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Tafeljura
Als Tafeljura bezeichnet man in der Schweiz diejenigen Teile des Schweizer Jura, die im Gegensatz zu dessen aufgefalteten Teilen (Faltenjura) nicht gefaltet wurden. Er ist nicht zu verwechseln mit dem Plateaujura, der mit dem Kettenjura einen Teil des Faltenjura bildet.
Der nordöstliche Tafeljura zieht sich in etwa von Pfeffingen vor allem durch die Kantone Basel-Landschaft und Aargau über Gebiete bei Sissach, Frick, Brugg und Würenlingen zum Hochrhein östlich von Bad Zurzach. Nördlich hiervon setzt sich der ungefaltete Jura fort in den Jurazügen von Klettgaujura, Randen, Baarjura sowie Schwäbischer und Fränkischer Alb.
Der nordwestliche Tafeljura liegt in der Ajoie (Kanton Jura) und findet seine Fortsetzung in den Gebieten des ungefalteten Jura des Französischen Schichtstufenlandes.
Diese beiden Tafeljura-Gebiete sind durch Gebiete des Faltenjura voneinander getrennt. Dieser erstreckt sich zwischen Pfeffingen und Miécourt durch die Schweiz und das Sundgau bis direkt zum Oberrheingraben.
Den Tafeljura erkennt man an den vorwiegend aus Muschelkalk, Hauptrogenstein und Malmkalken bestehenden, weiten tafelförmigen Hochflächen, in welche im Baselbieter und Aargauer Teil steilwandige Täler eingetieft sind. Die Gesteinsschichten wurden hier im Gefolge der Absenkung des Oberrheingrabens ab dem frühen Tertiär in Schollen zerbrochen. Diese Brüche verlaufen meistens in NE- bis ENE-Richtung.
Die Bruchschollenlandschaft wurde mit der miozänen Transgression eingeebnet. Das marine Muschelagglomerat der Tennikerfluh liegt auf dieser Transgressionsfläche und wird von der Juranagelfluh (kontinentale Abtragungsprodukte der Schwarzwaldbedeckung) und miozänen Mergeln überlagert.
Das heutige Relief ist im Quartär durch Tätigkeit von Gletschern und Flüssen entstanden, welche sich in den Felsuntergrund eingeschnitten haben. In kalkigen Formationen und in den quartären Schottern der Talfüllungen zirkuliert nutzbares und für die Trinkwasserversorgung genutztes Grundwasser.
Literatur
- Tektonische Karte der Schweiz, hrsg. vom Bundesamt für Wasser und Geologie, Bern 2005
- Peter Herzog, Die Tektonik des Tafeljura und der Rheintalflexur südöstlich von Basel, in: Eclogae Geologicae Helvetiae, Band 49 (1956), Heft 2, , Basel 1956, S. 317-362, mit zahlreichen Profilen und einer farbigen geologischen Karte des Gebietes (1:25.000)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tafeljura aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |