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Synagoge (Oettingen)
Die Synagoge in Oettingen, einer Stadt im schwäbischen Landkreis Donau-Ries, wurde 1852/53 erbaut und befindet sich in der Schäfflergasse 1, einer winzigen Gasse in der westlichen Altstadt.
Geschichte
Die jüdische Gemeinde Oettingen errichtete im 18. Jahrhundert eine Synagoge, die sich auf dem heutigen Grundstück Schäfflergasse 1 befand. Da diese zu klein geworden war, die Zahl der Gemeindemitglieder stieg bis Mitte des 19. Jahrhunderts auf etwa 400 Personen, wurde auf dem gleichen Grundstück eine neue Synagoge gebaut. Sie wurde am 30. Dezember 1853 feierlich eingeweiht. Zum Synagogengebäude gehörte auch die rechtwinklig angebaute Rabbinerwohnung.
Zeit des Nationalsozialismus
Während der Novemberpogrome 1938 wurde die Synagoge wegen der Gefahr für die Nachbarhäuser nicht in Brand gesteckt. Die Fenster und die gesamte Inneneinrichtung wurden zerstört. Unter den vernichteten Ritualien befanden sich 13 Torarollen, zwei Toraschrein-Vorhänge (Parochet) und Silbergeräte.
Heutiger Zustand
Von der ehemaligen Synagoge, die unmittelbar an der Stadtmauer erbaut wurde, sind zum größten Teil noch die Außenmauern von 1852/53 erhalten. Das heute als Wohn- und Praxisgebäude genutzte Haus in Ost-West-Richtung besitzt noch den Okulus mit Teilen der originalen Verglasung. Dieser Okulus an der Ostwand (Misrachfenster) hat Sprossen, die einen Davidstern bilden. Die eiserne Wetterfahne, ehemals auf dem Dach der Synagoge stehend, in Form der Gesetzestafeln ist heute im Heimatmuseum Oettingen ausgestellt.
Gedenken
Am 10. November 2005 wurde ein von dem Künstler Fred Jansen gestalteter Gedenkstein an der ehemaligen Synagoge angebracht. Auf zwei beweglichen Walzen aus Messing stehen die Namen der 78 jüdischen Bürger, die 1933 bis 1942 in Oettingen lebten.
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. 3 Bände. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08035-2.
- Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. Herausgegeben von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit München. Bayerische Verlags-Anstalt, Bamberg 1988, ISBN 3-87052-393-X, S. 260−261.
- Mehr als Steine... Synagogen-Gedenkband Bayern. Band I. Hrsg. von Wolfgang Kraus, Berndt Hamm und Meier Schwarz. Erarbeitet von Barbara Eberhardt und Angela Hager unter Mitarbeit von Cornelia Berger-Dittscheid, Hans Christof Haas und Frank Purrmann. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2007, ISBN 978-3-89870-411-3, S. 522−529.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge (Oettingen) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Reinhardhauke. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 10.792 Artikel (davon 0 in Jewiki angelegt und 10.792 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik. |