Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Tanna

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel behandelt die thüringische Stadt Tanna. Für weitere Bedeutungen siehe Tanna (Begriffsklärung).
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Tanna
Tanna
Deutschlandkarte, Position der Stadt Tanna hervorgehoben
50.49444444444411.861111111111542
Basisdaten
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Saale-Orla-Kreis
Höhe: 542 m ü. NN
Fläche: 87,18 km²
Einwohner:

3.703 (31. Dez. 2014)[1]

Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner je km²
Postleitzahl: 07922
Vorwahl: 036646
Kfz-Kennzeichen: SOK
Gemeindeschlüssel: 16 0 75 132
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
07922 Tanna
Webpräsenz: www.stadt-tanna.de
Bürgermeister: Marco Seidel (parteilos)
Lage der Stadt Tanna im Saale-Orla-Kreis
Karte
Kirche, Alte Schule und Rathaus in Tanna

Tanna ist eine Kleinstadt im thüringischen Saale-Orla-Kreis.

Geographie

Geographische Lage

Tanna liegt etwa 10 km südlich von Schleiz in einem Talkessel der Wettera, einem östlichen Zufluss der Saale, mit Blick auf den Frankenwald. Auch sind Teile des Fichtelgebirges und des Thüringer Waldes sichtbar. Durch einige dörfliche Ortsteile im süd- und östlichen Stadtgebiet fließt der Saale-Zufluss Wisenta.

Stadtbild

Die Ortschaft Tanna ist langzeilig gebaut. In der Mitte des Ortes befindet sich der Marktplatz mit dem Rathaus und dem Wahrzeichen der Stadt, einer Tanne. Das Rathaus bildet zusammen mit der evangelisch-lutherischen Kirche Sankt Andreas und der Alten Schule das historische Stadtzentrum.

Stadtgliederung

(urkundliche Ersterwähnung)[2]

Neben der Kernstadt gehören zu Tanna acht weitere Ortsteile, bei welchen es sich um umliegende, eingemeindete Dörfer handelt. Dies sind Künsdorf (1267), Mielesdorf (1377), Rothenacker (1402) mit Willersdorf (24. Januar 1417) und Ebersberg (1407), Schilbach (14. August 1325), Seubtendorf (6. August 1354), Stelzen (31. August 1279)/Spielmes (1. Dezember 1437), Unterkoskau (14. August 1325)/Oberkoskau (24. August 1325) und Zollgrün (15. Juni 1342).

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind die Städte Gefell, Saalburg-Ebersdorf und Schleiz im Saale-Orla-Kreis sowie Rosenbach/Vogtl., die Stadt Mühltroff und Reuth im sächsischen Vogtlandkreis.

Geschichte

Nördlich von Zollgrün befand sich in der Wetterau einst eine Burgstelle im Burgstädtel auch Schanzgraben genannt. Sie diente wohl zur Sicherung der Handelsstraße Nürnberg/Leipzig über den Bach. 1842 wurden noch bei Abtragung des Burghügels Eisengegenstände gefunden, die den Standort der Befestigungsanlage bestätigten,[3] Tanna wurde urkundlich am 22. Sept. 1223 erwähnt[4] und besitzt seit 1495 das Stadtrecht. Die Reformation wurde 1533 eingeführt. Von 1596 bis 1918 gehörte Tanna zum Hause Reuß jüngerer Linie, davon von 1647 bis 1666 zur Unterlinie Reuß-Saalburg und von 1666 bis 1848 zu Reuß-Schleiz.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im 20. Jahrhundert baute man unweit des Bahnhofes in einem Steinbruch den „Marmor“ von Tanna ab. Er zählt zu den Saalburger Marmoren und ist unter dem Sortennamen Königsrot verkauft worden. Anwendungen finden sich in Thüringen, Berlin (Dom, Humboldt-Universität/Foyer), Dresden (Lukaskirche). Es handelt sich um einen dunkelroten devonischen Kalkstein mit ausgeprägter Schichtung.

Während des Zweiten Weltkrieges mussten Arbeitskräfte aus Polen in landwirtschaftlichen Betrieben von Tanna Zwangsarbeit verrichten.[5]

Im eingemeindeten Dorf Schilbach befand sich 1923 ein Rittergut mit 469 ha. Reinhold Knoch war der Besitzer.[6]

Eingemeindungen

Am 9. April 1994 wurde Schilbach eingemeindet.[7] Am 1. Januar 1997 wurden die bisherige Verwaltungsgemeinschaft Tanna aufgelöst und die bis zu diesem Zeitpunkt beauftragenden Gemeinden Künsdorf, Mielesdorf, Rothenacker (mit dem am 1. Januar 1974 eingemeindeten Willersdorf), Seubtendorf, Unterkoskau (mit dem am 1. Januar 1974 eingemeindeten Oberkoskau) und Zollgrün eingegliedert. Zeitgleich wurde die bisher zur Verwaltungsgemeinschaft Gefell gehörende Gemeinde Stelzen eingemeindet.[8]

Mielesdorf geht bis ins Jahr 1377 zurück. Im Dorf leben ca. 240 Einwohner. Am 1. Januar 1997 wurde der drei Kilometer nördlich gelegene Ort nach Tanna eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1994 31. Dezember):

  • 1833: 1390
  • 1910: 2032
  • 1933: 2192
  • 1939: 2045
  • 1994: 2313
  • 1995: 2309
  • 1996: 2352
  • 1997: 4495
  • 1998: 4450
  • 1999: 4347
  • 2000: 4330
  • 2001: 4264
  • 2002: 4264
  • 2003: 4229
  • 2004: 4106
  • 2005: 4073
  • 2006: 4039
  • 2007: 4023
  • 2008: 3998
  • 2009: 3938

Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat der Stadt Tanna hat 16 Sitze. Die Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 führte bei einer Wahlbeteiligung von 60,0 % zu folgendem Ergebnis[9]:

Partei SPD / FW* CDU Die Linke FDP Feuerwehr-verein Tanna Gesamt
Sitze 6 6 2 1 1 16
Stimmenanteil 40,3 % 36,3 % 10,4 % 7,7 % 5,3 % 100 %

* bildet mit dem Feuerwehrverein Tanna eine Fraktion.

Wappen

Blasonierung: „In Schwarz auf grünem Rasen vorn ein goldener Löwe, hinten eine silberne (weiße) Tanne.“

Das bis heute kaum veränderte Wappen von Tanna wird in der Stadtchronik erstmals 1514 erwähnt. Der Löwe ist das Wappentier des Fürstentums Reuß jüngerer Linie. Die Tanne ist redendes Symbol für den Stadtnamen.[10]

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Zwischen Tanna und Schilbach verläuft die Bundesstraße 2 in Nord-Süd-Richtung. Weiter westlich verläuft die nahezu parallele Bundesautobahn 9. Anschlussstellen befinden sich in Schleiz und Bad Lobenstein. Seit 1892 ist Tanna an die Bahnstrecke Schönberg–Hirschberg angeschlossen[11]. Die Strecke wurde bis 1994 zur Personenbeförderung verwendet.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt Tanna

Totensonntags-Andacht auf dem Friedhof Tanna

Regelmäßige Veranstaltungen

Unter zahlreicher Beteiligung der Einwohnerschaft gedenkt die Gemeinde jährlich am Totensonntag ihrer Verstorbenen mit einer Andacht auf dem Friedhof, wobei ein Bläserchor, der Kirchenchor und der Ortspfarrer mitwirken.

Sonstiges

Am 27. und 28. August 2000 waren der Bahnhof und die Alte Schule[12][13] von Tanna Drehorte für den Kinofilm „So weit die Füße tragen“.

Quellen

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu). (Hilfe dazu)
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5. verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Verlag Rockstuhl, Bad-Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S.154, 181, 239, 315, 248, 263, 274, 269, 294, 206, 326.
  3. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche WohnplätzeJenzig-Verlag,2001, ISBN 3-910141-43-9 S.77
  4. W. Kahl Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer bis 1300. Verlag Rochstuhl, 2001, ISBN 3-934748-58-9, S.58
  5. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 229, ISBN 3-88864-343-0.
  6. Jürgen Gruhle: Schwarzbuch der Bodenreform -Thüringen- Abgefragt am 25. Juni 2011
  7. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  8. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  9. Thüringer Landesamt für Statistik
  10. Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 44; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e. V. 1998 ISBN 3-9804487-2-X.
  11. Geschichte der Stadt Tanna
  12. stadt-tanna.de: Dreharbeiten
  13. ExtraEnergy e.V.: Zukunftsträchtige Vergangenheit

Weblinks

 Commons: Tanna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tanna aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.