Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Synagoge (Alsfeld)
Die Synagoge in Alsfeld, einer Stadt im Vogelsbergkreis in Hessen, wurde 1904/05 errichtet und 1938 zerstört. Die ehemalige Synagoge stand in der Lutherstraße 1.
Geschichte
Bereits im Mittelalter existierte in Alsfeld eine Synagoge. Bei einer Bauerlaubnis von 1458 wird vermerkt, dass „die Judenschul unverbaut“ zu belassen sei. Ab 1830 war im Haus Metzgergasse 18 eine Synagoge eingerichtet. Das Gebäude besaß einen Betsaal sowie einen Unterrichtsraum für die jüdische Religionsschule und eine Lehrerwohnung. Um 1900 war die Jüdische Gemeinde Alsfeld auf über 200 Personen angewachsen, weshalb die alte Synagoge zu klein geworden war. 1904/05 erfolgte deshalb ein repräsentativer Neubau im Stil der Neuromanik nach den Plänen des Architekten Fritz Adam aus Fulda.
Zeit des Nationasoozialismus
Beim Novemberpogrom 1938 wurden am Abend des 9. November die Fenster der Synagoge eingeworfen und der Innenraum in Brand gesetzt. Das vollständige Niederbrennen verhinderte ein SA-Führer, der Vorsitzender der Bezirkssparkasse war, und der Bürgermeister Dr. Völsing. Der SA-Führer erwarb bald darauf die Synagoge von der jüdischen Gemeinde und baute sie 1939 nach einem teilweisen Abriss zu einem Wohnhaus um.
Eine Torarolle der Synagoge wurde 1938 von Mitgliedern des heute noch existierenden Geschichts- und Museumsvereins Alsfeld gerettet und ist im Regionalmuseum Alsfeld (siehe Minnigerode-Haus) ausgestellt. Im Museum sind weitere Exponate zur jüdischen Geschichte, wie der Toraschrank der ehemaligen Synagoge zu sehen.
Gedenken
An einer Mauer im Garten (Ecke Martin-Luther-Straße/Hinter der Mauer) wurde eine Gedenktafel mit folgender Inschrift angebracht: „Hier stand die Synagoge, 1905 eingeweiht, am 9.11.1938 durch nationalsozialistischen Terror zerstört. Die Leiden des jüdischen Volkes rufen auf zur Verteidigung der Menschenrechte, zum Widerstand gegen Gewalt und die rechtlose Verfolgung Andersdenkender“.
Literatur
- Heinrich Dittmar/Herbert Jäkel: Geschichte der Juden in Alsfeld. Alsfeld, Geschichts- u. Museumsverein, 1988, S. 67−71 u. 97f., ISBN 3-927284-00-9
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. 3 Bände. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08035-2.
Weblinks
- Synagoge in Alsfeld bei Alemannia Judaica (mit vielen Fotos)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge (Alsfeld) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 10.574 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 10.574 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik. |