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Tarek Al-Wazir
Tarek Al-Wazir (arab.:طارق الوزير, DMG Ṭāriq al-Wazīr; * 3. Januar 1971 in Offenbach am Main) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen). Von 1995 bis 2017 war er Mitglied des Hessischen Landtags, in dem er von 2000 bis 2014 Fraktionsvorsitzender der Grünen war. Der Spitzenkandidat seiner Partei bei der Landtagswahl in Hessen 2013 ist seit dem 18. Januar 2014 Stellvertreter des Ministerpräsidenten Volker Bouffier und Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung im Kabinett Bouffier II.
Herkunft und Studium
Al-Wazir ist der Sohn der deutschen Lehrerin Gerhild Knirsch und des Jemeniten Mohamed Al-Wazir.[1] Er besitzt die Staatsbürgerschaft beider Länder. Zunächst wuchs er bei seiner Mutter in Offenbach auf, mit 14 Jahren zog er für zwei Jahre zu seinem Vater in die jemenitische Hauptstadt Sanaa und besuchte dort eine internationale Schule. 1987 kehrte er wieder nach Offenbach zurück. Die Zeit im Jemen beschreibt er heute als sehr prägend für sich in seiner Entwicklung.[2] Nach dem Abitur an der Rudolf-Koch-Schule in Offenbach absolvierte Al-Wazir von 1991 bis 1992 den Zivildienst und studierte danach Politikwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, wo er sich in der Hochschulpolitik, insbesondere im Konvent der Universität, engagierte. Er schloss das Studium als Diplom-Politologe ab.
Tarek Al-Wazir ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Grünen-Politiker seit 1989
Schon als Gymnasiast wurde Al-Wazir 1989 Mitglied der Grünen. Von 1992 bis 1994 war er Vorsitzender der Grünen Jugend Hessen. Im Dezember 2006 wurde Tarek Al-Wazir in den Bundesparteirat von Bündnis 90/Die Grünen gewählt. Diesem gehörte er ununterbrochen bis 2015 an. Von September 2007 bis Dezember 2013 war er, gemeinsam mit Kordula Schulz-Asche, Landesvorsitzender der hessischen Grünen.
Abgeordneter
Von 1993 bis 1997 und erneut von 2000 bis 2016 gehörte Tarek Al-Wazir der Stadtverordnetenversammlung von Offenbach am Main an.
1995 bis 2017 war Al-Wazir Mitglied des Hessischen Landtages. Hier war er von Mai 2000 bis Januar 2014 Fraktionsvorsitzender der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Als medienpolitischer Sprecher war er zugleich Mitglied des Rundfunkrates des Hessischen Rundfunks.
Nach der Landtagswahl in Hessen 2008 wollte er seine Fraktion in eine rot-grüne Regierung führen, die von der Linken geduldet werden sollte. Er selbst sollte Umweltminister und stellvertretender Ministerpräsident werden. Die geplante Duldung durch die Linke, die vor der Wahl von der SPD und ihrer Spitzenkandidatin Andrea Ypsilanti ausgeschlossen worden war, wurde von der SPD-Abgeordneten Dagmar Metzger von Anfang an abgelehnt. Kurz vor der entscheidenden Landtagssitzung kündigten drei weitere Mitglieder der SPD-Fraktion an, die Regierung nicht mitzuwählen. Daraufhin löste sich das Parlament auf und es wurden Neuwahlen angesetzt.
Bei diesen Neuwahlen am 18. Januar 2009 erreichte Bündnis 90/Die Grünen das bis dahin beste je in einem bundesdeutschen Flächenland erzielte Ergebnis, ohne für eine Regierungsbildung in Frage zu kommen. Al-Wazir trat im Wahlkreis Offenbach-Stadt als Direktkandidat an, unterlag jedoch Stefan Grüttner (CDU) und Heike Habermann (SPD).[3]
Bei der Landtagswahl in Hessen 2013 trat er im Wahlkreis Offenbach-Stadt an. Hier unterlag er gegen Stefan Grüttner. Ihm gelang jedoch der Wiedereinzug in den Landtag über einen Listenplatz der Partei. Am 16. Oktober 2017 verzichtete er auf sein Landtagsmandat.
Sonstiges
Im September 2007 berichteten Medien über eine Manipulation von Al-Wazirs Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia über einen Rechner aus dem Netzwerk des Landesverbandes Hessen der CDU. Dabei war die Partei Die Linke als SED bezeichnet worden. Außerdem wurde ein Absatz über einen als rassistisch verstandenen Zuruf des CDU-Abgeordneten Clemens Reif an Al-Wazir auf eine parteiische Version hingebogen.[4] Im November 2014 wurde Al-Wazir gemeinsam mit Volker Bouffier von der Fachzeitschrift "Politik & Kommunikation" als „Politiker des Jahres“ ausgezeichnet. [5]
Literatur
- Jochen Lengemann: Hessische Abgeordnete 1808–1996. Biographischer Index. Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 53.
Weblinks
- Kurzbiografie. Hessischer Landtag, abgerufen am 12. Oktober 2016.
- Website von Tarek Al-Wazir
- Vorstellung auf gruene-hessen.de
- Porträt in der taz
- Porträt im SZ-Magazin
- Interview: „Welche Farbe hat Schwarz-Grün?“ auf taz.de, Astrid Geisler, Arno Frank, (Die Tageszeitung), abgerufen am 6. September 2014
Einzelnachweise
- ↑ Hier geboren, hier zuhause! Tarek Al-Wazir. Auf: al-wazir.de (Memento vom 12. September 2010 im Internet Archive)
- ↑ Tarek, nicht Fritz, taz vom 27. Oktober 2008.
- ↑ Landeswahlleiter für Hessen (Link nicht mehr abrufbar) (Wahlkreisstimmen)
- ↑ Heise online vom 20. September 2007: Politische Grabenkämpfe in der Wikipedia
- ↑ Pressemitteilung der Hessischen Landesregierung vom 25. November 2014:[1]
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Personendaten | |
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NAME | Al-Wazir, Tarek |
ALTERNATIVNAMEN | Al-Wazir, Tarek Mohamed |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), MdL |
GEBURTSDATUM | 3. Januar 1971 |
GEBURTSORT | Offenbach am Main |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Tarek Al-Wazir aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |