cockney Rebel, Face to Face live. Wegen ihres extravaganten Auftretens wurden Cockney Rebel in ihrer Anfangszeit dem Glam-Rock zugerechnet.

Steve Harley & Cockney Rebel (1974)

Steve Harley zerstritt sich mit den ursprünglichen Bandmitgliedern und formierte eine neue Band, die er von nun an Steve Harley and Cockney Rebel nannte. Einzig der Drummer Stuart Elliott, der fortan auch als Studiomusiker für Paul McCartney, Alan Parsons, Kate Bush und viele andere sehr gefragt war, blieb ihm treu.

Zu den bekanntesten Titeln der Band zählt der dramatische, orchestral produzierte Song Sebastian vom Debütalbum The Human Menagerie aus dem Jahr 1973. Das Stück wurde auch als Single ausgekoppelt. Allerdings war das Lied anfangs nur auf dem europäischen Kontinent erfolgreich. Es erreichte Spitzenplatzierungen in Belgien und den Niederlanden, kam aber nicht in die britischen Charts. Erst später wurde es zu einem Klassiker. Den größten kommerziellen Erfolg erzielten Cockney Rebel 1975 mit Make Me Smile (Come Up And See Me). Der Song thematisierte die Trennung von seinen früheren Mitmusikern und erreichte die Spitzenposition in der britischen Hitparade. Auch mit Judy Teen, Mr. Soft und Here Comes the Sun, einer Coverversion des George-Harrison-Songs, hatte die Band Erfolge. Im Studio hatte Produzent Alan Parsons wesentlichen Anteil am Klangbild der erfolgreichen Alben The Psychomodo und The Best Years of Our Lives. Steve Harley beteiligte sich im Gegenzug 1976 beim Song The Voice auf Parsons Album I Robot als Gastsänger. 1977 agierte er als Backgroundsänger auf der Single Dandy in the Underworld seines langjährigen Freundes Marc Bolan.

Auf Harleys folgenden Alben übernahm er die Produktionsaufgaben selbst. Ab dem Album Hobo with a Grin von 1978 verzichtete er vorübergehend auch auf den Bandnamen, obwohl weiterhin Cockney-Rebel-Musiker zu seinen Mitspielern gehörten. Auch Marc Bolan wirkte bei einer der Aufnahmen (America the Brave) als Gitarrist mit. An die Erfolge der vorangegangenen Singles und Alben konnte Steve Harley in kommerzieller Hinsicht nicht mehr anknüpfen, obwohl er weiterhin meist gute Kritiken für seine Arbeiten erhielt und die Konzerte gut besucht waren.

1980er Jahre bis heute

Gute Verkäufe erzielte Harley nochmals zusammen mit Sarah Brightman mit dem Song The Phantom of the Opera aus dem gleichnamigen Musical, das 1986 bis auf Platz sieben der britischen Hitparade gelangte. Steve Harley wurde 2002 von der britischen Akademie der Komponisten und Songschreiber für sein Werk mit der goldenen Medaille ausgezeichnet.

Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Ian Nice an den Keyboards tourte er regelmäßig auch in Großbritannien, Deutschland und Holland. 2004 erschien das Album Anytime!, auf dem Harley seine bekanntesten Songs vorwiegend in unverstärkten Versionen spielte. 2005 veröffentlichte er das Album The Quality of Mercy wieder unter dem Bandnamen Cockney Rebel.

Am 3. Mai 2010 kam Harleys elftes Studioalbum Stranger Comes to Town auf den Markt. Aufgenommen wurde das in East Anglia produzierte Album mit seiner Tourband.

Am 17. März 2024 starb Steve Harley im Alter von 73 Jahren an einem Krebsleiden. Er war verheiratet und Vater von zwei Kindern[1]

Trivia

  • Die Band Duran Duran spielte auf verschiedenen Tourneen eine Coverversion von Make Me Smile (Come Up and See Me) als Zugabe. Eine live aufgenommene Version ist auf der B-Seite des Duran-Duran-Hits The Reflex zu hören. Steve Harley wirkt darauf als Gastsänger mit. Die Single wurde deshalb zum begehrten Sammlerobjekt.
  • Einige von Steve Harleys Liedern sind in Filmproduktionen zu hören, so z. B. Sebastian und Tumbling Down als Coverversionen in Velvet Goldmine oder Make Me Smile in Ganz oder gar nicht, Der Vorname und Der Nachname.
  • Der erste Bassist von Cockney Rebel, Paul Avron Jeffreys, kam 1988 bei dem Bombenanschlag auf den Pan-American-Flug 103 über Lockerbie ums Leben.

Diskografie

Alben

Jahr Titel Chartplatzierungen[2] Anmerkungen
DeutschlandDeutschland DE Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich UK Vereinigte StaatenVereinigte Staaten US
1974 The Psychomodo 8
(20 Wo.)
Cockney Rebel
1975 The Best Years of Our Lives 4
(19 Wo.)
Steve Harley & Cockney Rebel
1976 Timeless Flight 18
(6 Wo.)
Steve Harley & Cockney Rebel
1976 Love’s a Prima Donna 28
(3 Wo.)
Steve Harley & Cockney Rebel
1977 Face to Face – A Live Recording 40
(4 Wo.)
Steve Harley & Cockney Rebel
Livealbum

Weitere Alben

  • The Human Menagerie (1973)
  • Hobo with a Grin (1978)
  • The Candidate (1979)
  • Greatest Hits (Steve Harley & Cockney Rebel, 1987)
  • Yes You Can (1992)
  • Poetic Justice (1996)
  • More Than Somewhat – The Very Best of Steve Harley (1998)
  • Stripped to the Bare Bones (1999)
  • Acoustic and Pure: Live (2002)
  • Anytime! (A Live Set) (The Steve Harley Band, 2004)
  • The Quality of Mercy (Steve Harley & Cockney Rebel, 2005)
  • Stranger Comes to Town (2010)
  • Birmingham (live mit Orchestra & Choir, Steve Harley & Cockney Rebel, 2013)

Singles

Jahr Titel
Album
Chartplatzierungen[2] Anmerkungen
DeutschlandDeutschland DE Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich UK Vereinigte StaatenVereinigte Staaten US
1974 Sebastian
The Human Menagerie
30
(1 Wo.)
Cockney Rebel
Judy Teen
5
(11 Wo.)
Cockney Rebel
Mr Soft
The Psychomodo
8
(9 Wo.)
Cockney Rebel
1975 Make Me Smile (Come Up and See Me)
The Best Years of Our Lives
20
(8 Wo.)
1
(19 Wo.)
96
(3 Wo.)
Steve Harley & Cockney Rebel
Wiedereintritt in UK 1992, 1995, 2005 und 2015
Mr Raffles (Man It Was Mean)
The Best Years of Our Lives
13
(6 Wo.)
Steve Harley & Cockney Rebel
1976 Here Comes the Sun
Love’s a Prima Donna
10
(7 Wo.)
Original: The Beatles (1969)
(I Believe) Love’s a Prima Donna
Love’s a Prima Donna
41
(4 Wo.)
1979 Freedom’s Prisoner
The Candidate
58
(3 Wo.)
1983 Ballerina (Prima Donna)
51
(6 Wo.)
1985 Irresistible
81
(5 Wo.)
1986 The Phantom of the Opera
7
(10 Wo.)
Sarah Brightman & Steve Harley
aus dem Musical Das Phantom der Oper

Quellen

  1. Rock musician Steve Harley dies age 73 following short battle with cancer – after Cockney Rebel star paused tour to undergo treatment. In: dailymail.co.uk. 17. März 2024, abgerufen am 17. März 2024 (english).
  2. 2,0 2,1 Chartquellen: DE UK (Steve Harley) UK2 (Cockney Rebel) US

Weblinks

 Commons: Steve Harley – Sammlung von Bildern
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Steve Harley aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.