Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Stielporlinge
Stielporlinge | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Sklerotien-Stielporling (Polyporus tuberaster) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Polyporus | ||||||||||||
P. Micheli ex Adans. : Fr. |
Die Stielporlinge oder eigentlichen Porlinge (Polyporus) sind eine Gattung aus der Familie der Stielporlingsverwandten (Polyporaceae).
Die Typusart ist der Sklerotien-Stielporling (Polyporus tuberaster).
Merkmale
Die Arten der Gattung Polyporus (aus dem Griechischen "mit vielen Poren") bilden in der Regel einjährige, seltener überwinternde oder mehrjährige Fruchtkörper, die meist deutlich gestielt und hutförmig sind, nur einige wenige Arten bilden breit ansitzende Fruchtkörper aus. Wenn ein Stiel vorhanden ist, sitzt dieser meist zentral, seltener werden exzentrische oder seitliche Stiele ausgebildet. Die Trama der Porlinge ist frisch fleischig und wird beim Trocknen zäh oder holzig. Charakteristisch und namensgebend ist die poren- oder wabenartige, weiße bis cremefarbene Unterseite. Die Hutoberfläche ist hell- bis dunkelbraun, bei älteren Fruchtkörpern auch purpurbraun. Sie kann filzig behaart oder mit Schuppen bedeckt sein, bei älteren Exemplaren ist sie meist glatt. Das Sporenpulver ist weiß bis cremefarben. Einige Arten bilden sogenannte Sklerotien oder „Pilzsteine“ aus.
Ökologie
Die Arten der Gattung leben als Saprobionten auf diversen Hölzern, aber auch auf Steppengras (Polyporus rhizophilus), und erzeugen im befallenen Holz eine Weißfäule. Einige Arten können als Schwächeparasiten zusätzlich lebende Bäume besiedeln.
Arten
Die Gattung umfasst weltweit 26 Arten.[1] In Europa kommen 18 Taxa vor bzw. sind dort zu erwarten.[2]
Stielporlinge (Polyporus) in Europa |
Waben-Stielporling
Polyporus alveolarisWeitlöcheriger oder Borstrandiger Stielporling
Polyporus arculariusKastanienbrauner oder Braunroter Stielporling
Polyporus badiusWinter-Stielporling
Polyporus brumalisMai- oder Sommer-Stielporling
Polyporus ciliatusEichhase oder Ästiger Büschel-Porling
Polyporus umbellatus
Systematik
Früher wurden viele porlingsartige Pilze zu Polyporus gestellt. Inzwischen fasst man die Gattung enger auf. Nach Krieglsteiner kann die Gattung (zumindest anhand der in Deutschland vorkommenden Arten) in fünf Gruppen untergliedert werden, die je nach Autor als Untergattungen oder eigene Gattungen geführt werden:
- Dichomitus mit mehr oder weniger am Substrat flach anliegenden Fruchtkörpern: Polyporus campestris
- Dendropolyporus mit verzweigten Fruchtkörpern: Polyporus umbellatus
- Melanopus mit Fruchtkörpern deren Stiele an der Basis oder vollständig schwarz oder dunkelbraun gefärbt sind: Polyporus badius, Polyporus leptocephalus, Polyporus melanopus
- Polyporus im eigentlichen Sinne mit nicht gefärbter Stielbasis und über 10 µm langen Sporen: Polyporus squamosus, Polyporus tuberaster
- Polyporellus mit nicht gefärbter Stielbasis und unter 10 µm langen Sporen: Polyporus arcularis; Polyporus brumalis, Polyporus ciliatus
Besonders der mehrhütige Eichhase (Polyporus umbellatus) und der mehrjährige, resupinate Schwärzende Porling (Polyporus campestris) werden in einigen Arbeiten von Polyporus abgetrennt und in die eigenen Gattungen Dendropolyporus bzw. Dichomitus separiert.[3]
Bedeutung
Einige Porlinge sind essbar und teilweise geschätzte Speisepilze. Die auch parasitisch lebenden Arten können Park- und Straßenbäume schädigen.
Quellen
Literatur
- Heinrich Dörfelt; Gottfried Jetschke (Hrsg.): Wörterbuch der Mycologie. 2 Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/ Berlin 2001, ISBN 978-3-827-40920-1 (384 Seiten).
- Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3 Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 978-3-937872-16-2 (701 Seiten).
- Hermann Jahn: Mitteleuropäische Porlinge (Polyporaceae s.lato) und ihr Vorkommen in Westfalen. In: Westfälische Pilzbriefe. IV, Heiligenkirchen/ Detmold 1963 (online verfügbar).
- Armin Kaiser, German Josef Krieglsteiner: Allgemeiner Teil. Ständerpilze: Gallert-, Rinden-, Stachel und Porenpilze. In: G.J. Krieglsteiner (Hrsg.): Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 1, Eugen Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 978-3-8001-3528-8.
Einzelnachweise
- ↑ Paul M. Kirk, Paul F. Cannon, David W. Minter, J.A. Stalpers: Dictionary of the Fungi. 10th edition Auflage. CABI Europe, Wallingford, Oxfordshire (UK) 2008, ISBN 978-0-85199-826-8 (784 Seiten).
- ↑ Eric Strittmatter: Die Gattung Polyporus. Pilz-Taxa-Datenbank. In: Fungiworld.com. 26. April 2007, abgerufen am 7. August 2012.
- ↑ Leif Ryvarden, Robert L. Gilbertson: European Polypores. Part 2: Meripilus – Tyromyces. In: Synopsis Fungorum. 7, Fungiflora, Oslo 1993, ISBN 978-82-90724-13-4.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Stielporlinge aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |