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Synagoga
Die Figur der Synagoga ist eine mittelalterliche Allegorie des Judentums und künstlerischer Ausdruck der Substitutionstheologie. Gemäß dem Schema von Typus und Antitypus wird sie in Verbindung und Abgrenzung zur Figur der Ecclesia als Allegorie des Christentums verwendet.
Die Synagoga wird meist mit am Boden liegender Krone, als Symbol der Überwindung des Judentums durch das Christentum, sowie mit einer Binde über den Augen dargestellt, als Illustration dafür, dass das Judentum Christus als den „wahren Messias“ nicht erkenne. Darüber hinaus besitzt die Synagoga oft weitere Attribute wie eine zerbrochene Lanze, aus ihrer Hand entgleitet ihr die Torarolle oder sie hält einen Ziegenkopf (Sündenbock). Oft ist ihr Gesicht abgewandt, und manchmal wird sie gemeinsam mit dem Teufel abgebildet. Im Kontrast dazu wird die Ecclesia meist mit einer Krone auf dem Haupt sowie einem Banner und einem Kelch dargestellt.
Bekannt ist die Darstellung von Ecclesia und Synagoga an der Kathedrale Notre-Dame in Paris, am Bamberger Dom, am Freiburger, am Straßburger Münster, an der Kathedrale Metz und der Liebfrauen-Basilika Trier.
Ecclesia und Synagoga | |
Straßburger Münster um 1230 |
Codex Bruchsal 1
Der Codex Bruchsal 1, aus der Bruchsaler Bibliothek der Speyrer Bischöfe, enthält ein Blatt mit der Kreuzigungsszene, auf der das allegorische Gegensatzpaar Ecclesia (Christenheit) und Synagoga (Judenheit) dargestellt wird. Auf dieser Illumination des Evangelistars, eine um 1220 geschaffene Handschrift, schwebt die Ecclesia auf einer Muschel zur Rechten des Gekreuzigten (auf dem Bild links) und fängt mit einem Kelch das Blut aus seiner Wunde auf. Eine Fahne symbolisiert den Sieg über das Judentum. Auf der anderen Seite des Gekreuzigten trägt die Gestalt der Synagoga eine Augenbinde und hält zwei Marterwerkzeuge Christi, die Dornenkrone und den Essigstab, in den Händen.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoga aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |