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Tanjev Schultz

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Tanjev Schultz (* 13. Mai 1974 in Berlin) ist ein deutscher Journalist und Publizist und Professor für Journalismus an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Leben

Schultz studierte Philosophie, Psychologie, Kommunikationswissenschaft, Politikwissenschaft und Germanistik an der Freien Universität Berlin, der FernUniversität in Hagen und der Indiana University Bloomington und wurde an der Universität Bremen in Politikwissenschaft mit der Dissertation Geschwätz oder Diskurs? Die Rationalität politischer Talkshows im Fernsehen zum Dr. rer. pol. promoviert. An der Universität Bremen war er vier Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter und u.a. beteiligt an einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Studie über Identitäten türkischer Einwanderer. Schultz war Mitarbeiter im Arbeitsbereich des Soziologen Bernhard Peters. Er veröffentlichte Aufsätze in verschiedenen Fachzeitschriften, unter anderem in der Zeitschrift für Soziologie.[1] und im Journal of Computer-Mediated Communication.[2]

Während und nach dem Studium arbeitete Schultz als freier Journalist und Hospitant u.a. für den Spiegel, den Tagesspiegel und den WDR.[3] Er war seit 2005 Redakteur, zuständig für Bildungs- und Hochschulpolitik, bei der Süddeutschen Zeitung sowie Mitherausgeber der Reihe „Pädagogische Streitschriften“ und Autor mehrerer Bücher, u.a. zur Plagiatsaffäre Guttenberg.

Seit 2012 berichtete Schultz für die Süddeutsche Zeitung schwerpunktmäßig über Themen der Inneren Sicherheit, vor allem über den Terrorismus des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU). Er begleitete die NSU-Untersuchungsausschüsse im Bundestag und den Landtagen und berichtete regelmäßig aus dem NSU-Prozess am Oberlandesgericht München. Gemeinsam mit Annette Ramelsberger und Rainer Stadler hat er zu jedem NSU-Prozessjahr Protokolle im SZ-Magazin veröffentlicht.[4] Damit gewann das SZ-Magazin 2014 einen Lead Award (Gold) in der Kategorie „Bester Beitrag“.[5] Schultz arbeitete bei der SZ eng mit der Online-Redaktion und dem Investigativressort zusammen und war an Rechercheprojekten und -serien beteiligt, unter anderem zur Arbeit der Geheimdienste (Geheimer Krieg)[6] sowie der Arbeit zu Swiss-Leaks.[7]

Schultz nahm einen Ruf auf eine reguläre Professur am Journalistischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz an, wo er seit Februar 2016 forscht und lehrt.[8] Mit einem Forschungsteam veröffentlichte er Daten zum Vertrauen der Bevölkerung in die Medien.[9] Nebenher arbeitet er weiter als Autor.[10] Gemeinsam mit dem Journalisten Frederik Obermaier veröffentlichte er 2017 ein Buch über den Ku-Klux-Klan in Deutschland.

Auszeichnungen

Schriften (Auswahl)

  • Geschwätz oder Diskurs? Die Rationalität politischer Talkshows im Fernsehen. von Halem, Kön 2006, ISBN 978-3-938258-24-8.
  • mit Roland Preuß: Guttenbergs Fall. Der Skandal und seine Folgen für Politik und Gesellschaft. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2011, ISBN 978-3-579-06672-1.
  • Schule ohne Angst. Wie eine Pädagogik mit Herz Wirklichkeit werden kann. Herder, Freiburg im Breisgau u.a. 2012, ISBN 978-3-451-30420-0.
  • hrsg. mit Klaus Hurrelmann: Bildung und Kleinstaaterei. Brauchen wir mehr Zentralismus? (= Pädagogische Streitschriften). Beltz Juventa, Weinheim u.a. 2012, ISBN 978-3-7799-2751-8.
  • hrsg. mit Klaus Hurrelmann: Die Akademiker-Gesellschaft. Müssen in Zukunft alle studieren? (= Pädagogische Streitschriften). Beltz Juventa, Weinheim u.a. 2013, ISBN 978-3-7799-2753-2.
  • mit Frederik Obermaier: Kapuzenmänner. Der Ku-Klux-Klan in Deutschland. dtv, München 2017, ISBN 978-3-423-26137-1.
  • Hrsg. mit Karl N. Renner, Jürgen Wilke: Journalismus zwischen Autonomie und Nutzwert. von Halem, Köln 2017, ISBN 978-3-7445-1133-9.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tanjev Schultz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.